Silverado
Cobb: You know, Paden, part of what makes this work is me doing my job. *points to his sheriff's badge*
Cobb: Those fellas you came into town with are causin' some trouble. It's gonna take some straightenin' out. I just want you to know it's got nothin' to do with us.
Paden: What is it you want from me?
Cobb: Nothin'. Do nothin'. Don't get between us.
Paden: I'm a great believer in doin' nothin'.
Cobb: We understand each other then?
Paden: Don't worry about me. If you're taking on Emmett, the LAST place I want to be is between you.
aus Silverado
Und gerade Lawrence Kasdan schien auch in den Augen von Columbia Tristar ein geeigneter Kandidat, hatte er doch schon an den Drehbüchern zu Star Wars Episode V & VI, sowie Raiders of the Lost Ark mitgearbeitet und so dem Sci-Fi- und Abenteuer-Genre zu neuen Ehren verholfen. Nun schien schien ihm mit Silverado das gleiche vorzuschweben. Ein Versuch der sich auch als geglückt erweisen sollte. Zwar schaffte er es nicht wie ihm vorschwebte das Genre wieder neu zu beleben oder gar eine Renaissance des Westerns einzuführen, aber immerhin konnte ein totgeglaubtes Genre perfekt für die Sehgewohnheiten der 80er Jahre adaptieren werden: Action und Abenteuer pur.
Zum Inhalt:
Auf dem Weg nach Colorado wollen der wortkarge Emmet und sein Bruder, der draufgängerische Jake, ihrer Schwestern in Silverado einen Besuch abstatten. Unterwegs treffen sie auf den rätselhaften Paden, den Emmet in der Wüste rettet und den farbigen Westerner Malachi Johnson. In Silverado angekommen werden sie nicht nur mit dem korrupten Sheriff Cobb, einem ehemaligen Kumpel Padens, sondern auch mit dem Rinderbaron Ethan McKendrick, einem alten Feind Emmets und Jakes konfrontiert, der noch eine Rechnung mit ihnen offen hat. Gemeinsam nehmen sie den Kampf auf.
Zur Umsetzung:
Der Beschreibung nach also ein klassischer Western, aber mehr will er auch nicht sein – keine Spur von der Problematik der Spätwestern oder der großen Konflikte die sonst ihren Eingang fanden um dem Genre noch gerecht zu werden. Was man hier hat ist eigentlich ein purer Action und Abenteuer Spaß. Die Rollen sind von Anfang an klar verteilt, man kann sofort Gut und Böse einordnen und weiß als Zuschauer auf wessen Seite man steht. So gibt es natürlich auf Seiten der Protagonisten sowie der Antagonisten bestimmte Typen mit einem gewissen Wiedererkennungswert.
Scott Glenn (Apocalypse Now, Backdraft) spielt den schweigsamen Emmet, für eine Verbrechen in seiner Vergangenheit hat er zwar längst bezahlt aber es gibt immer noch Leute die ihm deswegen ans Leder wollen. Er selbst möchte eigentlich mit seinem Bruder Jake gespielt von Kevin Costner (Dances with Wolves, JFK, A Perfect World) hier in seiner ersten größeren Rolle, nur nach Kalifornien. Dabei läßt er unterwegs aber eigentlich keine Gelegenheit zu einem Abenteuer aus. Während er jedoch immer kühl und kalkulierend vorgeht, ist für seinen quirligen Bruder das ganze nicht mehr als ein Spiel.
Zu ihnen gesellt sich dann noch der seltsame Paden gespielt von Kevin Kline (A Fish called Wanda, Chaplin, Wild Wild West). Seine Figur ist dann auch derjenige der zwar zwischenzeitlich mit Cobb kooperiert, aber am Ende zum Showdown doch auf Seiten seiner Freunde antritt, den Abschluß dieses „Wild Bunch“ bildet Danny Glover (Lethal Weapon, Maverick) als der zurückkehrende Sohn. Aber auch auf Seiten der Schurken hat man einen gewissen Wiedererkennungswert. Brian Dennehy (Cocoon, F/X) als ehemaliger Freund Padens und nun Sheriff von Silverado, der zwar freundlich auftritt aber im Hintergrund die Fäden der Stadt in der Hand hält, zusammen mit dem Rinderbaron Ethan McKendrick, dargestellt von Ray Baker (Rain Man, Total Recall, Ed Wood), der dafür zuständig ist das arme Farmer von ihrem Land vertrieben werden und neue Siedler gar nicht erst welches bekommen. Dazu gesellt sich noch der verräterische Spieler 'Slick' Calvin Stanhope: Jeff Goldblum (The Big Chill, Jurassic Park, Independence Day).
Aufgefüllt wird das Ensemble noch mit so nahmhaften Schauspielern wie John Cleese (Life of Brian, Monty Python and the Holy Grail, Frankenstein) als Sheriff John Langston und Linda Hunt (The Year of Living Dangerously, Kindergarten Cop, Dune) als resolute Saloon-Betreiberin Stella.
Die Schauspieler geben dabei ihr bestes und spielen ihren Rollen gerecht, aber auch Regisseur Lawrence Kasdan zollte in seiner Arbeit dem klassischen Western Respekt. Die Einstellungen und Landschaftsaufnahmen sind oftmals ein Hommage an die vergangenen Tage und gut choreographiert. Eine wahre Freude und man sieht dass er sein Handwerk versteht, zumal dies auch erst seine dritte Regiearbeit war (nur schade das er später mit Dreamcatcher solch einen Mist abliefern mußte). Auch die episch Musik von Bruce Broughton kann sich hören lassen und die Ausstattung fängt perfekt den Flair jener Ära ein, nicht umsonst hatte man die Westernstadt komplett aufbauen lassen. Sie fand auch noch in späteren Filmen Einsatz (nicht zuletzt in Wild Wild West wo sie auch wieder Silverado hieß und mit der Aufschrift der Kasdan Irowroks dem Regisseur Tribut gezollt wurde). Die DVD selbst ist auch mal wieder richtig gut geworden, so liegt der Film in mehreren Sprachen und Untertiteln in Dolby Digital vor und auch das Bild sieht wirklich gut aus. Dazu gibt es auch noch mal ein recht ordentliches Packet an Bonusmaterial, neben einem wirklich ausführlichen Making Of, das mit vielen Infos aufwarten kann, gibt es noch Fakten und Filmographien zu den wichtigsten Schauspielern. Alles in allem eine gelungene Ausstattung für eine Film, den man für unter zehn Euro haben kann.
Fazit:
Sicherlich nicht nur für Freunde von Western interessant, sondern auch Liebhaber gut gemachten Abenteuer-Kinos sollten einmal einen Blick riskieren. Spaß und Spannung kommen wirklich nicht zu kurz, der einzige Wehrmutstropfen war nur, dass die gekürzten Szenen für die DVD Veröffentlichung leider keine Eingang mehr gefunden haben. Sicherlich etwas, das wünschenswert gewesen wäre, aber auch so ein richtig guter Film.
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