Phantom der Oper
Erique Claudin/Phantom of the Opera: „You´ll love it here, when you get used to the dark. And you´ll love the dark too. It´s friendly. The music comes down and the darkness distils it. And life here is like a resurrection.“
- aus Phantom der Oper
Der alternde Violinist Erique Claudin (Claude Rains) hat es aufgrund seines Alters immer schwerer die Violine gut zu spielen, was schließlich zu seinem Rausschmiss an der Pariser Oper führt. Finanziell geht es ihm auch nicht gut, da er seine Kröten in die Gesangsausbildung von Christine DuBois (Susanna Foster) gesteckt hat. Er hofft nun auf den Verkauf eines von ihm geschriebenen Concertos an die Musikverleger Pleyel und Desjardines. Pleyel (Miles Mander) hat kein Interesse das Stück zu verlegen. Desjardines (Paul Marion) lässt es im Nebenzimmer von Franz Liszt (Fritz Leiber) spielen. Claudin hört dies und zieht den Schluss, dass ihm das Stück gestohlen wurde. Blind vor Wut erwürgt er Pleyel. Dessen Assistentin weiss sich nur zu helfen, in dem sie Claudin Säure ins Gesicht schleudert, welches sie zum Ätzen von Kupferplatten braucht.
Entstellt und krank vor Schmerz flüchtet Claudin in die Kanalisation unter der Oper und lebt nun dort als Phantom weiter. Er lässt nichts unversucht um Christine zu fördern. Zuerst bringt er die Operndiva Biancarolli (Jane Farrar) um und fordert weiterhin den Einsatz von Christine auf der Bühne. Seiner Forderung wird erneut nicht nachgekommen. Es werden Polizisten um die Bühne platziert, welche Claudin beim nächsten Anschlag auf frischer Tat ertappen sollen. Dies schlägt fehl und Claudin lässt den Kronleuchter ins Publikum stürzen. Im allgemeinen Trubel entführt Claudin Christine in die Katakomben. Anatole Garron (Nelson Freddy) und Raoul Daubert (Edgar Barrier) nehmen die Verfolgung auf und lenken das Phantom ab, in dem sie auf der Bühne Claudins Concerto von Franz Liszt spielen lassen. Dies animiert das Phantom zum mitspielen auf dem Klavier. In diesem Moment stürzen Anatole und Raoul ins Versteck. Raoul möchte schießen, trifft aber die Decke, was zum Einsturz führt. Christine, Raoul und Anatole können im letzten Moment entkommen.
Die Umsetzung: Was auf den ersten Blick auffällt: Der Film ist in Farbe. Das hat mich im ersten Moment nach den ganzen anderen Monster-Schinken doch sehr überrascht. Auch freut es mich zu berichten, dass die Farbgebung dem Film sehr gut zu Gesicht steht. Die große Leistung des Films ist ohne Zweifel die schauspielerische Darbietung von Claude Rains, welcher den auf Rache sinnenden Erique in allen Gefühlslagen überragend spielt. Die anderen Schauspieler sind mir so richtig egal. Dem Alter des Films entsprechend lässt sich der Erzählfluss Zeit um die Story in Gang zu bringen. Das geht voll in Ordnung. Was mir an dem Film sauer aufstößt, ist das sehr viel Zeit auf reine Musik-Szenen auf der Opernbühne aufgebracht wird. Dies mindert in meinen Augen den Erzählfluss sehr, was mit Sicherheit auch daran liegt, dass ich mit Oper nicht all zu viel anfangen kann und ich den Gesang in Französisch und Russisch nicht verstehe. Trotz der bisweiligen Langatmigkeit guckt sich der Film recht flott, was gewiss auch daran liegt, dass sich die Kamera sehr oft in Bewegung befindet und so einen wunderbaren Gebrauch von den verschwenderisch ausgestatteten, riesigen Sets macht. Mir hat dieses Phantom gut gefallen.
Die DVD:
Universal hat sich 1943 bei der Herstellung des Films nicht lumpen lassen, und auch bei der DVD wurde nicht der Rotstift angesetzt. Das betagte Technicolor-Bild wirkt so fantastisch klar und brillant, dass es eine wahre Freude ist, sich die DVD anzuschauen. Der film liegt im originalen 4:3 auf der DVD und den Ton gibt es in den Sprachen Deutsch und Englisch und in Mono. Das Bonus-Material kann sich ebenfalls sehen lassen. Es gibt eine sehr gelungene Doku über die drei Universal Phantom der Oper-Filme namens „Der Operngeist-Das Phantom demaskiert, einen Audiokommentar des Filmhistorikers Scott MacQueen, sowie Produktionsfotos und einen Trailer. Es gibt den Film als Einzel-DVD, im Pappsarg und in der Büsten-Box zu kaufen.
Fazit: Eine wirklich sehr sehenswerte Verfilmung des bekannten Stoffes.
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