Dreieichcon 2011 - Ein Rückblick

Liebes Con-Tagebuch,

letztes Wochenende sind ein paar DORPler und weitere Rollenspieler aus Aachen in die Nähe von Frankfurt aufgebrochen, um zum ersten Mal den Dreieichcon zu erleben. Nach langer Fahrt erreichten wir dann das uns unbekannte Gelände und begannen zunächst einmal interessiert die Örtlichkeiten zu erkunden: Videospiele in der Eingangshalle, dann läuft man auf den Ulisses-/Uhrwerkstand zu und kann links zu Pegasus oder rechts in die große Tabletop-Halle abbiegen. Wer sich hinter die Bühne traut, fand dort auch einige kleine Räume für Rollenspielrunden.

Bald fanden wir heraus, dass das Symbol des Schwarzen Auges nicht umsonst auf dem Con-Bändchen zu sehen ist und auch die Werbung für Ulisses auf der Rückseite der Eintrittskarte steht doch sicher nicht aus Zufall, denn der Verlag und seine Spiele dominierten die gesamte Veranstaltung deutlich. Wir setzten uns erst mal zu Roland Wyler bei Pegasus und testeten Thunderstone und Nightfall, zwei Deckbauspiele, die aber jeweils ganz andere Mechaniken aufwiesen. Während das Thunderstone-Grundspiel noch stark in der Tradition von Dominion steht, geht Nightfall andere Wege und führt eine Kettenmechanik ein, bei der alle Spieler Karten aneinanderreihen müssen.Die Testrunden zu Quest kamen auch gut an, gerade bei einer Gruppe junger Mädels, die einander immer wieder taktische Tipps zuriefen, um noch mehr Gegner umhauen zu können. So lob' ich mir das! Ein weiterer Brettspieltest ging an den Heidelberger Spieleverlag, wo uns eine Erklärbärin King of Tokyo näher brachte. Das Spiel ist nicht sonderlich anspruchsvoll, aber sehr schnell, sehr spaßig und mit zwei bis sechs Spielern auch noch sehr modular.

Während Tom und Janine eine Runde mit Paranoia bespaßten, schlenderte meine Oberpropellerigkeit über die Veranstaltung, plauderte, schüttelte Hände und schaute mir weiteren Kram an. Das war vor allem die Videospiele Demonicon und Satinavs Ketten, die man vor Ort anspielen konnte, wovon ich ausgiebig Gebrauch machte. Dazu gab es auch Workshops, in denen zudem Herokon Online und Unter dem Kupfermond vorgestellt wurden. Mehr Infos zu den Spielen gibt es dann in einem separaten Artikel. Erwähnenswert war dann noch der Workshop zum Kartenzeichnen. Ich hatte mit handwerklichen Tipps gerechnet, doch Hannah Möllmann gab viel mehr Hinweise, auf den Aufbau eines Abenteuers und wie man Kartenmaterial dazu einbindet. Dabei sparte sie auch nicht an Kritik, wenn ein Wohnhaus beispielsweise keine Latrine hat, eine Villa keinen Raum für Bedienstete und das DSA-Autoren keine Treppen zeichnen können. Sehr interessant und ich habe gelernt, wie wichtig Kieswege für reiche Leute sind.

Dann ging es in das pulsierende Nachtleben der Region, in welcher der Magistrat Dreieichs zum Beispiel das Parken auf Parkplätzen untersagt. Nachdem wir dann aber ein griechisches Restaurant in einem Gewerbegebiet gefunden hatten, wurden wir sehr freundlich und aufmerksam mit leckerem Essen versorgt. Nach der rauen Übernachtung im Jugendgästehaus samt Mit-40er-Tanzgruppe mit Wunsch nach spätnächtlicher Feierei und einem Frühstück, das Jugendherbergen als Orte dekadenter Völlerei erscheinen lässt, machten wir uns müde, aber motiviert wieder zum Dreieicon auf. Dort spielten wir mittags bei Christian Lonsings eine Testrunde zu Lugg & Trug, dem angekündigten Fantasy-Abenteuerspiel. Rollenspieler mögen von den Vorlesetesten und dem Railroading möglicherweise entsetzt sein, aber ich kannte das Konzept dieser Spiele bereits und wusste, worauf wir uns einlassen würden. Und meine Güte, wir hatten drei Stunden wirklich Spaß bei der Suche nach einem Drachen für den örtlichen Zoo. Unten auf den Fotos sieht man auch Münzen für unsere Schicksalspunkte und kleine Kristalle für Lebensenergie. Sehr feine Idee! Der Spielleiter war von unserer allgemeinen Kompetenz so beeindruckt, dass er auch ordentlich Erzählerkarten spielte, um uns das Leben weiter zu erschweren, aber uns gelang dennoch ein knapper Sieg am Ende. Werde die neue Reihe definitiv im Auge behalten!

Insgesamt ein schöner Con, bei dem alle Mitfahrer viel Spaß hatten, auch wenn er nicht gerade bei uns um die Ecke liegt. Mal sehen, ob wir 2012 wieder dafür Zeit finden!


{jcomments on}