Warcraft - Der letzte Wächter

Die Wächter von Tirisfal - eine legendäre Bruderschaft von mächtigen Kriegern mit gottgleichen Kräften - führen schon seit jeher einen einsamen Kampf im Verborgenen gegen die Brennende Legion. Medivh war von Geburt an zum Größten und Mächtigsten dieses edlen Ordens auserwählt. Doch von Anfang an lag ein dunkler Schatten auf seiner Seele, der ihn dazu verführte, seinen Kräfte in den Dienst des Bösen zu stellen. Medivh Kampf gegen sein dunkles Selbst sollte das Schicksal von ganz Azeroth bestimmt und es für immer verändern.
vom Backcover von Der letzte Wächter

Das Warcraft Universum sollte inzwischen den meisten PC-Spielern und Fantasy-Fans bekannt sein. Eine klassische Fantasywelt der Menschen, Zwerge und Elfen wird von einer Horde Orks aus einer anderen Welt überrannt. Die Orks kamen durch ein Portal auf die Welt Azeroth um ihre Kriegslüsterne Kultur mal anderen Völkern... öhem... nahezubringen. Soviel zur Grundlegenden Situation. In den bisher veröffentlichen PC-Spielen (drei Teile und zwei Add-ons) werden dann noch persönliche Schicksale, der Untergang von Reichen, Weltumspannende Ereignisse und jede Menge Kriege ausgespielt. Und weil die Spiele nicht nur gut sondern auch erfolgreich waren und sind, gab es dazu auch eine begleitende Romanserie. Die erste drei Bände sind nach Jahren nun auch nach Deutschland gekommen. Der erste Roman "Der Tag des Drachen" von Richard A. Knaak war meiner Meinung nach eine fürchterliche Gurke, der zweite von Christie Golden "Der Lord der Clans" ganz okay und der dritte und abschließende Band der Reihe (inzwischen gibt es auf englisch bereits den ersten Teil der neue "War of the Ancients"-Reihe, ebenfalls von Richard Knaak) , "Der letzte Wächter" von Jeff Grubb, liegt mir nun zur Rezension vor.

Khadgar, ein Akolyth aus der Magierstadt Kirin Tor soll bei dem bekanntesten Zauberer der Welt als Lehrling anfangen: Medivh. Dieser etwas launische und aufbrausende Magier nimmt Khadgar dann auch als Schüler auf, nachdem dieser sich nach einigen Prüfungen beweisen konnte. Doch mit der Zeit kommen Khadgar Zweifel an der Loyalität seines Meisters der Allianz der Menschen gegenüber und mit jedem Stück das Khadgar aus der Vergangenheit erfährt, kommen ihm mehr Zweifel an der edlen Gesinnung seines Meisters. Inwieweit passen die Morde an Magiern in ganz Azeroth ins Bild, wieso tauchen immer mehr Dämonen auf, warum beginnen die Orks wieder mit Angriffen gegen die Städte der Menschen? Als dann eine Gesandte der Orks im Turm Medivhs ankommt, scheint Khadgars Vermutung aufzugehen: sein Meister arbeitet mit den Orks zusammen. Aber die Wahrheit ist noch weitreichender als es sich Khadgar jemals vorgestellt hat...

Leider sind die Romane nicht in chronologischer Reihenfolge und so erzählt der Roman eine Zeit zwischen dem ersten und zweiten Teil der PC-Spiel-Reihe. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Jeff Grubb (der auch den ersten Starcraft Roman geschrieben hat) schafft es, Khadgar auf eine interessante Suche nach Bruchstücken der Wahrheit zu schicken. Das Ende und die Auflösung sind zwar wiederum für die Fans der PC-Spiele nicht überraschend gelöst, jeder andere sollte aber dadurch entsprechend angesprochen werden. Leider leistet sich Grubb einen ganz dicken Logikschnitzer mit der orkischen Gesandten. Garona Halforcen (wiedereinmal sind alle Eigennamen im Original geblieben) ist, wie der Name schon sagt, eine Halborkin oder eine Halbork wie es das Buch durchgängig schreibt. Sie erzählt selber wie sie von der Heimatwelt der Orks auf die Welt der Menschen kam und wie verwirrend und anders dort alles sei. Nun, wenn sie schon geboren war als die Orks zum ersten Mal auf Menschen stießen, wie kommt es dann, das sie halb Ork und halb Mensch ist? Dicker Schnitzer.
Ansonsten bleibt wieder das übliche an Kritik an den Spieleromen von Dino. Viel zu teuer und verschwenderisches Layout. Der Roman wurde wie die anderen Warcraft-Romane auch, von Claudia Kern übersetzt. Auch gut, wie ich meine, aber für den "Twisted Nether" hätte man sich doch vielleicht eine deutsche Übersetzung einfallen lassen sollen.

Was man unter dem Strich hat, ist ein guter Fantsyroman und -Krimi in einer sehr schönen Welt. Wäre der Roman billiger, gäbe es eine höhere Wertung, so muss man aber wieder Abzüge in der B-Note hinnehmen. Wer die Ausgabe nicht scheut, wird aber sicher gut unterhalten werden.


Name: Der letzte Wächter 
OT: The Last Guardian 
Verlag: Dino 
Sprache: deutsch{jcomments on}
Autor: Jeff Grubb 
ISBN: 3897487020
Empf. VK.: 9,95 Euro 
Seiten: 400