Hellboy - Weird Tales

"Now some of the best cartoonists, from the mainstream world of superheros to the fringes of alternative comix, present a wild array of bizarre stories expanding on the world of Hellboy, taking the characters to places Mignola himself neverd dared to go."

Wie der Titel sicherlich schon verrät handelt es sich diesmal nicht um einen normalen Hellboy Comic und eigentlich müsste hinter Mignolas Namen diesmal eigentlich auch ein "presents" stehen.
Denn nicht der Erfinder selbst nimmt sich in dem vorliegenden Comic der Figur an sondern mehrere andere Cartoonisten und Comiczeichner geben sich hier ein Stelldichein und so enthält der vorliegende Band auch keine einzige große Geschichte sondern dreizehn vollkommen verschiedene Kurzgeschichten.

Den Anfang macht Eric Powell (The Goon) mit seiner Geschichte "Midnight Cowboy" diese spielt noch in der Jugend von Hellboy – nämlich 1947 auf einem Militärstützpunkt irgendwo in der Wüste von New Mexico. Als dort eine seltsame Fracht eintrifft möchte Hellboy natürlich genau wissen worum es sich handelt und untersucht diese Nachts heimlich mit seinem Hund, doch als dieser ein seltsame grünliche Flüssigkeit frißt passiert seltsames.
Kurz, bunt und wirklich Comichaft gibt diese Geschichte einen guten Einblick auf das was nun folgt und das man nicht alles so ernst nehmen muss.

Zumal auch nicht immer Hellboy im Mittelpunkt jeder Geschichte stehen wird sondern durchaus auch andere Charaktere ihren Auftritt haben.

"Haunted" von Tom Sniegoski und Ovi Nedelcu ist sogar noch etwas bunter und auch der Zeichenstil erinnert eher an Trickserien a la Tartakovsky.
Hier versucht sich Hellboy als Geisterjäger und nachdem sein Radar versagt muss er sich notgedrungen selbst auf die Suche machen.

"Family Story" von Sara Ryan und Steve Lieber führt Hellboy eigentlich nur zufällig zwischen die Fronten einer langsam zerbrechenden Kleinfamilie in der es allerdings auch nicht mit rechten Dingen zugeht und obwohl Hellboy es schafft die übernatürlichen Probleme zu beseitigen muss auch er vor den zwischenmenschlichen kapitulieren.

"Hot" von Randy Stradley und Seung Kim führt Helloy hingegen ins ferne Japan wo er sich mit einem Quellengeist auseinandersetzen muss. Doch dieser Tengu erscheint anfangs trickreicher als angenommen. Besonders schön sind hier die Bleistiftzeichnungen die im Gegensatz zu den bunteren Vorgängergeschichten einen deutlichen Kontrast bieten und auch die Geschichte endet diesmal weniger mit einer Pointe sondern eher Hellboy typisch.

"The Children of the Black Mound" von Fabian Nicieza und Stefano Raffaele (New Gods, Legends of the Dark Knight, X-Men) spielt weit vor den Ereignissen von Hellboy, nämlich 1896 auf dem Theologischen Seminar von Tblisi und hat demnach auch keinen der bekannten Hellboy Charaktere als Hauptcharakter dies stimmt nicht so ganz den zumindest die Baba Jaga hat hier eine Auftritt und muss sich mit eine Priester auseinander setzten und sich gegen der Versuch wehren in Vergessenheit zu geraten, auch ohne die üblichen Verdächtigen aus den Reihen des B.PR.D. eine gute Geschichte die sich perfekt ins Hellboy Universum einfügt.

In "Big-Top-Hell-Boy" von John Cassaday (Desperadoes, Captain America)verschlägt es Hellboy nach Deutschland wo die Erscheinung eines Geisterzirkus die Aufmerksamkeit des B.P.R.D. auf sich gezogen hat und bei dessen Vernichten muss sich Hellboy abermals fragen was es mit seiner steinernen rechten Hand auf sich hat.

"Flight Risk" von Joe Casey handelt von Lloyd dem Jet-Pack Ingenieur des B.P.R.D. und seinem Versuch einen neuen Höhenrekord mit seiner Maschine aufzustellen. Zu seiner Überraschung lauern aber selbst in den Höhen über Wüste Nevadas noch unbekannte Schrecken.

Vollkommen abgedreht und bunt ist dahingegen die Geschichte "Downtime" von Bob Fingerman in der sich Hellboy, Abe Sapien und der Homunkulus Roger mit den Tücken der modernen Technik herum shclagen müssen und lernen warum man das interne Personal besser nicht beleidigt.

Ebenso seltsam ist auch die Geschichte "Abe Sapien: Star of the B.P.R.D." von John Arcudi (The Mask, Aliens Predato, Gen 13) und Roger Langride.
Hier hängt der ewige zweite, wie er sich hier selber sieht, Aba Sapien seine Tagträumen als Star der Abteilung nach und wie es währe einmal im Mittelpunkt zu stehen.

In "Curse of the Haunted Doll" von Mark Ricketts und Eric Wight muss sich Dr. Kate Corrigan mit dem Geist ihre Mutter auseinandersetzten, lustig und wohl der Alptraum eines jeden sich plötzlich seiner Mutter gegenüberzusehen die einem wieder ins Leben pfuschen will. Wie bei den beiden vorangegangenen Geschichten ist der Zeichenstil hier noch einmal deutlich Cartoonhafter und die Figuren werden größtenteils von einer Farbe beherrscht.

Jason Pearsons "The Dread Within" hingegen ist noch einmal deutlich dunkler und handelt von Liz Sherman und ihren Problemen bei einem Kampf gegen den Dämon Pazuzu und ihren eigenen Dämonen.

In "Still Born" von Matt Hollingsworth und Alex Maleev verschlägt es Hellboy in die Träume eines noch ungeborene Kindes und erlebt dessen Totgeburt, die Zeichnungen sind gut und verstörend zugleich und auch die Traumsequenz knüpft nahtlos an Mignolas Hellboy Geschichten an.

Den Abschluß bildet Andi Watson mit "Party Pooper" die Zeichnungen gehören wohl irgendwo in den Cartoonhaften Karikaturbereich und auch die meisten Szenerien werden oftmals nur einem bestimmten Farbton beherrscht, doch trotz dieser doch eher lustigen Zeichenart knüpft die Geschichte and vergangene Abenteuer an und deutet auf zukünftige voraus ohne dabei wirklich etwas preiszugeben.

Den Abschluß des Comics bildet wie schon so oft auch hier wieder einmal eine Galerie der verschiedensten Künstler, angefangen bei ganzseitigen, bunten Panels bis hin zu Entwürfen und Skizzen der einzelnen Figuren.

Alles in allem sicherlich ein gelungener Band, die unterschiedliche Qualität der einzelnen Geschichten sowohl in der Art der Zeichnungen als auch in den Stories wird sicherlich nicht jedem gefallen und uneingeschränkt würde ich ihn auch nur Fans empfehlen, da die meisten Leser sicherlich nicht alles verstehen würden. Ansonsten aber ein unterhaltsamer und teilweise auch lustiger Comic.


Mike Mignola’s
Softcover 124 Seiten, Dark Horse Comics
ISBN: 1-56971-622-6 {jcomments on}