LRP 1
Und so beginnt es...
Ich hatte alles aus einer alten Ausgabe der Wunderwelten und die Vorstellung eines kleinen, amüsanten Partyabends mit Rollenspiel hatte mich immer schon gereizt, dass jetzt auf einmal solch ein Interesse daran bestand ermutigte mich, obgleich ich sehr wohl wusste, dass wir schon enthusiastischere Projekte verworfen hatten.
An sich stellte sich alles ganz einfach dar, es ging um eine Party, zu der jeder kommen sollte, jedoch nicht als er selbst, sondern in einer ulkigen Kostümierung, deren Rolle er für den Abend verkörpern sollte. Um das ganze noch etwas interessanter zu gestalten (und von der saufseligen rheinischen Karnevalsfeier zu unterscheiden) würde jeder noch einen oder mehrere Aufträge haben, die die Feier in einen Hexenkessel von Intrigen verwandeln sollten. Die erste diesjährige Gelegenheit zu grillen hatte uns alle an diesem Nachmittag zusammengebracht, wir waren guter Laune, diskutierten das Ganze, verteilten Rollen und bestimmten Tom zum Gastgeber. Aber wenn die Sache ernst werden sollte, hatten wir noch viel zu tun.
Im Weiteren wurde der Termin unseres LRPs auf den 18.5. festgesetzt. LRP, das steht kürzend für LiveRolePlaying. Dem erfahrenen Rollenspieler geht ja schnell auf, was damit gemeint sein wird. Unser Problem war allerdings, in der Eifel, respektive dem schleidener Tal zu wohnen, eine ziemliche Wüste, was vernünftige Spieler angeht. Zumal unser sorgsamer gesellschaftlicher Rückzug ins Hobby uns in eine derartige Isolation gebracht hatte, dass wir schlicht keine Leute kannten, die wir gern dabeigehabt hätten und uns wiederum keiner gut genug kannte, als dass wir ihn mit dem Schlagwort "LRP" und der Erwähnung seltsam dubioser Rollenspielsachen ("Ihh, Rollenspiel, ist doch was für so Freaks, oda?") hätten locken können.
Trotzdem verzagten wir noch nicht, da Christine, die etwas geselliger ist, sich für Menschen außerhalb des Internets interessierte und überdies noch Kontakte aus der gerade endenden Schulzeit besaß, versprach, uns Interessierte anzuschleppen. Niemand rechnete mit großem Zulauf, aber vielleicht reichte es ja, um eine Minimalbesetzung aufzustellen.
Inzwischen bastelte ich an den Rollen herum. Ich hatte sowohl eine Art Infozettel als auch ein Blatt mit Regeln angefertigt, die ich jedem Mitspieler zukommen ließ. Bei denen meiner Mannen, die aus der DoRP stammten, konnte ich sicher gehen, dass ich auf sie zählen konnte, so bekamen sie auch die Schlüsselrollen, die ich noch entsprechend einiger Sonderwünsche abänderte. Langsam tröpfelten auch weitere Kandidaten ein, die ich sogleich mit den nötigen Informationen versorgte (Ich muss den großen Mut dieser Menschen loben, die auch mein Geschreibsel sämtlich nicht von der Teilnahme abschrecken konnte), jeder zeigte sich interessiert und ich bot ihnen Rollen an. Der Geburtstag von Christines Schwester bescherte mir noch eine Reihe junger, weiblicher Interessent(inn)en, die zwar nicht so recht Ahnung von Rollenspiel hatten, jedoch allein die Party gewiss bereichern würden.
Trotz einiger Absagen stand ich am Ende mit mehr Leuten da, als Rollen vorhanden waren. Mit solchem Zuspruch hätte ich nicht gerechnet. Ich machte mich also daran, allen Rollen und Aufgaben zu verpassen, das Spielmaterial zu gestalten und den Termin zu erwarten. Ich hatte keine Ahnung, ob es ein Erfolg sein würde, aber zumindest würde unser LRP zustande kommen, weit mehr, als ich noch vor ein paar Wochen jemals gedacht hätte.
T minus ein Tag...
