Hellboy - Der Teufel erwacht

Im zweiten Sammelband gehen Hellboy dem Verschwinden einer seltsamen Holzkiste mit der Aufschrift. `Giurescu, Objekt 666#´ nach und geraten alsbald wieder an Rasputin in seiner geisterhaften Inkarnation sowie an wieder aufgetaute Nazis und einen uralten Schrecken der griechischen Mythologie.

Auch der zweite Band hat meine Erwartungen erfüllt, so führt er die Geschichte von Saat der Zerstörung sehr gut auf einer anderen Ebene weiter und man erfährt auch etwas mehr über die Hintergründe der jeweiligen Parteien.
Besonders der kosmische Schluss hat es in sich, wobei ich hier aber nicht zuviel verraten möchte um die Spannung nicht zu verderben.
Mignola konzentriert sich bei der vorliegenden Geschichte mehr auf reale Mythen und Sagen den auf einen überirdischen Kosmischen Schrecken und bildet somit ein gewisses Gegengewicht zu seiner ersten Geschichte, wobei er jedoch auch hier die zugrunde liegende Handlung nicht aus den Augen verliert sondern sie aus einer anderen Sichtweise betrachtet.

Zudem erscheinen hier auch einige Figuren die in späteren Geschichten noch einmal auftauchen und dort ein größere Rolle spielen werden, schön zu sehen das Mignola sich bemüht seine einzelnen Geschichten miteinander zu verknüpfen und sie somit zu etwas größerem zu machen als nur zu netten Comics die man liest und dann beiseite legen kann um sich der nächsten Geschichte zu widmen.
Auch scheut er sich nicht einige Mitglieder des Teams im Kampf gegen ihre Gegner umkommen zulassen, in dieser Welt muss man mit Verlusten rechnen wenn man sich dem Bösen stellt.
Gelungen ist ihm hier vor allem die Hommage an den bekanntesten aller Vampire, Dracula, der augenscheinlich für den rumänischen Grafen Giurescu Pate stand.
Jedoch ist er nicht bloß ein weitere Vampir in der Tradition eines Stoker, seine Wurzeln gehen weitaus tiefer als zunächst vermutet und wie schon anfangs angedeutet gelingt es Mignola wieder einmal verschiedene Mythen gekonnt miteinander zu verbinden.
Man sollte die Geschichte am besten selbst gelesen haben um sich ein Urteil darüber bilden zu können.

Die Zeichnungen sind gewohnt gut gelungen und wieder einmal trägt Mignolas Stil sehr dazu bei die Atmosphäre noch deutlicher hervorzuheben und zu unterstützen, wie es schon bei seinem Vorgänger der Fall war.
Den Abschluss bildet neben der üblichen Galerie diesmal eine Interview mit dem Hellboy Schöpfer selbst, Mike Mignola der sich zu seiner Arbeit und seinen Einflüssen äußert, sowie seinem US-Redakteur Scott Allie.

Preis/Leistung: Mit 18,00 Euro etwas teurer als sein Vorgänger, jedoch bei fast gleicher Anzahl der Seiten finde ich den Preis leider nicht gerechtfertigt.
Freunde der phantastischen Comicliteratur können hier auch wieder beruhigt zugreifen ihnen wird sehr gute Unterhaltung geboten, auch wenn man sich gewünscht hätte der Preis wäre etwas angemessener ausgefallen.


Mike Mignola
Hardcover, Cross Cult{jcomments on}
ISBN: 3-936480-02-8