Mörser Attack Comics
So, nach doch recht langer Zeit auch von mir an dieser Stelle eine Rezension…tada!
Ungewohnter Weise aber direkt zwei Comics auf einmal ... warum fragt ihr euch?
Tja, erst einmal sind es keine üblichen Comics, die ich heute hier bespreche und zweitens liegt es auch an der Kürze der beiden vorliegenden Exemplare, dass ich mich entschieden habe, sie in einer Rezension zusammen zu fassen.
Auffällig ist erst einmal schon das Format, denn die beiden Heftchen kommen in DinA5 daher und sind auch nicht wirklich im normalen Laden zu bekommen.
Es handelt sich hierbei vielmehr um Fan- oder besser gesagt Amateur-Publikation unter dem Label „Mörser Attack“. Dahinter verbirgt sich eine Vereinigung von jungen und unbekannten
Comiczeichnern, Illustratoren und anderen Künstlern aus dem Raum Moers.
Hauptsächlich zu nennen sind dabei Robert Rennwanz, Tristan Lopez, Marius von der Frost und Patrick „MAROK“ Rennwanz.
Also wirkliche Fanarbeit sozusagen und so ist es denn auch nicht verwunderlich, dass die beiden Comics weniger eine große fortlaufende Geschichte erzählen als vielmehr mehrere kurze Einzelgeschichten präsentieren, immer mal wieder von ganzseitigen Bilder durchbrochen. So erinnern die Sachen dann verständlicherweise auch irgendwo mehr an Independent- und Undergroundcomics wie vielleicht Schwermetall (Heavy Metal).
Collection 5{jcomments on}
Dieses Comicheftchen vereint einige, mal mehr oder weniger gut gezeichnet, kurze Geschichten, die allesamt irgendwo das Thema Tätowierung zu Grunde haben.
Angefangen bei dem gewissenlosen Makler, der sich mit einem alten chinesischen Ladenbesitzer anlegt bis hin zu dem, anscheinend von Jason inspirierten, Ökokämpfer.
Dazwischen finden sich immer wieder ganzseitige Bilder von unterschiedlicher Qualität oder kurze Cartoons.
Enthalten sind:
-Paint it black
-Das Meisterwerk
-Tattoo X Story
-Käpten Chaos
-Chainsawman
Insgesamt konnten mich diese leider nicht so wirklich fesseln. Man merkt zwar, dass sich die Leute Mühe bei ihrer Sache gegeben haben (und die eher illustrierte Kurzgeschichte fand ich persönlich vom Stil her sehr schön) aber leider springt der Funke doch nicht so wirklich über.
Sicherlich muss man sich vor Augen halten, dass es sich hierbei um kein professionelles Comic handelt, wer also die Möglichkeit hat sich das Dingen auf einer Messe oder Convention am Stand des Verlages einmal anzuschauen, sollte trotzdem ruhig mal einen Blick hinein werfen und dann selber entscheiden.
Kosten tut es nämlich nicht die Welt, genauer gesagt 2,50 Euro – das ist sicherlich nicht viel, mag dem ein oder anderen für ein DinA5 großes und nicht gerade sehr seitenstarkes Heftchen trotzdem viel erscheinen ... wobei aber auch hier gilt, es handelt sich nicht um einen großen professionellen Verlag, dementsprechend muss man die Kosten natürlich auch anders betrachten.
Steel don’t die
Gleiches Format und in etwa auch die gleiche Seitenanzahl, mit 50 Cent jedoch etwas teurer hat mir das Comic aber auch deutlich besser gefallen. Den thematischen Überbegriff Roboter-Samurai fand ich zwar seltsam, aber sehr interessant und durchaus auch gut umgesetzt.
Die einzelnen Geschichten sind recht gut geworden und deutlich besser als etwa in Collection 5. So finden sich unter den fünf kurzen Geschichten, vom einsamen Roninroboter bis hin zum wandernden Samurai, mal witzige und mal eher actionorientierte Sachen.
-A journey begins
-The Iron Witch VS the electric Monkeys
-Arm dran
-Showdown
-Die Legende von Mugon Jin
Am Schluß gibt es noch eine kleine Art Gallery mit recht ordentlichen Werken zum Thema Robot Samurai.
Wie gesagt, zeichnerisch deutlich besser als etwa noch Collection 5 und vom Thema her sicherlich ein interessanter Ansatz, sollte man auch hier die Möglichkeit nutzen mal einen Blick hinein zu werfen und selber entscheiden. Obwohl ich persönlich meine Kaufempfehlung dafür ausspreche.
Abschliessend bleibt nicht wirklich viel zu sagen, zumindest das Engagement sollte aber doch sicherlich lobend erwähnt werden ... denn es bedarf sicherlich schon einer gewissen Mühe, solch ein Projekt auch auf die Beine zu stellen.
Und gerade im Comicbereich auch Fuß zu fassen ist ein nicht gerade leichtes Unterfangen, vor allem wenn es eben großteilig auf Eigenregie beruht.