DSA #061 - Westwärts, Geschuppte!

Direkt einmal vorweg, dieser Roman ist ein Glanzstück unter den aventurischen Romanen! Es sprudelt über vor ungewöhnlichen Settings, "Helden" und dem herrlichen Schreibstil.

Irgendetwas verläuft hier nicht so, wie in den anderen DSA-Romanen, mag der aufmerksame Leser sicherlich schon nach den ersten Seiten bemerkt haben. Zum einen ist es eine Ich-Erzählung im Konjunktiv, was zunächst den Einstieg schwierig macht. Dann heißen die "Helden" der Erzählung alle Alrik. Alrik ist der wohl am meisten verwendete Vornahme auf dem Fantasy Kontinent Aventurien. In Verbindung mit dem häufigsten Nachnamen "Sturmfels" wird er auch gerne als Deckname genutzt. Wenn nun acht Gestalten auftauchen und sich als Alrik, Alrik, Alrik, Alrik, Alrik, Alrik, Alrik und Alrik ausgeben mag man sich am liebsten vor Lachen auf dem Boden kugeln.

Aber warum sind diese "Helden" nun so seltsam in ihrer Namensgebung und Lebensweise? Nun, es sind keine Menschen. Es sind Marus, alte Echsenwesen, welche die Welt der Menschen, mittels magischer Maskierung, erkunden wollen. Da ihr ganzes Wissen der Menschlichen Kultur nur auf den Berichten einiger Späher beruht, führt dies natürlich zu einigen Missverständnissen. Deswegen denken sich die Marus auch nichts dabei sich, ungeachtet des Geschlechts, alle Alrik zu nennen. Noch besser wird es allerdings, wenn sie in menschlicher Gestalt alten Echsenmenschengewohnheiten nachgehen, z.B. bei Regen auf der Straße zu liegen oder dicht gedrängt zu schlafen. Besonders das letztere führt zu einer der bizarrsten und lustigsten Szenen des Romans.
Allgemein lebt das Buch von der Absonderlichkeit der Maru Helden und ihrem Verhalten in der Gesellschaft der Menschen. Es ist faszinierend zu lesen, wie eine, für den Leser, völlig natürlich dargestellte Kultur, auf einen Maru wirkt. In eben dieser Gesellschaft gelingt es ihnen aus Zufall, zu dem zu werden, was man gemeinhin als "Helden" bezeichnet. Hierbei ist auch hier und da, immer wieder ein gelungener Seitenhieb auf das Rollenspiel und seine Spieler zu bemerken. So halten die Marus es für eine gewöhnliche Tätigkeit, Häuser zu betrachten, oder die Bewohner zu bitten sich in ihren Häusern umsehen zu können.

Die Handlung ist sehr unterhaltsam und beschreibt die Reisen der Marus und ihre Erkundungen. Die vier jungen Schüler, zu denen auch der Ich-Erzähler gehört, werden dabei von vier Mentoren begleitet, die magisch aktiv sind und auf sie aufpassen sollen. Da ihr anfänglicher Plan das Meer zu durchwaten (keiner wusste so recht was ein Meer überhaupt ist!) gescheitert ist, müssen sie sich ein Schiff suchen. Durch einige Magischen Tricks gelingt es ihnen einen Kapitän zu "überreden". Allerdings sinkt das Schiff auf der Reise und die Schüler werden von ihren Mentoren getrennt. Sie gelangen in eine größere Stadt und schlagen dort im Elendsviertel ihr Lager auf. Dort werden sie dann durch ein Reihe von Zufällen zu Bütteln. Sie erledigen heldenhafte Aufträge, wie etwa die Zerschlagung eines Menschenhändlerrings oder die Rettung des Schweins "Putzi-Putzi". Doch zuviel sei hier nicht verraten...

Das enthaltene Kartenmaterial am Anfang des Romans hilft, den Überblick über die Reisen der Marus zu behalten. Besonders die Vergrößerte Karte des Südzipfels des Kontinents, wo die Gruppe meist unterwegs ist, ist dabei nützlich.
Der Glossar, die Zeittafel der Echsischen Geschichte und die Namensliste der vorkommenden Charaktere hilft, wegen der seltsamen und komplizierten Maru-Namen ungemein.
Das Cover ist, wie leider bei den meisten Bänden seit dem neuen Layout, schlecht. Jemand (Ralf Möller?) steht entschlossen und gerüstet im oberen Teil des Bildes, nur sein Oberkörper ist zu sehen. Darunter ein Drachenschiff auf sturmgepeitschter See. Tja, was soll das? Na ja... kommt ja auf den Inhalt an...

Dieses Roman bietet allerbeste Unterhaltung und das bei einem anspruchsvollem Schreibstil! So was ist man von Romanen der DSA-Rehe kaum gewöhnt! Ein Juwel, nicht nur für Fans der Reihe und Rollenspieler! Muss man gelesen haben!

Irgendetwas verläuft hier nicht so, wie in den anderen DSA-Romanen, mag der aufmerksame Leser sicherlich schon nach den ersten Seiten bemerkt haben. Zum einen ist es eine Ich-Erzählung im Konjunktiv, was zunächst den Einstieg schwierig macht. Dann heißen die "Helden" der Erzählung alle Alrik. Alrik ist der wohl am meisten verwendete Vornahme auf dem Fantasy Kontinent Aventurien. In Verbindung mit dem häufigsten Nachnamen "Sturmfels" wird er auch gerne als Deckname genutzt. Wenn nun acht Gestalten auftauchen und sich als Alrik, Alrik, Alrik, Alrik, Alrik, Alrik, Alrik und Alrik ausgeben mag man sich am liebsten vor Lachen auf dem Boden kugeln.


Karl-Heinz Witzko
384 Seiten Softcover
Heyne{jcomments on}