Star Wars - New Jedi Order 5 - Jedi Eclipse

Also, leiten wir die fünfte Runde der "New Jedi Order" ein, der düsteren, neuen Star Wars-Romanreihe, deren Ende im Amerika mittlerweile sogar schon erreicht ist. Aber da 19 Romane auch erst mal verdaut werden wollen, machen wir es hier ruhig, Schritt für Schritt und finden nun, mit "Jedi Eclipse", nicht nur den fünften Roman der Reihe, sondern auch den abschließenden Band der "Agents of Chaos"-Duologie.

Auf die eigentliche Natur der Reihe muss ich, denke ich, bei einem fünften Teil wirklich nicht mehr eingehen, auch werde ich etwas offener für Spoiler zu den allerersten Bänden, zur Duologie sei noch mal erinnert: "Hero's Trial", der Vorgängerband, war vor allem eine Geschichte um Han Solo. Er konnte darin endlich den Tod von Chewbaccas verarbeiten und hat in dem Ryn Droma einen sehr sympathischen, neuen Kopiloten gewonnen.
Zumindest zeitweise, denn Han hat Droma versprochen, mit ihm dessen 'Familie' zu suchen, womit auch schon der erste Handlungsfaden für den vorliegenden Band steht.
Die beiden fliegen – mehr oder weniger undercover – durch die Galaxis und stoßen bald auf einige Geheimnisse, etwa des Flüchtlingsprogramms SELCORE, die sie für ihre eigene Gesundheit besser nicht entdeckt hätten.
Dennoch ist Hans Anteil am Buch auffällig geringer als noch im letzten Band, denn viele weitere Ereignisse erschüttern parallel die Galaxis. Da sind die Hutten, die (scheinbar?) eine Allianz mit den Yuuzhan Vong eingehen – doch wer Hutten kennt, weiß, dass die einzige Frage ist, ob sie ein doppeltes oder dreifaches Spiel spielen.
Da ist Leia, die sich in ihrer verzweifelten Suche nach Hilfe zurück nach Dathomir begeben muss, um dort um Hilfe zu bitten. Hilfe von genau jenem System, dessen Prinzen Isolder sie einst als Ehemann verschmähte und lieber Han wählte.
Talon Karrde bemüht sich seinerseits darum, der neuen Republik zu helfen, Kyp Durron bemüht sich, seine alte Staffel zu ersetzen und der Heißsporn Wurth Skidder, ebenfalls Jedi, schmuggelt sich an Bord eines Schiffes der Yuuzhan Vong.
Anakin und Jacen werden nach Corellia gerufen und sollen dort helfen, die Centerpoint-Station wieder in Gang zu setzen und sehen sich so eine großen Frage des Glaubens gegenüber, denn Centerpoint ist Schild wie Waffe gleichermaßen, wie in der Krise um Thrakan Sal-Solo bewiesen.
Und Viqi Shesh, menschliche Senatorin, ist neu im großen Figurenreigen und darf ebenfalls ihren Teil leisten.

Es wird bereits eines deutlich: es geschieht vieles in "Jedi Eclipse". James Luceno, welcher sich schon für den Vorgänger verantwortlich zeichnete, schafft es aber dennoch, sämtliche Fäden geschickt zu verweben. Zwar gehen einige Geschicke schon mal über längere Zeit im Trubel an anderen Orten unter, aber eigentlich bekommt jeder Handlungsabschnitt genau den Raum, den er braucht.
Hier wirkt nichts gestaucht, aber es gibt auch keine Ruhepause und von einem Ortswechsel zweier Hauptcharaktere, der mir etwas plötzlich kam, entwickelt sich die Handlung sehr fließend.
Auch gelingt es Luceno wieder, wie schon beim Vorgänger, die Geschichten am Ende schön zu verweben, wobei natürlich einige kleinere Nebenhandlungen nicht mit ins Finale einzahlen, dann aber den Weg dahin geebnet haben oder schon auf weitere Entwicklungen hindeuten.
Vor allem der Charakter der Viqi Shesh verspricht noch manch interessante Handlung.
Einzig die Charakterzeichnung leidet etwas darunter. Während Luke und Leia noch gefallen und Anakin und Jacen richtig gut gelungen sind, fallen vor allem Han und Droma merklich ab. Nein, sie werden nicht zu schlecht, kein Grund zur Befürchtung, aber der Vorgängerroman war da einfach noch besser.
Kyp erreicht auch diesmal nicht die Qualität aus dem ersten Band der Reihe, Talon Karrde ist nur in einer Szene mal wirklich greifbar und etwa Dromas Familie wirkt oft sehr platt.

Dennoch hat mir auch "Jedi Eclipse" wieder sehr gut gefallen. Es ist vielleicht nicht der beste Roman der Reihe bisher, aber er verknüpft auf sehr gekonnte Art und Weise viele Handlungsfäden und erfreut jene, die sich auch durch die Bände vor der NJO gelesen haben, durch viele bekannte Gesichter und den Bezug zu vielen der vorangegangenen Romane, sei es nun 'Entführung nach Dathomir' oder auch die Corellia-Trilogie.
Als nächstes steht wieder ein Autorenwechsel bevor und Kathy 'Der Pakt von Bakura' Tyers übernimmt – man darf gespannt sein, welche Richtung die Reihe dann nimmt, wenn aber die Qualität dieses Bandes hier schon erreicht wird, kann man sehr zufrieden sein.
"Jedi Eclipse" jedenfalls ist für Fans der Reihe klar zu empfehlen.


James Luceno
348 Seiten Softcover, DelRey{jcomments on}
ISBN: 0-345-42859-5