DSA #079 - Unsterblicher Traum

Mit Unsterblicher Traum startete Fanpro damals seine Romanreihe für DSA, dereinst noch unter dem Phoenix Press-Label. Den Cover merkt man seine Zweitverwertung deutlich an, zieren doch einige Buchrrücken mit englischen Wörtern das Bild. Im Text selbst finden sich zahlreiche Fehler, die ein Lektorat hätte ausbügeln müssen, ein Problem das Fanpro noch länger in ihren Publikationen begleitet hat.

Unsterblicher Traum ist ein Reiseroman. Eine Mutter mittleren Alters rettet einen jungen Hexer vor einem Inquisitor und reist mit diesem und einem kleinen Meckerdrachen, der sich dem Duo anschließt, durch das Mittelreich. Der Inquisitor verfolgt sie mit seinem Bannstrahl-Ritter dabei die ganze Zeit. Und mit einem dritten Handlungsstrang kommen auch noch Schwarzmagier hinzu. Die Mutter, die zudem noch Magiedilettantin ist, hat dabei immer wieder Träume von einem anderen Leben, die immer wieder den Text unterbrechen. Klingt eigentlich interessant, ist es aber nicht. Es gibt keine übergeordnete Handlung, die Mutter und der Hexer reisen ohne Plan samt Drachen durch Aventurien, treffen Leute, sehen Orte und reisen weiter. Niemand hat im späteren Verlauf noch eine Funktion für den Roman. Mal abgesehen von der Gruppe von Abenteurern, die durch ihre beinahe schmerzhafte Verkörperung von Klischees vermuten lassen, dass es sich um die alte Rollenspielgruppe der Autorin handelt. Der Plot des Inquisitors verläuft fast auch ohne Auswirkungen auf die Handlung der Hauptcharaktere und findet erst im Finale sehr schnell und sehr unbefriedigend sein Ende. Der Handlungsstrang mit den Schwarzmagiern ist aber nur nutzlos für beide Handlungsstränge und hätte ohne Verluste an der Handlung zu erleiden aus dem Roman gestrichen werden können. Das gleiche gilt für die zahlreichen Rückblenden bzw. Träume der Magiedilettantin. Sie leisten nichts, und ich meine absolut nichts, für den Roman. Das Rätsel um die Träume wird nicht aufgelöst, ihre Bedeutung nicht geklärt. Eingebetet ist der Roman in Prolog und Epilog, der das ganze als Gute Nacht-Geschichte für Kinder darstellt, was völlig überflüssig ist und überhaupt nicht von der Erzählung unterstützt wird. Wenn man alles aus dem Buich streichen würde, was keinen Belang hat, oder wo einfach nichts passiert, so hätte man nur noch eine Kurzgeschichte übrig und keinen Roman mehr.

Wenn die Geschichte wenigstens zu einem vernünftigen Ende gebracht werden würde, doch die Auflösung ist sehr plötzlich und sehr unbefriedigend. Vor allem die Motivation des Meckerdrachen ist wie mit dem Vorschlaghammer in Position geprügelt und dort liegen gelassen. Allgemein ist die Motivation der Charaktere sehr fragwürdig, vor allem bei dem Hauptcharakter der Mutter. Es wird zwar immer wieder erwähnt, dass sie einen sehr wechselmütigen Charakter hätte, doch ist das vielmehr eine Ausrede der Autorin, um die Handlung überhaupt in Gang zu bekommen. Dabei ist die Schreibe der Autorin nicht einmal schlecht. Schade das es ihr nicht gelungen ist, auch einen interessanten Roman mit überzeugender Struktur und Spannung zu schreiben. Das war ein ziemlich schwacher Start für Fanpro in die Bücherreihe von DSA.


Name: Unsterblicher Traum 
Verlag: Phoenix / Fanpro 
Sprache: deutsch{jcomments on}
Autor: Patricia Renau 
Empf. VK.: 8,50 Euro 
Seiten: 288 ISBN: 3890645887