DC - The New Frontier 1 & 2

“Where had all the heroes gone? In America after the great war, many would claim we didn’t need them anymore. On the surface, life was better then ever. But if you ventured closer, it became clear that a great deal of this was a facade. Racism, civil rigths abuse, suppression of free speech, sexim and goverment persecution that sidestepped the constitution were the order of the day. And looming darkly above all of this, the terrible, nebulos shape of a nuclear future. In the face of this moral and rational ‘slippage’, the logical question remained...who would rise to the moral challenge of this bold new era? Where were the hroes of tomorrow?"

Wenn es draußen wärmer wird, die Vögel wieder zu singen beginnen, Insekten wieder durch die Luft zu schwirren beginnen und das Grün der Bäume und Pflanzen endlich wieder dichter und saftiger wird, dann ist Frühling…wenn uns das aber nicht sonderlich interessiert und wir statt dessen in die weitaus vertrauteren Bilderwelten der Comics abtauchen, dann ist es der DORPer-Comicfrühling.

So, nach einer kurzen Pause melde ich mich auch noch mal zurück auf der Bildfläche der Rezensionen zurück und, wie kann es anders sein, auch mit einem Comic, auf den ich bei einem meiner Streifzüge durch den Comicladen aufmerksam geworden bin.

Vorweg aber ein paar kurze Worte zur Einleitung (vollkommen Spoilerfrei). Die Story von „The New Frontier“ ist sozusagen ein Brückenschlag vom Golden Age zum Silver Age.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die maskierten Helden dazu gezwungen, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen, da man ihnen nicht mehr traute und die rote Gefahr überall vermutete. Einige fügten sich, andere, wie etwa Batman, nicht und führten ihren Kampf gegen das Verbrechen trotzdem fort. Besondere Konflikte wurden nun von Organisationen wie den Challengers of the Unknown oder Regierungsorganisationen wie etwa der Task Force X gehandhabt, allerdings verzichtete man nicht vollkommen auf die Hilfe der Superhelden. Denn mit Superman und Wonder Woman auf Seiten Amerikas hatte man immer noch zwei Publikumslieblinge die man in größere Krisengebiete schicken konnte.
Allerdings beginnen sich schon bald seltsame Vorkommnisse zu häufen, die auf ein Erscheinen einer weitaus größeren Bedrohung hindeuten, als mancher es sich vorstellen kann.
Und so ist es bald an den gesamten Helden der Erde, sich dieser Bedrohung in den Weg zu stellen und ein neues Zeitalter für sich selber einzuläuten, bei dem auch einige neuere Helden zum ersten Mal in Erscheinung treten.

Die beiden Macher hinter TNF sind die beiden Comickünstler Darwyn Cooke und Dave Stewart.
Cookes Karriere begann übrigens bei DC mit den beiden animierten Serien zu Batman und Superman, so erinnern auch die Figuren in TNF ein wenig an Bruce Tims Stil. Seine Arbeiten umfassen aber auch andere Charaktere bei DC und auch bei Marvel. Für TNF war er zudem nicht nur als Schreiber der Story verantwortlich, sondern auch als Künstler, während Stewart die Colorierung übernahm.
The New Frontier ist eigentlich als auf der ganzen Line als gelungen zu betrachten, Darwyn Cooke und Dave Stewart gelingt es, ein perfektes Werk zu erschaffen, bei dem sowohl die Geschichte als auch die Zeichnungen perfekt miteinander harmonieren.
Der Stil ist an die Epoche angepasst und spiegelt sehr gut den künstlerischen Stil der späten 50er Jahre wieder, jedoch verbunden mit der dynamischeren Bildkomposition unserer Zeit, so dass nie der Gedanke aufkommt, dass es irgendwo altertümlich währe, sondern vielmehr einen wunderschönen Retrostil imitiert. Dies ist sicherlich nicht jedermanns Sache und gerade Freunde des modernen Computer colorierten, dynamischen panelübergreifenden Stils werden vielleicht ein wenig zurückgeworfen, aber andererseits passt dieser Stil einfach perfekt zur Story.

Den Übergang vom unbekümmerten Golden Age in dem die Motive von Gut und Böse klar verteilt waren hin zum Silver Age, wo sich die neuen Helden erst einmal wieder behaupten müssen, um zu zeigen, dass sie die Guten sind, ist ein sehr gelungener Brückenschlag. Die verschiedenen Motive und Probleme der einzelnen Protagonisten und ihr Werdegang werden trotz ihrer recht großen Anzahl sehr schön dargelegt und kommen auch nur in den seltensten Fällen vielleicht etwas zu kurz.

Da viele der handelnden Personen kein Superkräfte haben (oder diese erst später erlangen), stehen auch zunächst die einzelnen Menschen und ihre Handlungsweisen im Vordergrund und es läuft nicht der Gefahr entgegen, dass man einfach mal Superman zur Lösung des Problems hinschickt und es dann als erledigt betrachtet.

Cooke und Stewart haben mit The New Frontier eine wirklich gute, in sich abgeschlossene, Miniserie geschaffen, die nun komplett in zwei Bänden vorliegt und Fans und Freunde der DC Helden sicherlich nicht verpassen sollten.
In den beiden Bänden sind zu dem Vorwort im ersten Teil und einem Nachwort im zweiten Teil auch noch einige Coverillustrationen und nicht verwendete Bilder enthalten.


Darwyn Cooke/ Dave Stewart
Softcover, DC-Comics{jcomments on}
ISBN: 1-4012-0350-7 / 1-4012-0461-9