Kommentar: DORPCast – Episode 9 - Im Schatten des Steuerkreuzes

Guten Morgen

Jetzt muss ich doch auch mal was zum aktuellen DORPCast sagen.

Shining Force II für Sega Mega DriveMein erstes Video-Rollenspiel, an das ich mich erinnern kann, war das Taktik-Rollenspiel Shining Force II für den Sega Mega Drive. (Eventuell waren bei dem Atari, den mein Vater Jahre vorher mal mitgebracht hat, auch das eine oder andere Rollenspiel dabei, aber die hab ich wenn höchstens einmal gestartet und das war es dann auch.)
Ich hab die Story von Shining Force II damals noch nicht verstanden, weil es auf Englisch war, aber es war einfach genug um es ohne Probleme spielen zu können. Wie bei den meisten Taktik-Rollenspielen hatte ich während den Kämpfen eine recht große Gruppe zu steuern. Beziehungen unter den Gruppenmitgliedern wurden höchstens mal erwähnt und hatten auf das Spiel keine Auswirkung. Das Spiel lief sehr linear ab, die Kämpfe liefen rundenbasiert ab und im Kampf gefallenen Helden waren für die Dauer des Kampfes weg bis man sie im Lager oder der Kirche wiederbeleben konnte. Erfahrung gab es auch immer sofort für Kampf-relevante Aktionen. Das hatte bei mir schon mal zur Folge gehabt, dass meine Nahkämpfer schnell sehr gut wurden und meine Heiler stark hinterher hingen.
Das war wie gesagt mein erstes prägendes Video-Rollenspiel. Im Moment spiele ich auf dem Nintendo 3DS die Game Gear Version von Shining Force.

Final Fantasy VII für PCMein nächstes großes einschneidendes Video-Rollenspiel war Final Fantasy VII. Eigentlich müsste ich Computer-Rollenspiel sagen, da ich die PC-Version hatte, aber eigentlich war es ein PS1-Titel, was man auch der Steuerung anmerkte.
Im Gegensatz zum Scorp mag ich die meisten Final-Fantasy-Teile. Teil 7 wird wohl immer mein liebster sein, weil ich damit halt groß geworden bin und weil das Spiel auch eine sehr gute Story hatte und der Soundtrack wird wir immer im Gedächtnis bleiben. Als ich das erste Mal den Film Final Fantasy VII: Advent Children gesehen, bzw. gehört, habe, reichten die ersten Sekunden aus, um mich wieder direkt zurück in das Spielgefühl von damals zu versetzen.
Und gerade die vielschichtigen Probleme der Charaktere und deren Beziehungen untereinander gehören für mich einfach dazu. Das waren halt keine platten Helden, sondern Charaktere mit Problemen, Hoffnungen und Ängsten. So konnte ich mich halt auch in die Charaktere hineinversetzten, obwohl ich selber keine relevanten Entscheidungen für sie treffen konnte.
Die Final-Fantasy-Spiele liefen größtenteils immer sehr linear ab. Und ja, manchmal konnten die Zufallsbegegnungen, während man umher reiste, auch nervig sein, vor allem, wenn man gerade auf auf dem Weg zu einem Speicherpunkt war. Einmal wollte ich speichern und für den Tag Schluss machen und das ist mir erst zwei Stunden, drei Videosequenzen und einen Boss-Kampf später gelungen. Aber das war es Wert :-)

Bei Metal Gear Solid spielt Scorp bestimmt auf Teil 3 an. Da waren gerade zu Anfang sehr coole, aber halt auch sehr lange Zwischensequenzen zu sehen. Das war halt etwas störend, wenn man das Spiel gerade bekommen hat und einfach mal schnell vor Freunden starten will, und man kommt die erste Stunde zu fast nichts.
Auf YouTube hat RandomBlackGamer alle MGS3-Zwischensequenzen zusammengeschnitten und kommt auf knapp 5 Stunden. Nach ca. einer Stunde und zwei Minuten kommt erst das (sieht man von den fehlenden Frauen ab, stark an James Bond erinnernde) Titellied.

