Hawaiian Dick - Byrd of Paradise
"You're Byrd, the Mainland Detective? Served with Mo in the war. We heard all about you from Mo. Sounds like you got a ra deal there in Chicago.
You ask me, we could use some more of that around here."
Man, man, man, ist ja schon scheinbar ewig her, dass ich zuletzt 'ne Rezension geschrieben habe ... aber damit ihr mich nicht ganz vergesst, soll das zum neuen Jahr auch wieder anders werden.
Also genug gequatscht und legen wir direkt los.
Hawaiian Dick von B. Clay Moore und Steve Griffin ist auf den ersten Blick eine Film Noir inspirierte Detektivgeschichte. Danny Byrd ist ein ehemaliger Cop, der mittlerweile als Privatdetektive auf Hawaii gelandet ist.
Als er von seinem Freund, dem Polizisten Mo Kalama, den Auftrag zugeschustert bekommt einen gestohlenen Wagen wiederzubeschaffen, hört es sich zunächst nach leicht verdientem Geld an.
Doch schon bald merkt er, dass er nicht nur mit dem örtlichen Drogendealer Bishop Masaki eingelassen hat, sondern auch mit übernatürlichen Mächten, die immer noch sehr aktiv zu sein scheinen.
Tja, aufmerksam geworden durch Moores Comic "Battle Hymn" habe ich mir nun auch sein anderes Werk einmal genauer angesehen. Hawaiian Dick entstand zusammen mit Steven Griffin und ist auf den ersten Blick eine typische Detektivgeschichte, angesiedelt auf Hawaii in den 1950er Jahren.
Dazu mischt Moore allerdings noch einen guten Schuß Übernatürliches ... auf den ersten Blick wirkt das zunächst ein wenig seltsam, aber die Mischung funktioniert erstaunlicherweise recht gut. Die Story beginnt wie eine typische Film Noir-Geschichte und driftet dann immer mehr in die Mythenwelt Hawaiis ab.
Das sonnige Setting trägt zudem einen guten Teil dazu bei, der Geschichte eine eigene Note zu geben und sie von ihren sonstigen Vertretern abzuheben - nicht umsonst war die Serie auch für den Eisner Award nominiert gewesen.
Dazu trägt aber sicherlich Griffins Stil bei, vor allem dessen Kolorierung. Zwar am Computer entstanden, schafft er es dem Ganzen einen sehr eigenen Look zu verpassen, der teilweise and den Stil der 50er Jahre erinnert (sehr gut bei den Titelbildern der Einzelausgaben zu sehen).
Sehr schön sind dabei auch die unterschiedlichen Farbgebungen, die von einem sonnigen und freundlichen Hawaii bis hin zu seiner düsteren und mysteriöseren Seite reichen.
Griffins grobe Kolorierung schafft dabei eine interessante Atmosphäre - das Ganze erinnert eher an Wasserfarben, die sich teilweise sehr voneinander absetzen, ohne wie in anderen Comics sich zu feinen Schattierungen zu vermischen. Aber gerade das passt hervorragend zu dem Comic an sich.
Was gibt es sonst noch zu dem Comic zu sagen? Neben der Geschichte gibt es noch jede Menge Hintergrundinfomaterial im Anhang. Zum einem eine Kurzgeschichte, wie sich Byrd und Kalama kennengelernt haben und dem Leser den Hintergrund der beiden Figuren näher bringen soll.
Dazu gibt es neben den obligatorischen Charakter- und den verschiedenen Coverdesigns (sowie Fancover anderer Künstler) noch die ersten kurzen Online-Comicstrips und passender Weise Cocktailrezepte (z.B. Für den Mai Tai, den Blue Hawaiian oder den Molokai Mike).
Hawaiian Dick ist also ein rundherum gelungenes Comic. Eine gute Geschichte mit dem passenden Artwork und richtig viel interessanten Bonusmaterial.
Wenn man also auf Detektivgeschichten der etwas anderen Art steht, sollte man hier einmal einen Blick hineinwerfen.
Ich jedenfalls freue mich nun schon einmal auf den zweiten Band.
B. Clay Moore/Steve Griffin
Softcover, Image Comics
ISBN: 1-58240-317-1 {jcomments on}