Alles war parat, die Einladungen verteilt, Handouts und Requisiten gefertigt und morgen war der Tag, an dem sich die Frucht unserer Mühen zeigen sollte. Diese Mühen bestanden zuerst jedoch einmal darin, Toms Wohnbereich zu entrümpeln und binnen weniger Stunden in eine Weltraumkneipe zu verwandeln. Und da hier sowieso freitäglich unsere DSA-Runde tagte, stand für diese Tat eine schlagkräftige, fähige und zu allem entschlossene Truppe bereit. Auf der einen Seite standen da also wir, Tom, der Herr des Hauses, Markus und Thomas, denen sowieso noch Hausmeistertätigkeiten im Zivildienst bevorstanden, Christine, einzig Sachverständige in Fragen der Entschmutzung und Dekoration, Ralf, der eigens aus Köln angereist war, um die Arbeit zu überwachen und meine Wenigkeit, allemal gedienter Ex-Hausmeister-Zivi, auf der anderen Seite stand das Chaos, das zwar zu Toms gemütlicher Wohnatmosphäre beitrug, jedoch auf unserer Party unerwünscht war. Ein durchaus gleichwertiger Gegner.Bevor wir auch nur ans Möbelrücken denken konnten, musste erst einmal jede Menge Kleinkram aufgeräumt werden, der sich jeder sichtbaren Ablagefläche bemächtigt hatte. "Aufgeräumt" ist in diesem Zusammenhang vielleicht ein Wort, dass die Heldentaten unserer Putzkolonne gar zu sehr übertreibt, trifft doch "umgeschichtet" bei weitem eher unsere Tätigkeit. Nichts desto trotz war unser Ergebnis am Ende solcherart, dass wir den ganzen Krempel aus dem Spiel- und Sichtbereich entfernt hatten und nun wohlgemut die Umordnung der Möbel angehen konnten.
Bevor wir aber die Möbel entsprechend einer Bar aufstellten, räumten wir zuerst das ganze Zimmer frei, was Christine, unterstützt von unseren anfeuernden Rufen, die Gelegenheit gab, sich der säubernden Mob-Massage des Fliesenbodens hinzugeben, der dank ihres professionellen Bemühens dann auch stolz im Glanze eines aus der Werbung bekannten Putzmittels erstrahlte.
Danach folgte der ultimative Test der Mannbarkeit eines jeden anwesenden Recken, als es darum ging, ein jedwedes Möbelstück unter Fluchen, Stolpern, Anecken, Fehlrangieren, Schnaufen und ein, zwei Beinaheunfällen seinem letztlichen Bestimmungsort zuzuführen. Lohn unserer Mühen waren am Ende zwei völlig kahle Räume mit exakt platziertem Mobiliar.
Endlich folgte die letzte Phase der Aktion, die bis zu diesem Zeitpunkt vielleicht zwei Stunden verschlungen haben mochte, die Gestaltung des Partyraums. Mit Farbigen Tüchern und Papiertischlaken wurden zuerst einmal jene Wohnzimmermöbel verborgen, die zu sehr nach ebensolchen aussahen, dazu wurde aus dem Esszimmertisch eine Bar modelliert. Markus machte sich mit Zeichenkünsten und Filzmarker über weitere Papierflächen her, um uns einen coolen Barhintergrund zu zaubern, während wir Lavalampen und bunte Strahler aufstellten, buntes Klebeband verteilten, alte spacige Filmposter aufhingen und Hexentreppengirlanden aus Goldkrepp falteten. Dazu wurden noch die Requisiten verteilt, Nahrungsmittel würde ich am nächsten Tag noch einkaufen, genauso wie man wohl kurz vor Spielbeginn noch die letzten Kleinigkeiten aufstellen oder installieren konnte.
Als wir uns am Ende umsahen, konnten wir ganz zufrieden sein: Wir hatten eine wirklich weltraumige Partyzone erschaffen, die auch morgen den prüfenden Blicken unserer Gäste standhalten würde und der man garantiert nicht im Geringsten ansah, welche Mühe wir hierin investiert hatten.
Zufrieden krabbelten wir an diesem Abend in unsere Betten, mit der frohen Hoffnung, uns morgen wieder bei Tom allesamt kostümiert zu einem wirklich tollen Abend zusammenzukommen und in der absoluten Gewissheit, dass wir uns auch dortselbst am Montag wieder treffen mussten, um in den heiligen Hallen den wohnlichen Originalzustand wieder herzustellen.