Baldurs Gate hatte ich auch mal, das hat mich aber nie wirklich packen können. 
Ich finde es wohl faszinierend, dass ich fast alles, was ihr zu Baldurs Gate gesagt habt, eher zu FFVII sagen könnte. (FFVII hatte auch schon epische 4 CDs) ;-)

Knights of the Old Republic Collectors EditionDas Spiel mit den schönsten Good-Guy/Bad-Guy-Momenten war bei mir Knights of the Old Republic II. Ich fand es da eher schade, dass das Spiel es gefördert hat, dass man entweder übermäßig gut oder böse gespielt hat, aber der Mittelweg nicht wirklich optimal war. Aber hey, es hat auch mal unglaublich Spaß gemacht, einen bösen Jedi zu spiele.
"Spring von der Brücke." – "Okay. AHHHHhhhhh …"
Bei inFamous war es das gleiche Problem, was glaube ich alle Spiele dieser Art haben.
Beim Pen&Paper-Rollenspiel muss sich der Spielleiter nicht an irgendwelche Algorithmen halten, sondern kann individuell auf jede Situation eingehen und daraus Konsequenzen entstehen lassen.

Ich habe auch das Walking Dead Adventure, aber auch das reizt mich nicht so wirklich. Die ersten beiden Episoden habe ich gespielt und in Episode 3 hatte ich irgendwie keine Lust mehr.

Das liegt wahrscheinlich vor allem an der Umsetzung. Ich merke einfach zu sehr, welche Entscheidungen früher welche Reaktion im Jetzt ausgelöst hat. Und entweder liegt es an mir (weil ich zu unberechenbar spiele) oder am Spiel, dass einige Charaktere im einen Moment super freundlich sind wegen meiner Entscheidung in Episode 2 und direkt danach sehr ungehalten sind wegen etwas aus Episode 1 und das fühlt sich halt zu sehr nach einem Flowchart an.

Heavy Rain für Playstation 3Da würde ich eher die Spiele aus dem Hause Quantic Dream empfehlen: Fahrenheit und Heavy Rain. Oder auch das alte, aber immer noch sehr gute Blade Runner von Westwood Studios.
Wobei es bei Fahrenheit und Blade Runner immer noch recht linear weiterging und am Ende mehrere Spielenden zur Verfügung standen.
Bei Heavy Rain hingegen spielt man mehrere unabhängige Charaktere:
einen Vater, dessen Sohn von einem Serienmörder entführt wurde und jetzt vom Entführer gestellte, teilweise selbstverstümmelnde, Aufgaben erfüllen muss (Spielerentscheidung), eine Reporterin, einen Privatdetektiv und einen FBI-Agenten. Alle agieren einzeln, aber ihre Aktionen haben auch Auswirkungen auf die Handlungen der anderen. Die Charaktere können auch sterben und die Handlung geht trotzdem weiter.

World of WarcraftAch ja, World of Warcraft.
Viele schöne Erinnerungen. Vielleicht schreib ich dazu irgendwann mal etwas mehr.
Zum Anfang, dem Aufstieg, dem Erfolg, der Sucht und dem Ende.
Auf jedenfall funktioniert bei mir das Belohnungsprinzip, wie es in den meisten MMO's vorkommt, dank WoW nicht mehr.

Ich stimme Scorp auf jeden Fall zu, das alle Computer- und Videospiele eigentlich Rollenspiele sind. 
Ich finde es immer interessant, wie Spielehersteller den Begriff "Rollenspiel-Elemente" auslegen. Meistens ist damit ja wirklich das Prinzip von Erfahrung sammeln und dadurch den Charakter verbessern gemeint. Ich hoffe dann immer darauf, dass man Entscheidungen treffen kann, die die Welt beeinflussen.

Übrigends Meta-Witze: Ich installiere mir gerade nochmal das 2005 erschienende The Bard's Tale.

Und die Spiele die man meiner Meinung nach einmal gespielt haben sollte:

Das waren jetzt spontan so meine Gedanken, als ich den aktuellen DORPCast gehört habe.

Viele Grüße,
Der Tom