DSA 5 – Das Betatagebuch II: Proben, wahrer Helden würdig

DSA 5 Cover BetaregelwerkTief steht die Sonne über dem Bornland, schickt nur fahles Licht durch eine undurchdringliche Wolkendecke. Dicke Schneeflocken fallen herab, als sich unser Blick über die Stadt Trallsky hinweg auf eine Anhöhe richtet. Eine Anhöhe, über die unsere Helden treten.
Voran ein Auelf, klassischer Vertreter seines Volkes, hochgewachsen und dünn, um nicht zu sagen dürr. Die nächsten zwei, sie sind Albernier. Er, ein Ritter, hat seine schwere Plattenrüstung lieber auf den Rücken seines Pferdes gebunden, sie ist so schwer. Sie, mit roter Mähne und dem Ornat der Rondra-Kirche, scheint es ihm gleich zu tun. Es folgt ein kleinwüchsiger Bursche von nicht ganz 170 Halbfingern, den sie „den Langen“ nennen, sowie ein dicker Mönch der Peraine, der schwer schleppt an Kiepe und umgehängtem Bierfass.
Den Abschluss bildet ein muskulöser Kämpfer, der … ach, machen wir uns nichts vor, ausschaut wie Kevin Sorbo in Herkules.
Ein neues Abenteuer hat begonnen.

Hallo zusammen!

Die erste Sitzung wurde – haha! – gemeistert und DSA5 hat somit seinen ersten Test überstehen müssen. Und ich denke, kurzum gesagt: Es ist DSA geblieben. Eine Menge Kanten sind raus, viele Veränderungen fühlen sich noch ungewohnt an, aber alles in allem ist es definitiv „Das schwarze Auge“ geblieben.
Sicher, die großteilig DSA-versierte Gruppe findet vermutlich intuitiver in den 3W20-Mechanismus, als er verdient, aber alles in allem spielt es sich flüssig und das ist ja schon einmal die Hauptsache.

Die ersten Proben, die geworfen wurden, waren sicherlich würdige Angelegenheiten. Die erste Talentprobe war ein Wurf auf Betören, als Ritter Padraig (Schreibweise weiterhin offen) sozusagen als erste Amtshandlung eine Magd abschleppen wollte.
Der erste Zauber, der gewirkt wurde, folgte fast direkt, als Auelf Dendarion vermittels Bannbaladin die Zeche ein wenig zu drücken versuchte.
Aber ja, auch in freier Wildbahn funktionierten die Mechanismen gut.

Da es in Die Quelle des Nagrach relativ lange zu dauern schien, bis meine Gruppe mit ihrem exzessiven Willen, alles auszuspielen, in einen Kampf geraten könnte, hab ich beschlossen, die Anreise hin zum eigentlichen Abenteuer noch mit ein paar Wölfen zu würzen. Wölfe stehen im Betaregelwerk, das sollte also gut klappen.

Nun, zwei Erkenntnisse:
Zum einen ist meine Gruppe ziemlich kampfstark. Sicherlich, es sind viele Kämpfer darunter, aber das hieß bei früheren DSA-Inkarnationen ja auch nicht zwangsläufig was. Aber der Kampf von sechs Wölfen gegen sechs Helden, von denen zu Beginn des Kampfes vier noch im Zelt lagen, war eine relativ eindeutige Geschichte. Aber das ist keine Kritik – ich denke, mit den Regeln kann man Spaß haben. Auch wenn jetzt natürlich auch noch viel Ausprobieren dabei war.
Zum anderen bin ich aber mal wieder in die Klüfte zwischen den vorhandenen Informationen im Betaregelwerk gestolpert. Ja, der Wolf ist drin – Seite 272. Der Wolf hat allerdings zwei Sonderfertigkeiten, Anspringen und Verbeißen, die finden sich in dem Buch nirgends. Vielleicht hätte sie das als Gegner gefährlicher gemacht; wer weiß. Preisboxer Dabbert mag sich zudem freuen, denn zwar ist in dem Regelwerk ein Mechanismus drin um zu bestimmen, ob ein Wolfsbiss eine Krankheit überträgt, die angegebenen Krankheiten hingegen sind aber wiederum ebenfalls nicht enthalten. Schade.

Abschließend noch zwei Kuriositäten, die eine mit mehr, die andere mit weniger direktem Spielbezug:
Es ist wirklich cool (am Regelwerk), dass unser Preisboxer Dabbert – der „den armen Wölfen“ nichts tun wollte, während seine Gefährten durch sie pflügten wie ein Bauer durchs Feld – seinen Wolf packen und bewusstlos würgen konnte. Das hat Stil, das trägt den Charakter und es war überschaubar zu handhaben. Gefällt mir.
Außerdem hörten die Charaktere in einem Gespräch von Sumpfranzen. Ihr wisst schon, die garstigen Viecher, die oben in den Rotaugensümpfen hausen und von denen DSA-Zeichnerin Nadine Schäkel dieses tolle Bild zeichnete. Nun ja … ausgehend davon, dass ein Charakter Zirkusäffchen kannte und aufbauend auf dem, was die NSCs beschrieben, fertigte der Spieler des langen Ju ebenfalls ein „Phantombild“ an, das ich euch nicht vorenthalten will.

Wie schon gesagt, ob ich über jede Sitzung schreiben werde, weiß ich noch nicht. Wenn nichts wirklich Bemerkenswertes passiert, berichte ich denke ich weiter, wenn die Gruppe den ersten Sinnabschnitt des Abenteuers hinter sich gebracht hat. Aber ich freu mich definitiv schon auf die nächste Sitzung!

Viele Grüße,
Thomas