Buffy - Die Rückkehr der Jägerin

Mit dem Ende der siebten Staffel bot Buffy den Fans der Serie ein fulminantes Ende. Sunnydale verschwand in einem Krater und auf der ganzen Welt erhoben sich immer mehr Jägerinnen, um gegen und für alles Mögliche zu kämpfen. Danach ging es bei Angel noch weiter, aber auch diese Serie traf den Serientod frühzeitig. Da aber Joss Whedon bereits das Konzept für die achte Staffel von Buffy in der Schublade hatte, veröffentlichte der Schöpfer der Serie das Ganze einfach als Comic. In der achten Staffel in Comicform trifft man wieder auf die lieb gewonnenen Charaktere wie Buffy, Xander, Willow und die anderen. Angel, Spike und die übrigen Charaktere des Spin-offs sind jedoch noch nicht auszumachen.

Whedon nutzt das Medium Comics grandios aus, um viele Sachen zu machen, die in einer Fernsehserie nicht zu finanzieren gewesen wären. So prügelt sich Buffy, die nun eine weltweite Organisation mit 500 Jägerinnen anführt, direkt zu Begin mit ein paar großen, sehr muskulösen Dämonen, die sich erfrischend von den preiswerten Menschen in Gummimasken aus der Serie unterscheiden. Auch Luftkampf mit Magie oder angreifende Zombiehorden sind kein Problem, ebenso wie die riesigen Probleme eines Charakters. Aber neben der Action zeigt Wheadon auch, was die Fans vor allem an seiner Serie lieben: vielschichtige Charaktere und geniale Dialoge. Man merkt schnell, dass es auch nach dem eigentlichen Finale nicht ohne zwischenmenschliche Probleme bei der Scooby-Gang geht. Dawn und Buffy streiten sich immer wieder, Giles und Willow machen ihr eigenes Ding fernab der Truppe… Harmonie sieht anders aus. Buffy ist zwar nun Oberhaupt einer ganzen Armee aus Superfrauen, aber dennoch einsam, wie man etwa durch einen aberwitzigen Blick auf ihre Träume feststellen kann. Wie auch schon bei der Fernsehserie, verliert auch der Comic in der Übersetzung ordentlich an Klasse. Gibt es im Original eine eigene Jugendsprache und wirklich fantastische Nuancen und Anspielen, so bringt die deutsche Ausgabe das leider nicht immer rüber. Zwar wurde mit Claudia Kern eine eigentlich kompetente Übersetzerin engagiert, doch hat man immer wieder das Gefühl, dass die Sprüche der Charaktere im Original witziger und geistreicher waren. Dazu kommt leider auch, dass die erste Auflage ein paar grammatikalische Unstimmigkeiten und Satzfehler aufweist, die so eigentlich nicht vorkommen dürften.

Inhaltlich geht es darum, dass das Militär es irgendwie gar nicht cool findet, wenn sich eine Gruppierung mit solcher Macht ohne ihren Einfluss formiert, dass alte Sünden und Feinde sich rächen und dass es wieder einmal eine Macht im Verborgenen gibt, die alles zu vernichten droht. Der letzte Comic des Sammelbandes ist etwas wirr von der Dramaturgie, da er immer wieder in der Erzählzeit springt, doch wird er zum Ende hin immer klarer. Trotzdem wäre eine klarere Erzählweise, wie im Rest des Bandes wünschenswert gewesen. Der Ausflug von der Haupthandlung zu einer dramatischen Geschichte aus der Organisation der Jägerinnen ist trotzdem ziemlich gut.

Der Comic-Band ist verdammt gut. Er ist sehr gut gezeichnet, hat spritzige und witzige Dialoge, viele Anspielungen und kann auch durch interessante Charaktere aufwarten. Alle, die Buffy gerne geschaut haben, sollten zugreifen, doch empfehle ich den englischen Sammelband. Dieser ist nicht nur billiger, sondern zeigt die Serie so, wie sie gedacht war. Zudem enthält er auch nicht die Fehler der deutschen Ausgabe, die aber immerhin in der zweiten Auflage korrigiert wurden.


Name: Buffy The Vampire Slayer - Staffel 8 - Bd. 1: Die Rückkehr der Jägerin 
OT: The Long Way Home: Long Way Home Season 8 
Verlag: Panini 
Sprache: deutsch{jcomments on}
Autoren: Joss Whedon (Autor), Georges Jeanty & Paul Lee (Illustratoren), Claudia Kern (Übersetzerin) 
Layout: sehr gut
Empf. VK.: 14,95 Euro 
Seiten: 132 
ISBN: 978-3866074774