Was wir da eigentlich gemacht haben
Den Nachmittag verwandte ich dann noch darauf, die letzten Spielmaterialien vorzubereiten. Jeder Teilnehmer sollte einen Umschlag erhalten, in dem ein individueller Namenssticker (um das gegenseitige Anreden mit den Rollennamen zu erleichtern), die Spielregeln und noch einmal sein Charakter mit den Aufgaben (von denen ich einige wegen überraschender Ausfälle noch in letzter Minute ändern musste) beinhaltet sein würden. Bevor ich aber mit dem Bericht über das eigentliche Spiel fortfahre, muss ich dem geneigten Leser wohl noch ein paar Einzelheiten erklären.
Es sollte zwar live gespielt werden, jedoch sollte das Ganze ebenso eine nette Partyunterhaltung sein. Die regeln waren daher denkbar einfach: Spielwichtige Requisiten waren die mit Stickern ausgezeichneten Gegenstände, dasselbe galt für die bespielbaren Räume. Auseinandersetzungen waren keine vorgesehen, Konflikte sollten vor allem verbal gelöst werden (sprich durch Lügen, verführen, Irreführung und wackelige Allianzen), für den Notfall besaß jeder Charakter aber noch eine Waffe oder Fähigkeit, seinen Gegner durch einen Klaps auf die Schulter für eine Minute erstarren lassen konnte und die je fünfmal angewandt werden konnte. Das ganze zu verschärfen gab es noch ein Zeitlimit.
Hier nun die Gäste des Abends im Einzelnen:
An erster Stelle muss auf jeden Fall Spif genannt werden, den Besitzer und Barkeeper der Kneipe, in der die Party stattfand. Ein wortkarger, grantiger Geselle, dessen Aufgabe vor allem darin bestand, Getränke und Speisen auszugeben, die Gegenstände, die rund um die Bar standen zu bewachen und allgemein aufzupassen, dass keiner irgendwelchen Blödsinn machte.
Tom als Gastgeber war sowieso perfekt für die Rolle und nutzte die Zeit dazu noch, kompromittierende Photos und Videoaufnahmen aller Beteiligten zu verfertigen.
Der erste Gast nach alphabetischer Reihenfolge war Abraxa, der Teufel. Er oder sie sollte mit einem Losungswort ein Päckchen an einen unbekannte Adressaten abliefern und dazu zwei kleine Pakte an den Mann oder die Frau bringen.
Nächstfolgend kam Buffalo Bob, ein Wannabe-Westernheld und eigentlicher Space Trucker. Auch er sollte ein Päckchen abgeben. Außerdem musste er ein paar Dokumente stehlen, die sich in einem Tresor hinter der Bar befanden.
Calamity Jill war dafür eine echte harte Frau des Westens. Und unsterblicher Fan von Hippiemann, weswegen sie eine Visitenkarte ihres Helden bekommen musste. Dann musste sie noch eine Kopie eines bestimmten Gegenstandes besorgen, diesen mit besagter Kopie tauschen und das Diebesgut in ein Warpfeld legen.
Im Gegensatz dazu erschien Enricce Palazzi eher als harmloser und stark übergewichtiger Tenor. In Wirklichkeit verbarg sich aber hinter seinem feisten Gesicht der gesuchte Mister X, der den Dukal stehlen sollte (nicht dass er gewusst hätte, was das gewesen wäre) und auch noch ein kleines Päckchen in Empfang nehmen musste.
Auch die Gräfin Alucard, eine etwas blasierte Edeldame (und recht offensichtliche Vampirin), für die sich Christine extra Kringelspirallöckchen gemacht hatte, wollte den Abend dazu nutzen, ein Päckchen in Empfang zu nehmen und sich eine Visitenkarte von Hippiemann zu ermitleiden.
Ebenjener Hippiemann war berühmter Kämpfer für Gerechtigkeit und freie Liebe im Zeichen des Wassermannzeitalters. Er sollte seine Heldenpflicht tun und Kinder der Liebe aus Gefahr erretten, um ihnen dann seine raren Visitenkarten in die Hand zu drücken. Etwas unehrenhafter war sein Vorhaben, den Dugal zu entwenden (was auch immer das sein sollte).
Ein weit untadeligerer Held war da der Space Ranger John Toobrave, der es auf Verbrecher wie Mister X abgesehen hatte. Und auf Frauen wie... Also ehrlich gesagt auf so ziemlich alles Weibliche, was anwesend war.
