Hellboy - Die rechte Hand des Schicksals

Juhu, nur noch wenige Monate bis zum Hellboy Film, um mir die Zeit bis dahin ein wenig zu vertreiben widme ich mich heute der Rezi des fünften Hellboy Comics.

Der fünfte Hellboy band setzt sich dabei wie schon sein Vorgänger aus mehreren Kurzgeschichten zusammen. Diese sind chronologische Ausschnitte aus Hellboys Leben und wie schon seine Vorgänger stützen sich die meisten dabei wieder einmal auf reale Volksmärchen, Sagen und Legenden aus den verschiedensten Ländern.

Den Anfang macht die Geschichte "Pfannkuchen", eine nette zweiseitige Geschichte aus Hellboys Jugend.

"Die Natur des Tieres" hingegen zeigt Hellboy bei einer eher ungewöhnlichen Aufgabe, nämlich als Drachentöter und beleuchtet zudem auch seine Zukunft ein wenig, wenn dies auch nur sehr kryptisch im letzten Bild angedeutet wird.
Die Geschichte an sich beruht dabei auf der Legende von Sankt Leonard dem Drachentöter von West Sussex.

"König Vold" befaßt sich mit der Verschmelzung zweier norwegischer Legenden und auch der ein oder andere Einfluß der nordischen Folklore hat ihren Weg in die Geschichte gefunden.
Hellboy steht auch hier noch am Anfang seiner Karriere beim B.P.R.D. und muß feststellen daß ihn sein Sinn für Gefahren nur selten im Stich läßt und daß sich auch alte Freunde oftmals sehr verändern können.
Außerdem wurde diese Geschichte exklusiv für diesen Band angefertigt.

Die nächsten drei Geschichten spielen in Hellboys mittleren Jahren beim B.P.R.D., in den Jahren von 1967 bis 1982.

"Köpfe" befaßt sich dabei mit einer Variation eines japanischen Märchens in der sich Hellboy mit fleischfressenden fliegenden Köpfen herumschlagen muß.

Die zweite Geschichte mit dem Titel "Leben sie wohl, Mister Tod" konfrontiert Hellboy wieder einmal mit dem vom Lovecraft inspirierten Schrecken und verdeutlicht das sich irgendwo im Hellboy Universum noch immer ein größerer Schrecken verbirgt als die normalen Monster und Geister.

"Der Várcolac" basiert dabei auf einem alten Textausschnitt über eben jene Vampir der durch das Verspeisen von Sonne und Mond in der Lage war eine Finsternis zu verursachen.
Dabei ist er nicht die einzige vampirische Gefahr der sich Hellboy stellen muß.

Die letzten beiden Geschichten hingegen befassen sich nochmals mit Hellboys Vergangenheit und seiner eigentlichen Bestimmung weswegen er auf die Erde gerufen wurde.

Den Anfang hierbei macht dabei die auch titelgebende Geschichte "Die rechte Hand des Schicksals", diese befaßt sich mit Hellboys rechter Steinfaust und der ihr innewohnenden Kraft. Dies wirft zudem auch wieder einmal eine dunkle Vorausdeutung auf seine Rolle bei der Apokalypse.

Die zweite Geschichte trägt den Titel "Die Truhe des Bösen" und beruht auch auf einer alten Legende um Sankt Dunstan, doch auch die anderen in der Geschichte verarbeiteten Elemente beruhen dabei auf bekannten Sagen und Mythen.
Vor allem wollte Mignola die Fäden aus der vorangegangenen Geschichte um Hellboys Hand noch einmal aufgreifen und vertiefen sowie die ganze Angelegenheit mit dem Tier der Apokalypse aufklären.

Das Vorwort zu dem vorliegenden Band stammt diesmal von TyRuben Ellingson einem gefragten Grafiker und Designer der schon an zahlreichen Filmprojekten mitwirkte, unter anderem Spawn, MIB, Van Helsing, Jurassic Park und die Star Wars Special Edition, sein letztes Projekt war daher auch kein anderes als der Hellboy Film.

Abgerundet wird der vorliegende Band wieder einmal mit netten und informativen Extras.
So gibt es erste Zeichnungen zu Hellboy und anderen Figuren aus den Geschichten aus den Jahren 1993 - 1999, sowie einen kurzen Überblick über die literarischen Einflüsse von Mike Mignola.

Auf den letzten Seiten findet sich wieder einmal eine Hellboy Gallery auf der die verschiedensten Künstler der Welt größten paranormalen Ermittler mit ihren Augen sehen und zu Papier bringen. So zum Beispiel Yasushi Nirasawa oder Yoshitoshi Abe.

Mit seinen 18 Euro ist der vorliegende Hellboy Band sicher nicht gerade billig aber wie ich finde war er sein Geld auch wirklich wert. Die Zeichnungen sind wie gewöhnlich klasse und von gewohnter Qualität, Mignola versteht es seinen Figuren durch viel Licht und Schatten ein außergewöhnliches Leben einzuhauchen.
Dabei ist der vorliegende Band nicht nur etwas für Kenner der Vier vorangegangenen Bände auch Neueinsteiger werden mit den Geschichten einen leichten Einstieg haben.
Bleibt also nur noch zu hoffen das auch in nächster Zeit noch weitere Geschichten folgen werden und natürlich das der im September folgende Film den ungewöhnlichen Stil und das Flair der Comics genau so gut wiedergibt.


Mike Mignola{jcomments on}
192 Seiten Hardcover, Cross Cult
ISBN: 3-936480-05-2