Hellboy - Sieger Wurm

Zeit und Ort: Irgendwann, dank einer unerwarteten ausgefallenen Stunde, mitten im Semester in Bonn. Ein Blick auf die Uhr offenbart mir, das es noch zu früh ist um der Mensa einen Besuch abzustatten (treffen wollte ich mich dort um 12:00 mit ein paar Kommilitonen) aber immer noch genug Zeit bleibt, um einen Rundgang durch die Stadt zu unternehmen (okay, eigentlich weiß ich, das mich mein Weg wieder zum Comicladen führen wird, also überspringen wir den Weg dorthin und kommen gleich zum Wesentlichen).
Dort angekommen mußte ich doch recht verwundert feststellen, dass der sechste Hellboy Band schon draußen ist - und da meine Hellboy-DVD auch bald ankommen sollte, zögere ich nicht lange und überführte den Comic in meinen Besitz.

Der Band ist wie seien Vorgänger immer noch Hardcover und auch inhaltlich unterscheidet er sich nicht wesentlich. Diesmal durfte Guillermo del Toro das Vorwort schreiben und plaudert sowohl ein wenig aus dem Nähkästchen, als auch über Mike Mignolas Werk und wie sehr es ihn beeinflußt hat. Sehr nett.
Nach dieser schönen Einstimmung versinke ich aber in der Geschichte.

Worum es geht? Hier eine kurze Zusammenfassung (hoffe aber sehr, ihr kauft euch den Comic trotzdem):
Hellboy und der Homunkulus Roger, dem zur Sicherheit eine Bombe eingebaut wurde, werden nach Österreich geschickt, wo sie den Vorgängen auf einer alten Burg nachgehen sollen. Im zweiten Weltkrieg starteten die Nazis von dort aus ihr Weltraumprogramm und schafften es trotz dem Eingreifen einer Gruppe Amerikaner einen Menschen in den Weltraum zu schießen. Und genau jene Weltraumkapsel ist nun auf dem Rückflug zur Erde und mit ihr auch ein weiterer Passagier, der Sieger Wurm. Doch nicht nur diese neue Bedrohung, sondern auch alten Feinden müssen Hellboy und Roger Herr werden.

Wie bereits deutlich wird, führt Mignola die verschiedenen Storyfäden hier zusammen und auch zu einem Ende, denn dieses Abenteuer ist das letzte von Hellboy im Dienste des B.P.R.D.. Einige alte Feinde tauchen noch einmal auf und spielen eine nicht unwesentliche Rolle, so offenbart sich auch diesmal wieder Rasputin als die graue Eminenz hinter allem. Allerdings bleibt auch ihm der endgültige Sieg verwehrt und ein bißchen leid tut er einem schon. Also ein Happy End? Nicht ganz denn in dieser Geschichte zeigt sich, das auch auf Seiten des B.P.R.D einiges im Argen liegt und das Hellboy die Organisation am Ende verläßt spricht ja eigentlich für sich.

Persönlich muss ich sagen dass dies sicherlich einen der besten Hellboy Geschichten ist und sie sicherlich einen würdigen Abschluß darstellt. Mignola schöpft diesmal nicht so sehr aus dem mythologischen Schatz sondern besinnt sich noch einmal auf die Pulp Abenteuer der 30er und 40er Jahre (Nazis, Geister und Cthulhoide Götter, Iäh). Die Geschichte an sich bietet daher auch erstmal genug Unterhaltung, aber dennoch schafft es Mignola den einzelnen Charakteren eine gewisse Tiefe zu geben und das tut der Geschichte doppelt gut.

An dem Zeichenstil gibt es wieder einmal nichts auszusetzen, aber sicherlich kann man hier geteilter Meinung sein. Der eine findet die exzessive Nutzung von Licht und Schatten, hell und dunkel sicherlich toll, während sie dem anderen doch gegen die üblichen Sehgewohnheiten geht. Da ich zu der ersten Gruppe gehöre, will ich mich aber auch nicht länger darüber auslassen sondern ein Urteil jedem selbst überlassen.

Als Dreingabe gibt es wieder einmal eine Skizzen-Galerie, neuen Pin-Ups deutscher Top-Zeichner und zusätzlich eine kompletten Zeitlinie aller Hellboy-Abenteuer.

Sehr schön, da bekommt man doch was geboten für seine 18.00 Euro. Sicherlich nicht gerade billig aber gerade für ein Hardcover doch mittlerweile ein Preis den man bereit ist zu zahlen.
Bleibt mir also eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Ein würdiger Abschluß der sich definitiv lohnt.


Mike Mignola
Hardcover, Cross Cult {jcomments on}
ISBN: 3936480060