Ebenso nett und aufrichtig erschien die Touristin Melissa Immerrecht, hinter deren Fassade sich jedoch die unbarmherzige Finanzbeamtin Melissa Immerrecht verbarg, die Geschäftsunterlagen aus Spifs Tresor sicherstellen sollte. Außerdem hatte sie ein Päckchen zu überbringen.
Tweeny war eigentlich so eine Art Zeichentrickmaus, erschien aber in Annes Interpretation als eine Art Sex mit Sailormoon auf LSD und dazu noch niedlich. Eigentlich sollte sie nur die Gäste nerven, vor allem, indem sie die für jeden Dieb so lebenswichtigen Warpfelder deaktivierte. Und eine Visitenkarte von Hippiemann wollte sie auch haben.
Tja, irgendwo gab es dann da noch einen SL. Meine Aufgabe war es, die ganzen Irren aufeinander loszulassen, zu beaufsichtigen und im Notfall das Spiel voranzutreiben. Mann, war ich in diesem Moment stolz und glücklich...
Und dann war da noch Uruk, der menschenfressende Wilde aus den Tiefen des Dschungels. Auch er konnte sich in die Reihe der Diebe reihen, indem er sich für den Dugal interessierte. Er hatte auch den Auftrag, John Toobrave zu belästigen...
Der Verlauf des Spiels
Am Abend sammelte ich meinen Teil der Spielerschaft aus den jeweiligen Wohnorten ein und zusammen zogen wir zum Spielort, wo uns schon ein Teil der anderen erwarteten. Schnell noch die Kostüme hergerichtet, ein paar letzte Handgriffe getan. Und gerade, als uns dann das Fehlen der Damen auffiel, kamen sie auch schon allesamt in voller Schönheit angerauscht.
Endlich war der Zeitpunkt gekommen. Die Location war optimal ausgestattet, alles am rechten Platz, "Spif" hatte Knabberzeug herausgestellt, ein jeder der geladenen Verrückten war in entsprechender Kostümierung am Platze und das hieß, dass es nun für mich ernst werden würde.
In den nächsten Stunden sollten sich die Früchte meiner Bemühungen zeigen. Gut, viele Leute hatten mitgearbeitet, damit das Projekt gelingen konnte, trotzdem erschien es mir absolut so, dass alles auf mich zurückfallen würde, wenn das Spiel scheiterte. Und das erschien mir nicht abwegig. Würden sich die einzelnen Aufgaben gut ergänzen? Reichte die Zeit oder war sie gar zu lang bemessen? Würden alle intime bleiben oder könnte ich bereits nach wenigen gespielten Minuten Gespräche über Kollegen und das Fernsehprogramm der letzten Woche anhören?
Einzeln ließ ich die Deliquenten im Hinterzimmer von "Spifs" Bar antreten. Ich konnte sie so jeweils in ihrer Kostümierung bewundern, mit ihren Aufgaben (die ja teils im Detail noch geändert worden waren) betrauen und sie im Dialog intime zwingen. Den Spielern gab es umgekehrt noch einmal die Gelegenheit, Rückfragen zu halten. So entließ ich nach und nach die ganze Schar mit Namensschildchen versehen ins Spiel. Danach ging ich in mich, sprach ein kurzes Gebet an den Gott der Spielleiter und sah mir an, was sich tat.
Ein buntes Getümmel umfing mich, es wurde angeregt geredet wie auf einer netten Feier üblich. Fast jeder war voll in seiner Rolle, man diskutierte und schwätzte, den angestrengten Gesichtern und Gesprächsfetzen entnahm ich jedoch, dass die meisten bereits eifrig am Vorantreiben ihrer Pläne arbeiteten, während sie Snacks und Drinks vernichteten und sich anscheinend prächtig amüsierten. Kurzum, alles lief prächtig und das sollte noch für Stunden so bleiben.
Vielleicht erwartet der Leser an dieser Stelle einen genauen Bericht der Ereignisse. Aber selbst wenn ich selbst den Überblick behalten hätte (und das war schlicht unmöglich), ein derartiger Bericht würde ein solch verwirrender sein, dass er völlig unlesbar bliebe. So beschränke ich mich hier darauf, ein paar völlig unrepresentative und sunjektive Impressionen zu geben.
