Nacht des Jägers, Die
Harry Powell: "Would you like me to tell you the little story of Right-hand, Left-hand?
The story of good and evil.
H-A-T-E.
It was with this left hand that old brother Cain struck the blow that laid his brother low.
L-O-V-E.
See these fingers, dear hearts? These fingers has veins that run straight to the soul of man. The right hand, friends. The hand of love."
- aus The Night of the Hunter
Hier also Klassiker Nummer zwei, "The Night of the Hunter", die einzige Regiearbeit von Charles Laughton.
Zur Handlung:Ben Harper sitz wegen Raubmord im Gefängnis, zwar konnte er die 10.000$ noch verstecken aber die Hinrichtung wartet schon. Sein Zellengenosse ist der Wanderprediger Harry Powell, der wegen eines kleineren Deliktes einsitzt aber hinter seiner Fassade einen Wahnsinnigen Mörder verbirgt. Nach de Tode Bens und seiner eigenen Entlassung ist er fest entschlossen das Geld zu finden und erschleicht sich als bald das Vertrauen der Witwe Harper.
Doch schon bald muss er feststellen dass nur die beiden Kinder wissen wo das Geld versteckt ist. Also setzt er nun alles daran es heraus zubekommen, als die beiden schließlich fliehen verfolgt er sie unerbittlich.
Zur Umsetzung:
Was wir hier haben ist einer der Klassiker des Thriller-Genres.
Mit seiner Darstellung des irren Wanderpredigers hat Robert Mitchum eine wirklich beeindruckende Leistung seines Könnens abgeliefert.
Fast schon dämonisch spielt er den Wanderprediger Harry Powell, sich immer im Auftrag Gottes wägend durchstreift er dabei das Land und verbirgt unter seinem harmlosen Äußeren eine gefährliche Persönlichkeit. Im Gedächtnis bleiben einem vor allem die beiden Wörter Love und Hate die er sich auf seine Fingerknöchel tätowiert hat um damit die Geschichte von Gut und Böse zu veranschaulichen.
Ansonsten eher auf den Helden ausgelegt hätte man ihm diese Rolle kaum zugetraut, dennoch versteht er es sie perfekt auszufüllen, wie später auch die des Mörders Max Cady in Cape Fear.
Shelley Winters spielt Willa Harper, eine Witwe die nach dem Tode ihres Mannes nun auch noch ihre beiden Kinder allein zu versorgen hat und deshalb auch alsbald auf den Wanderprediger hereinfällt der sich in ihr Leben schleicht und ihr wieder ein Gefühl von Sicherheit vermittelt welches sich aber als trügerisch und für sie im besonderen Falle als tödlich erweist.
Als seine spätere Gegenspielerin agiert hier Lillian Gish, eine resolute Dame die die beiden flüchtenden Kinder zu sich aufnimmt und sich Harry Powell entgegenstellt da sie nicht auf sein billigen Versprechungen und Lügen hereinfällt, sondern selbst bibelfest seine wahre Natur erschaut.
In einer kleineren Nebenrolle ist Peter Grave, der spätere Mission Impossible-Leiter zu sehen.
Auch auf der Regieseite weiß der Film auf ganzer Linie zu überzeugen, eigentlich schade das Laughton, der ansonsten nur durch seine schauspielerischen Leistungen, etwa als Quasimodo, Cap. John Blight oder Dr. Moreau, von sich reden machte und mit diesem Klassiker seine einzige bekannte Regiearbeit abgeliefert hat.
Besonders gekonnt spielt er hier vor allem mit Licht und Schatten. In teilweise schon fast surrealen oder expressionistischen Szenen agieren hier seine Darsteller. Übergroße Schattenwürfe, dunkle Flächen die die hellere Szenerie umrahmen, all das trägt zum guten Teil zu der unheimlichen Spannung bei die der Film auch nach fast fünfzig Jahren zu erzeugen weiß. Es ist vor allem die ruhige Art und Weise mit der Laughton seine Geschichte vorantreibt, Powell ist immer noch ein Mann Gottes und mit dieser Ruhigen Art versucht er sich auch die Gunst der beiden Kinder zu erschleichen nachdem er feststellen musste das sie die einzigen sind die das Versteck des Geldes kennen. Doch als er erkennt dass seine Versuche vergeblich sind zeigt er sein wahres Gesicht, und genau mit dieser unerbittlichen Härte und Erbarmungslosigkeit nimmt er auch die Verfolgung auf.
So schaukelt sich der Film mit seinen kleinen Höhepunkten bis zu seinem Ende hin immer mehr hoch und schließt kurz vor Schluss den Kreis zum Anfang.
Gerade die Darstellung eines harmlos erscheinenden Wanderpredigers, sozusagen ein Wolf im Schafspelz, lässt die Gefährlichkeit der Situation für die meisten Darsteller erste sehr spät deutlich werden.
Angesiedelt ist die Geschichte im Süden der USA am Ohio, die düstere Stimmung der Region verleiht dem Film eine weitere unheimliche Note, düstere Flusslandschaften und alte Holzhäuser prägen die Gegend.
Im Gegensatz dazu steht der die spätere Zuflucht der beiden Kinder die sich in der nähe einer Stadt befindet, hier ist es vor alle die Leuchtende Neonreklame welche den Kontrast zum Rest darstellt.
Auf der technischen Seite bietet die DVD leider nicht allzu viel, zwar kann man zwischen den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch und einer Menge an Untertiteln wählen allerdings gibt es auch nicht viel mehr. Lediglich der Original-Kinotrailer wurde noch auf den Silberling gepresst.
Nun gut, dafür sieht das Bild aber auch echt gut aus und der Ton, obwohl nur in Mono, ist auch vernünftig.
Fazit:
"The Night of the Hunter" ist und bleibt ein Klassiker des Psycho-Thrillers im Stile eines Film-Noir. Zwar wirkt die vorangestellte und am Schluss wiederholte Moral für die heutige Zeit sicherlich ein wenig aufgesetzt und antiquiert aber dennoch nicht minder aktuell.
Auf seinem Gebiet ist der Film sicherlich ein Meisterwerk das man, vorausgesetzt man interessiert sich für dieses Genre, einmal gesehen haben sollte.
Ich für meinen Teil kann ihn nur weiter empfehlen.
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