Warhammer - Gotrek & Felix #05 - Dämonenkrieger

Großmäuler zu töten macht durstig!
- aus Dämonenkrieger

Groß war mein Erstaunen als ich Anfang August auf der Bonner Feencon diesen Roman sah. Dämonenkrieger von William King, der fünfte Teil der Reihe um den wohl erfolglosesten Slayer der Warhammer Welt und seinen Begleiter Felix. Da Heyne dieses Buch nicht in der Liste der geplanten Veröffentlichungen hatte, überraschte es mich sehr es zu erblicken. Erfreut griff ich direkt mal zu, den dieses Buch „dürfte es ja eigentlich nicht geben“, wie jemand, durchaus richtig, neben mir bemerkte und mir neidvolle Blicke nachwarf, da ich das einzige Exemplar erstanden hatte. Haha, Sieg! Ganz nebenbei: Wieder zuhause warf ich mal einen Blick ins Internet um diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen und wurde nur noch mehr verwirrt. Laut Amazon.de ist dieses Buch noch nicht erschienen. Okay, dachte ich, die müssen ja nicht immer auf dem neusten Stand sein. Also sehen wir mal bei Heyne nach. Und selbst die Heyne Homepage leugnet die Existenz dieses Buches. Zwar ist der sechste Teil der Reihe (Vampirkrieger) schon seit Ewigkeiten dort angekündigt, den fünften aber findet man dort nicht. Allen Mysterien zum Trotz machte ich mich dann direkt mal an die Lektüre…

Der zwergische Slayer Gotrek und sein menschlicher Schicksalsgefährte Felix haben es nach vielen blutigen und epischen Abenteuern nach Praag geschafft und die Stadt vor der Invasion des Chaos gewarnt. Jedoch beginnt der Angriff früher als erwachtet. Einer der Chaos-Kriegsherrn rückt, vom Ehrgeiz getrieben, schon im Winter auf die Stadt vor. Seine riesige Horde aus Tiermenschen, Barbaren und Chaoskriegern scheint unbesiegbar. Jedoch schenkt der Chaosgott Tzeench dem Kriegsherrn Arek eine Vision seines bevorstehenden Todes. Er würde sterben, sollte nicht die magische Axt des Slayers Gotrek und ebenjener verschwinden bzw. sterben. Selbst die Mordversuche der Kultisten in der Stadt können dem Heldengespann nichts anhaben. Die Helden drehen den Spieß sogar um und verhindern Sabotageakte der Kultisten in den Getreidespeichern. Als der finale Angriff der Chaosmächte dann beginnt, stehen die todessuchenden Slayer in der vordersten Reihe um ein ordentliches Blutbad unter den Chaosanbetern anzurichten.
Nun, es ist ein Warhammer Roman. Vielmehr noch, es ist ein Roman der Gotrek und Felix Reihe. Bisher war diese Reihe vor allem für ihren schwarzen Humor, ihre comic-artig überzeichneten Charaktere und ihre extrem blutigen Hack’n Slay - Orgien bekannt. Mit den letzten Bänden kamen dann auch noch interessante Charakterentwicklungen hinzu. Tja, und dieser Band? Viel von dem überzeichneten und lustigen Teil ist leider abhanden gekommen. Der Autor müht sich sichtlich das Thema ernster und die Situation wie auch die Charaktere verzweifelter darzustellen. Dies gelingt ihm aber leider nicht durchgängig. Dabei ist das Buch nicht langweilig, aber eben nicht so locker und flüssig geschrieben wie seine Vorgänger. Man bekommt angedeutet wieso Gotrek den Slayereid schwor, der ihn dazu brachte seine Sühne im heldenhaften Tod zu suchen. Die Beziehung zwischen Felix und der kislevitischen Adligen bröckelt und sie fühlt sich mehr zu dem Zauberer Max hingezogen. Damit ist wieder Stoff gegeben, die Charaktere weiterzuentwickeln. Das wird auch wieder genutzt, allerdings werden wieder rum nicht alle Fäden aufgelöst. Dafür kommen wieder neue hinzu. Da muss der Fan wieder auf den nächsten Band warten *grrrr*.
Der Band kommt kürzer daher als seine Vorgänger, auch wenn der Umfang da täuschen mag. Durch die Verwendung eines neuen Papiers ist der Roman trotz seiner 368 Seiten etwa so dick wie der erste Roman (Schicksalsgefährten) mit etwa 480 Seiten und etwa 1 ½ mal so dick wie mein D&D Roman „Die Bluthündin“ mit etwa der gleichen Seitenzahl wie Dämonenkrieger. Der Nachtteil ist, dass das Buch doch wieder viel von meinem wertvollen und knappen Regalplatz frisst. Naja, dafür bessere Qualität.

Ich bin zwiegespalten ob des finalen Urteils zu dem Band. Einerseits hat er die tiefen und interessanten Charaktere und am Ende wieder seine Action, aber irgendwie kommt er nie so richtig „in Fahrt“. Der lockere und lustige Schreibstil wird nicht so richtig weitergeführt und eigentlich tut sich handlungstechnisch auch nicht so viel. Der bisher schwächste Band der Reihe. Wollen wir hoffen das der nächste wieder zur alten Form zurückfindet.


Name: Dämonenkrieger 
OT: Beastslayer {jcomments on}
Verlag: Heyne 
Sprache: deutsch
Autor: William King 
ISBN: 3453213882
Empf. VK.: 8,95 Euro 
Seiten: 368