Ich denke, besonders in Erinnerung sollte uns "Spif" bleiben, der den ganzen Abend brav Getränke ausgab, für unser leibliches Wohl sorgte und in regelmäßigen Abständen wie ein Kobold durch die Gegend raste, um seine Kamerainstallationen zu überprüfen und in der Zwischenzeit mit seiner Kamera auf Photojagd war, um uns mit unsterblichen Erinnerungen an unsere Kostümierungen und Spielereien zu versorgen.
Ein bemerkenswerter Geselle war auch unser Tenor "Enricce", der gemäß der Rolle schwitzte und futterte und mit jeder vergangenen Stunde unglücklicher und grimmiger aussah, dafür aber konsequent mit italienischem Akzent sprach und alles Mögliche zusammenklaute, nur unglücklicherweise nie das, was er eigentlich entwenden sollte. Wenn er sich nur besser umgehört hätte.
Die "Gräfin", die mit ausdruckslosem Gesicht und leicht verachtungsvollem Blick wie ein schwarzer Todesengel über die Party schwebte ergab ein lustiges Gespann mit der quirligen "Tweeny", die der entnervten Aristokratin über die Party folgte.
Ein ebensolches Opfer war "John Toobrave", der verzweifelt den ganzen Abend versuchte, mit "Calamity Jill" allein zu sein, was aber sehr erfolgreich von "Uruk", dem Mann aus dem Urwald vereitelt wurde, der sich prächtig unterhielt, das ganze Essen ausprobierte, bereits nach der ersten halben Stunde zum ersten Dieb wurde und währenddessen erfolgreich Intimitäten zwischen dem Space Ranger und dem Cowgirl vereitelte, bis er ganz am Schluss in einem hitzigen Schlagabtausch unterlag. Nie werde ich die herrliche Szene vergessen, wie sich das Pärchen endlich in trauter Abgeschiedenheit fand, "John Toobrave" endlich seinen göttlichen Auftrag, die Gaben seiner Männlichkeit unter die Frauen zu bringen erfüllen wollte, als just in diesem Augenblick der erboste "Uruk" einen Sturmangriff auf das Liebesnest lief und den verdutzten "John" mit dem "Ritual von Rumumba" erstarren ließ. Hippiemann, der etwas verloren dabei wirkte, seine Botschaft der Liebe unter die Leute zu bringen und Unschuldige aus Gefahren zu retten, wurde seinerseits die ganze Zeit von "Buffalo Bob", dem grinsenden Trucker getriezt, der eine diebische Freude dabei fand, den armen Superhelden mit Fehlalarmen durch die Gegend zu scheuchen und längere Ausführungen mit dem Verpassen einer Erstarrung unterbrach.
"Buffalo Bob" war auch der Held, der eigentlich ein paar Papiere aus dem Tresor entwenden sollte, das aber irgendwie nicht gerafft hat und mir im Hinterzimmer stolz den kompletten Tresor vorzeigte, den er offensichtlich unter der Aufbietung geradezu übermenschlicher Körperkräfte unter seiner Jacke versteckt und durch die Gegend getragen hatte. Merken: Das nächste Mal einen echten Tresor nehmen...
"Abraxa", das Teufelchen, erbrachte auch eine Meisterleistung, indem es seine Pakte in Rekordgeschwindigkeit an den Mann brachte. Das sollte eigentlich eine sauschwere Aufgabe sein, aber anscheinend waren Pakte DER Renner auf der Party und als sie weg waren, bestand sogar Nachfrage nach weiteren Pakten.
Das Beeindruckendste was auf der Party zustandekam war jedoch eine komplexe Intrige um getauschte Gegenstände, Diebesgut und die begehrten Hippiemann-Visitenkarten, bei der vor allem die "Gräfin", "Tweeny", "Buffalo Bob" und "Calamity Jill" so ziemlich jeden verwickelten.
Was vom Tage übrigblieb
Ich hielt ein langes Schlussplädoyer und man versicherte sich gegenseitig noch einmal, wie viel Freude das Ganze bereitet hatte und wie gern man es noch einmal wiederholen wollte. Selbst das Aufräumen am Montag bereitete noch Spaß.
Ich hingegen plane schon fest das nächste Ereignis...{jcomments on}