Mage Knight - Donner der Rebellion

 

Für alle Fans des Miniaturenspiels möchten wir darauf hinweisen, dass in dem Roman die Figuren zum Teil nicht mit der Beschriftung auf den Basen der Miniaturen und dem gängigen Spielerjargon übereinstimmen. Natürlich bestrifft das nicht Eigennamen, aber beispielsweise Einheiten.  Alle vorkommenden Personen sind frei erfunden und mögliche Ähnlichkeiten mit existierenden Personen sind rein zufällig.
- Einleitung zu Donner der Rebellion

MageKnight. Meine Güte, was habe ich Geld für diese kleinen, hässlichen Plastikfiguren ausgegeben. Aber die Spielerschaft in Aachen war freundlich und die Gefechte vergnügt, also was soll's? Viel von dem MageKnight-Setting wurde einem aber nicht gerade durch die Gefechte vermittelt. Daher wurden dann wohl auch die MageKnight-Romane in Auftrag gegeben, von denen mir der erste nun zur Rezension vorliegt. Einer von zwei deutschen MageKnight-Romanen wie man noch erwähnen sollte, denn die Verkaufszahlen waren wohl so schlecht, das der Rest nicht mehr von Fanpro verlegt wurde. Ein weiteres Indiz dafür ist wohl, das diese Romane schon länger auf der Ratcon zu den Trostpreisen zählen...  Das Cover ist übrigens richtig hübsch geworden. Terese Nielson zeichnet sich dafür verantwortlich, ein Name der mir direkt nichts sagte, aber deren Homepage viele andere hübsche Bilder aus dem Genre zeigt (http://www.tnielsen.com). Das Bild ist verkleinert sogar noch einmal auf dem Backcover abgebildet, ohne störende Schriftzüge.

Wie dem auch sei. Donner der Rebellion, so der Name des Romans wurde von Bill McCay verfasst, der laut Backcovertext einer dieser New York Times Bestsellerautoren ist, von denen es ja schier unendlich viele zu geben scheint. Der Rückentext verrät zudem noch, dass er für die Reihen Star Trek, Stargate und Tom Clancys Net Force geschrieben hat. Also jemand, der es gewohnt ist, Texte am Fließband zu produzieren und das merkt man auch bei diesem Roman.  Das Oberhaupt des großen Imperiums von Atlantis, der Prophetenmagus sieht einen Anschlag auf sich in der nahen Zukunft und beauftragt einen Altem-Elite-Soldaten damit, die Rebellen zu unterwandern und auszuschalten. Blaize, so der Name des Soldaten gewinnt das Vertrauen der Widerstandsbewegung, erfüllt Aufträge für sie und darf schließlich bei der großen Geheimaktion mitmachen: dem Attentat auf das Oberhaupt des atlantischen Imperiums. Dazu kommt dann noch eine nette Rebellin und viele Schattenseiten des Imperiums, die Blaize jetzt erst erkennt und alle wissen schon, wie er sich am Ende entscheiden wird. Überraschungen sind nicht enthalten.

Es ist eine typische Story nach dem Schema „Diener des Tyrannenystems will Rebellen infiltrieren, erkennt das die Rebellen die Guten sind und schließt sich ihnen an“. Dazwischen werden immer wieder bemüht wirkende Kämpfe eingeflochten, schließlich ist das ja ein Roman zu MageKnight.  Handwerklich ist es okay, was Bill MvCay hier abliefert, aber leider nicht mehr. Zudem nutzt er einige Handlungsstränge nicht wirklich aus. So wird Blaize etwa am Anfang vom Prophetenmagus magisch geeicht, so das er ihn jederzeit übernehmen kann. Das tut er genau einmal. Und nicht im entscheidenden Moment... Auch kommt Blaize nie, während der ganzen, vielen Wochen der Reise mit den Rebellen auf die Idee, einmal in die Fässer zu schauen, die sie transportieren. Die enthalten nämlich Schwarzpulver, eine Erfindung der Rebellen, die bis zum Attentat geheim gehalten wurde. Dank des Schwarzpulvers gelingt es den Rebellen natürlich den Magus weg zu ballern und die Rebellion bricht nun offen im ganzen Imperium aus. Da Atlantis, die Hauptstadt des Imperiums über der Erde schwebt und so nun mal schwer zu erreichen ist, machen die Rebellen daher erstmal die Truppen am Boden platt. Die Atlantaner sind natürlich nicht im Kampf gegen Truppen mit Pistolen und Gewehren ausgebildet und sterben wie die Fliegen.  Am Ende des Buches findet sich noch ein Szenario für das MageKnight-Spiel um eine Schlacht aus dem Roman nachzuspielen. Ich hätte es besser gefunden, wenn man alle Gefechte als kleine Kampagne nachspielbar gemacht hätte, aber so ist es auch schon ein netter Bonus. 

Nun ja, das Buch erfüllt seinen Zweck indem es einen ein wenig von der Kälte ablenkt, wenn man auf den Zug wartet. Es bietet genug Unterhaltung um dabei zu bleiben, aber da gibt es sicherlich mehr Reihen und Romane die das besser können. Als Trostpreis brauchbar, aber wohl zu Recht ein Restposten. Sollte es da draußen noch Leute geben, die MageKnight spielen, die können sich den geben, der Rest sucht sich wohl besser was anders.


Name: Donner der Rebellion  
OT: Rebel Thunder  
Verlag: FanPro  
Sprache: deutsch {jcomments on}
Autor: Bill McCay  
Empf. VK.: 9 Euro
Seiten: 336  
ISBN: 3890645909