Star Trek 01 - Der Film - Director's Edition

Commander Willard Decker: "V'ger... expects an answer."
Admiral James T. Kirk: "An answer? I don't know the question."
- aus Star Trek - Der Film

Vorbemerkung:
In diesem Jahr feiert das Phänomen Star Trek seinen 40. Geburtstag. Um diesen Jahrestag gebührend zu feiern, überarbeitet CBS Paramount die gesamte klassische Serie und wir rezensieren im wöchentlichen Turnus die zehn Star Trek-Kinofilme.

Die Handlung:
Eine mysteriöse Wolke nähert sich der Erde und zerstört auf ihrem Weg drei klingonische Schlachtkreuzer und eine Raumstation der Föderation. Damit die Erde nicht auch zum Teufel geht, soll die U.S.S. Enterprise NCC-1701 losgeschickt werden um den Eindringling zu stoppen. Admiral Kirk, welcher in den Admiralsstab abkommandiert wurde, erschleicht sich das Kommando über SEIN Schiff zurück, was dem kommandierenden Captain Willard Decker gar nicht gefällt. Nach kleineren Komplikationen durch die Generalüberholung des Schiffs und ein wenig Kompetenzgerangel zwischen Kirk und Decker erreicht die Enterprise die gigantische Wolke. Nach langem Hin und Her entdeckt die Crew der Enterprise das Geheimnis der mysteriösen Wolke, welche sich V´Ger nennt. V´Ger war die Erd-Weltraumsonde Voyager VI, welche bei ihrer Erkundungstour durch das Universum in ein schwarzes Loch gesogen wurde und irgendwo anders im Universum wieder herausgekommen ist. Dort stieß Voyager VI auf einen Maschinenplaneten, welche die Sonde prompt modifizierten, damit sie ihren Auftrag Informationen zu sammeln besser ausführen konnte. V´Ger möchte die gesammelten Information nun seinem "Schöpfer" übermitteln. Der Enterprise-Crew gelingt es sich als "Schöpfer" auszugeben, die Sonde übermittelt ihre Daten und löst sich auf. Die Erde ist gerettet.

Die Umsetzung:
Hier liegt nun also der erste der zehn Star Trek-Kinofilme vor und ich darf behaupten, dass das Ergebnis unbefriedigend ist. Ursprünglich war Mitte der 70er geplant, dass Star Trek in Form einer neuen Fernsehserie zurückkommen sollte: Star Trek, Phase II. Doch im Laufe der Zeit wurde aus dem geplanten TV-Projekt ein Kinofilm. Das Ergebnis haben wir vor uns liegen.
Star Trek-Der Film hat enorm viel Geld gekostet und die Spezialeffekte sind als exzellent zu bezeichnen. Doch leider springt der Funke nicht so wirklich über. Der Film ist überfrachtet mit wirklich tollen Spezialeffekten, doch der Kern der Serie, nämlich das geniale Zusammenspiel der Crew wird nicht eingefangen. Am Besten lässt sich der vorliegende Film so beschreiben: 2001 mit den Star Trek-Typen. Der Hauptteil des Films besteht nämlich da drin, dass entweder die Kamera minutenlang um die Enterprise kreist, oder die Enterprise minutenlang durch V´Ger tuckert. Währenddessen gucken die meisten Besatzungsmitglieder minutenlang bedeutungsschwanger auf die Spezialeffekte am Hauptschirm. Dennoch hat das alles irgendwie Stil. Weil das was man sieht, immer verdammt gut aussieht. Außerdem profitiert der vorliegende Director´s Cut unheimlich von den neuarrangierten Szenen und einer anderen Schnittfolge, was dazu führt, dass der Film mehr Dramatik besitzt, als das bis jetzt der Fall war.
Was gibt es sonst noch zu berichten? Die Musik von Jerry Goldsmith ist toll und prägt den Star Trek-Sound noch heute. Die Schauspieler agieren noch hölzerner als in der alten Serie, was vermutlich auf das hölzerne Drehbuch zurückzuführen ist, welches den Schauspielern keinen Raum zum schauspielern gibt. Seelenloses Groß-Kino. Der Plot an sich ist gar nicht mal so übel, allerdings taucht ein ähnlicher Plot schon in der klassischen Serie auf.

Die DVD:
Hin und wieder überrascht Paramount mich. Entweder haben sie gar keine Extras auf ihren Scheiben oder gleich so viele, dass sie eine 2. DVD dazupacken müssen. Wie in diesem Fall. Die Film-DVD enthält zwei hörenswerte Audiokommentare, welche allerdings nicht in optimaler Qualität vorliegen. Auf der 2. Disc wurde aber auf Transwarp umgeschaltet. Dort befinden sich nämlich drei Dokumentationen.
1. Phase II-Die verschwundene Enterprise behandelt die Entstehungsgeschichte der eigentlichen 2. Star Trek-Serie aus der dieser Film entstand.
2. Eine völlig neue Enterprise lässt die Macher des Films zu Wort kommen.
3. Eine völlig neue Zukunft behandelt die Unterschiede zwischen der alten Kinofassung und dieser restaurierten und ergänzten Fassung.
Unter dem Menüpunkt Werbung befindet sich viel Promomaterial zum Film, also Trailer und ein Feature welches einen Ausblick auf die bereits ausgelaufene TV-Serie Enterprise wirft.
Wählt man Zusätzliche und entfernte Szenen, kann man die fehlenden Szenen und der alten Kinofassung begutachten und die Szenen, welche ausschließlich in der 1983 veröffentlichten TV-Fassung des Films vorkamen.
Wer jetzt noch nicht genug hat, kann sich im Archiv die Storyboards anschauen.

Es ist beachtenswert wie es die vorliegende DVD es schafft, von einem im Jahre 2000 vollständig restaurierten Bild ein so mittelprächtiges Ergebnis zu zaubern. Zu oft wirkt das Bild verwaschen und kontrastarm. Auch rauscht der Film bisweilen ganz schön. Auch ist der Streifen nicht konstant scharf. Schade drum.

So unbefriedigend das Bild ist, so toll ist der Ton zu bezeichnen. Sowohl auf Deutsch und Englisch kracht der Ton mit Dolbyfaktor 5.1 ins Wohnzimmer, das es eine wahre Freude ist. Einziger Wehrmutstropfen in der Deutschen Fassung ist das Vorhandensein von anderen Sprechern in den neu eingefügten Szenen. Vielleicht wäre hier eine komplette Neusynchronisation besser gewesen?

Fazit:
Tolle DVD. Lahmer Film. Mir hat es nicht so gefallen, obwohl diese Fassung die Beste des Films ist, die man kaufen kann. Ein Trek-Fan muss die Scheibe haben (hat sie auch vermutlich schon), alle anderen können sich nach anderen Titeln der Serie umschauen.

Warpfaktor (auf einer Skala von 1-10): 4


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