Kickstarter – Kung Fury

Kung Fury

 

Da der Tom ja bereits mit Call of Catthulhu auf der DORP vorgelegt hatte, sprang mich über dieWeihnachtsfeiertage ein Kickstarter-Projekt an. Es wurde von derart vielen Bekannten auf den sozialen Netzwerken geteilt, dass ich mir einiges davon versprach ... und der Trailer rockte mich dann derbe weg.

Kung Fury, ein extrem überdrehter Actionfilm im Stil der 80er, plus artifizieller CGI-Umgebung. Das liegt zum einen daran, dass das Team den Trailer aus eigener Tasche finanzierte und kein Geld für Aufnahmen vor Ort da war, weswegen quasi alles zeitversetzt vor einem Greenscreen entstand. Zum anderen sind die Macher aus Schweden und das sieht nun echt nicht aus wie das Miami der 80er ...

Womit wir eigentlich voll im Thema sind, wieso das eigentlich ankommt. Die 80er. Ein nostalgisch verklärtes Jahrzehnt voller Mode- und Frisurverbrechen, großartiger Musik und debiler Rachegeschichten im Kino und auf Kassette. Damit holt man die 30- bis 40-jährigen, zahlungskräftigen (wohl vor allem) Kerle ins Boot, die über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, sich damit ein Stück Jugend zurückzukaufen und anderen zu helfen, so herrlichen Unfug zu realisieren.

Während ich das hier schreibe, sind die 200.000 Dollar für das Projekt bereits nach weniger als 48 Stunden erreicht und das Projekt läuft noch rund vier Wochen. Das sichert uns einen Kurzfilm von 30 Minuten mit Nazis, Dinosauriern, einem muskelbepackten nordischen Gott und einem echt angepissten Renegade-Cop. Der Film wird dann kostenlos im Netz landen, es geht den Machern tatsächlich um die Realisierung ihres weitestgehend wahnsinnigen Projekts. Weiteres Geld wird für mehr Kram aufgewendet.

Ab 5 Dollar ist man dabei, darüber hinaus gibt es HD-Versionen zum Download oder auf Bluray. Ansonsten kann man bei Vorab-Screenings nach Schweden reisen, Originalrequisiten erhalten, seinen Namen auf einem Straßenschild oder als Graffiti im Film verewigen lassen oder den Hauptdarsteller einen "nicht all zu beleidigenden" 20 Sekunden Clip nach eigenem Script einsprechen lassen.

Ich habe so dermaßen Bock auf dieses Projekt, das ich da auch schon Geld drauf geworfen habe. Es verbindet Gonzo-Humor, fiese Nazis, Kampf- und Rachefilme mit dem vermutlich großartigsten Jahrzehnt (Nostalgiebonus!) überhaupt. Das es nicht nur mir so geht, zeigt ja nicht nur die zügige Finanzierung des Projekts, sondern auch die mehr als zwei Millionen Aufrufe des Trailers in weniger als 48 Stunden! Ich hoffe sehr, dass da nichts mehr schief läuft und das wir 2014 Kung Fury in welcher Länge auch immer in diesem wunderbaren Internetz genießen dürfen.