DSA - Kristall von Al'Zul 2 - Stadt der Geister

Bevor man zu der Geschichte an sich kommt, sollte man etwas über die Reihe erfahren. Bei Stadt der Geister von Martina Nöth handelt es sich um den zweiten Band der Kristall von Al’Zul-Reihe, die mit Anton Westes Land ohne Gesetz begonnen wurde. Diese Reihe verlässt die gewohnte Veröffentlichungspolitik der DSA-Geschichten in Romanen, bzw. Anthologien. Jeder Band der fünfteiligen Reihe wird von einem anderen Autor verfasst, der die bisherige Geschichte und die Charaktere fortführt. Das Ganze als Novellen zu bezeichnen, wie es die Bände selber tun, ist aber nicht korrekt, da Novellen in sich abgeschlossene, kurze Erzählungen sind, die Reihe aber eher ein Fortsetzungsroman verschiedener Autoren ist. Das Format der Reihe ist etwas größer als ein normaler Roman und jeder der Bände hat 64 Seiten.

Im ersten Band verfolgte man den zwergischen Söldner Gorbosch, der auch der Ich-Erzähler des Bandes war, wie er diverse Söldner für eine Magierin anheuerte. Diese Magierin wollte mit ihrer Söldnerbande eine Diebin fangen, welche einen magischen Kristall entwendet hatte. Die Gruppe konnte die Diebin stellen, geriet aber kurz nach ihrem Sieg in einen Hinterhalt, mit dem der erste Band endete.

Der zweite Band wird nun aus der Sicht der Magierin Chandra geschildert und erzählt in zwei Zeitebenen die Hintergründe des Kristalls und wieso die Magierin ihn sucht sowie die Geschichte um die Söldnertruppe und die Probleme, denen sie sich nach wie vor stellen müssen. Dabei spielt vor allem Wehrheim, die Titel gebende Stadt der Geister eine Rolle, denn seitdem im Krieg ein enormes schwarzmagisches Ritual die Stadt zu guten Teilen zerstört hat, irren zahlreiche Geister dort umher. Obwohl die Söldnertruppe um Chandra die Diebin erneut stellen kann, erlangen sie mit ihr nicht den Kristall. Kurzerhand wird die Diebin durch einen Schwur in die Gruppe integriert und der Kristall von einer anderen Söldnergruppe wiederbeschafft. Dabei kann man noch zufällig erfahren, dass ein weiterer Magier hinter dem Kristall her ist, bevor auch dieser Band wieder mit einem Cliffhanger endet.

Der zweite Band wusste mir besser zu gefallen als der erste. Das liegt vor allem an der interessanten Verbindung der beiden Zeitebenen, die nicht nur die Hintergründe der Handlung näher beleuchten, sondern auch die Magierin Chandra interessanter macht. Neben einer allgemein gesteigerten Charakterisierung der Figuren geschieht auch einfach mehr Interessantes und die geplagte Stadt Wehrheim wird faszinierend, wenn auch nicht sonderlich ausführlich geschildert. Zu bemängeln ist das leider von Fanpro gewohnt schlechte Lektorat, dem mehrere orthographische Fehler durchgegangen sind sowie der vergleichsweise hohe Preis. Sicher, fünf Euro mögen nicht als viel erscheinen, doch hätten alle fünf Bände ohne Weiteres als ein Roman normaler Länge erscheinen können. So bezahlt man für die ganze Geschichte satte 25 Euro anstatt zehn.

Insgesamt ist Stadt der Geister aber dennoch empfehlenswert, gerade im Hinblick auf den schwachen ersten Teil. Trotzdem bleibt aufgrund der Veröffentlichungspolitik ein schaler Beigeschmack.


Titel: Der Kristall von Al’Zul 2 - Stadt der Geister
Autor: Martina Nöth
Verlag: Fantasy Productions GmbH
Seiten: 63{jcomments on}
Erschienen: 2008
Preis: 5,00 Euro