Wargames - Kriegsspiele

Gen. Beringer: "Mr.McKittrick? After very careful consideration, sir, I have come to the conclusion that your new defence system sucks."
- aus Wargames

Zur Handlung:
Der Computerfreak David hackt sich von zuhause aus in den Hauptcomputer des NORAD.
Ohne zu wissen um was es wirklich geht startet er das vermeintliche Spiel Thermo Nuclear War und löst damit fast den dritten Weltkrieg aus, den Joshua (wie er den Computer des Passwortes wegen nennt) ist darauf programmiert worden Simulation eines Atomkrieges durchzuspielen und dabei auch selbstständig zu lernen und seine Aufgabe zu vollenden.
Zusammen mit seiner Freundin Jennifer macht sich David auf die Suche nach dem Erfinder Professor Falken weil sie sich von ihm Hilfe erhoffen.

Zur Umsetzung:
Anfang der 80-er Jahre war der Kalte Krieg noch immer in vollem Gange und da sich Filme über diese Thema schon immer gut bewährt hatten sah man bei MGM wohl auch keine große Gefahr darin den Thriller von John Badham zu produzieren.
Was den Film allerdings von der Masse seiner Genre-Kollegen abhebt ist sicherlich sein Thematik den im Gegensatz zu anderen Filmen dieser Epoche spielt er gekonnt mit der Gefahr eines Atomkriege und zeigt zugleich die Gefahren der zunehmenden Technologisierung auf, die im Zuge der modernen Kriegsführung Einzug in die Kommandozentralen dieser Welt hält um den menschlichen Faktor einer Fehlentscheidung in Krisensituationen möglichst gering zu halten.

Anfang der 80-er waren Computer noch richtig klobige Klötze und auch etwas Neues und aufregendes was langsam Einzug in die Privaten Haushalte hielt. So ist auch der Protagonist David Lightman von den Möglichkeiten fasziniert die sich ihm offenbaren, sei es um sich in den Schulcomputer zu hacken um die Noten zu seine Gunsten zu ändern oder auch um neue Spiele auf anderen Rechnern im "Netz" zu finden. Und genau dabei stößt er auf Joshua, den Computer des Nord-Amerikanischen-Verteidigungs-Systems. Dieser wurde von seiner Erfinder so programmiert das er mit dem Benutzer interagieren kann und auch dazu lernen kann.

Die Darstellung einer Maschine als Hauptcharakter in einem Film ist sicherlich immer ein zweischneidiges Schwert, Regisseur Badham ist dies aber sehr gut gelungen. Wenn Joshua mit anderen Darstellern interagiert so spricht er in einer abgehackten Computerstimme wie man sie auch noch von heutigen Programmen her kennt, ansonsten folgt er seinem Programm und seiner Programmierung. Wobei natürlich auch ein weiteres Hauptaugenmarkt auf seiner Eigenschaft liegt aus seinen Fehlern zu lernen.
Matthew Broderick spielt den jungen David Lightman dessen Hobby sein Computer ist, obwohl dies einer seiner ersten Hauptrollen ist muss man ihn für seine Darstellung loben, er spielt seine Rolle wirklich gut. Für ihn ist das ganze zuerst einfach nur ein Spiel, das hacken ist für ihn ein kleines Abenteuer, erst als er erkennt das er dabei ist einen Weltweiten Atomkrieg auszulösen begreift er das Ausmaß seines Handels und versucht alles menschenmögliche um die drohende Katastrophe zu verhindern.
Unterstützt wird er dabei von seiner Freundin Jennifer, gespielt von Ally Sheedy, die nach diesem Film eher in weniger bekannten Streifen mitspielte.
John Wood, gibt den Erfinder von Joshua, Dr. Stephen Falken. Ein Mann der nach dem Tode seines Sohnes und seiner Frau mit der Welt abgeschlossen hat und sich auf eine einsame Insel zurückgezogen hat und eigentlich nichts mehr mit der Welt da draußen zu tun haben möchte.

Die Hauptsächliche Handlung spielt sich dabei im Zentrum von NORAD (North American Air Defence Command) ab, hier wird besonders zum Schluss die Dramatik der ganzen Situation deutlich wenn alle Protagonisten, von der Außenwelt abgeschirmt, abwarten was nun wirklich passieren wird.
Dabei spielt der Film sehr gekonnt mit der damals noch sehr präsenten Angst eines Atomkrieges der unausweichlich zur Auslöschung der gesamten Welt geführt hätte, auf einen Erstschlag wäre der Gegenschlag erfolg und so weiter. Abgeschottet von der Welt versucht man nun die richtigen Entscheidungen zu treffen und dabei wird den Verantwortlichen bewusst das es gar nicht so schlecht war immer denken und handelnden Menschen an der Kontrollvorrichtung zu haben, vielleicht agieren sie nicht immer so perfekt wie eine Maschine aber immerhin überdenken sie in den meisten Fällen ihre Entscheidungen.

Trotzdem kann die Welt noch in letzter Sekunde vor der Zerstörung bewahrt werden da auch Joshua zum lernen programmiert war und man ihm aufzeigen konnte das es in keinem Fall einen Gewinner gibt, was er mit den Worten: "A strange game. The only winnig move is not to play" kommentiert, so bleibt diese immer noch wahre und auch all zu aktuelle Aussage am Ende stehen.

Auch an der DVD an sich ist eigentlich nichts auszusetzen, zwar gibt es neben dem Audikommentar und dem original Kinotrailer kein weiteres zusätzliches Bonusmateial auf der DVD dafür aber noch einmal ein Booklet mit ausführlichen Informationen. Der Film liegt in mehreren Sprachen und Untertiteln vor, der dazu noch recht geringe Preis von unter zehn Euro rechtfertigen schon einen guten Kaufgrund.

Fazit:
Auch nach über zwanzig Jahren hat der Film sicherlich nichts von seiner Aktualität verloren und gerade im heutigen Zeitalter der fortschreitenden Modernisierung zeigt er noch immer die Grundgefahren. Die Weltweite Situation ist sicherlich mittlerweile eine andere und die beiden sich gegenüberstehenden Supermächte gibt es in dieser Form auch schon lange nicht mehr aber von der Grundthematik hat er sicherlich nichts von seiner Botschaft verloren und als einer des ersten und besten Filme auf diesem Gebiet sollte man sicherlich mal eine Blick riskieren. Was bleibt ist ein guter Film der immer noch zu überzeugen weiß und den ich guten Gewissens empfehlen kann.


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