Moulin Rouge
Christian: “The Moulin Rouge. A night club, a dance hall and a bordello. Ruled over by Harold Zidler. A kingdom of night time pleasures. Where the rich and powerful came to play with the young and beautiful creatures of the underworld. The most beautiful of these was the one I loved. Satine. A courtesan. She sold her love to men. They called her the 'Sparkeling Diamond', and she was the star... of the Moulin rouge. The woman I loved is... dead.“
aus Moulin Rouge
Zwar bin ich eigentlich kein großer Freund romantischer Dramen mit vielen modernen Musikeinlagen aber diese Inszenierung von Baz Luhrmann hat mich dann doch vom Hocker gehauen. Warum, dazu später mehr.
Zum Inhalt:
Paris 1899, der junge Christian will hier sein Glück als Schriftsteller machen. Doch schon bald verliebt er sich in die Kurtisane Satin, die im berühmten Nachtclub Moulin Rouge ein Star ist.
Doch auch der neue Geldgeber „The Duke“ hat ein Auge auf sie geworfen.
Zur Umsetzung:
Kurz und knapp, mehr muss auch gar nicht sagen um die eigentlich recht bekannte Handlung einer verbotenen Liebe, die von einem mächtigen Feind überschattet wird, zu erklären.
Baz Luhrmann schafft es auf spektakuläre Art und Weise Handlungsfäden aus bekannten Dramen und Stoffen in einem neuen Gewand zu zeigen, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass das ganze Schiffbruch erleidet.
Wie schon bei seiner Neuauflage von „Romeo und Julia“ nimmt er sich auch hier bekannter Themen aus verschiedenen klassischern Opern an und vermischt sie zu einem Genre-Mix der besonderen Art.
Dem Musical nicht fern werden hier auch viele Teile des Film besungen, aber nicht wie üblich mit neuen Songs sondern mit bekannten Klassikern der Popkultur in furioser Interpretation.
So finden sich unter anderem “Diamonds are a Girls best Friend”, “Material Girl”, “Your Song” von Elton John und “Like a Virgin” als moderne Einlagen im Film wieder, natürlich sind das noch lange nicht alle.
Auch muss man hier die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller würdigen, die nicht nur alle samt großartig spielen, sondern zumeist auch selber singen.
Ewan McGregor (Trainspotting, Star Wars: Episode I - The Phantom Menace, Big Fish) spielt den jungen idealistischen Christian, der eher zufällig auf Satin trifft und sich unsterblich in sie verliebt und dafür so einiges auf sich nimmt. Ihm zur Seite steht Nicole Kidman (Batman Forever, The Others, Dogville) als Satin, dem Star des Moulin Rouge; allerdings leidet sie an der Schwindsucht und so steht ihre Liebe nicht nur wegen dem Duke unter keine guten Stern.
The Duke wird dabei von dem australischen Schauspieler Richard Roxburgh (Van Helsing, The League of Extraordinary Gentlemen) gespielt. Mit seiner Darstellung bewegt er sich gekonnt am Rande des Overacting, ohne dabei jedoch ins Lächerliche abzurutschen.
Ebenso wie seine beiden Kollegen ließ er es sich auch nicht nehmen selber zu singen.
In weiteren Rollen kann man noch Jim Broadbent (Brazil, Richard III, The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe) als Harold Zidler, den Leiter des Moulin Rouge bewundern, wohl in einer seiner besten Rollen, ebenso wie seit längerem noch einmal John Leguizamo (Super Mario Bros., Spawn, Land of the Dead), der ebenso eine wunderbare Vorstellung als zwergenwüchsiger Toulouse-Lautrec gibt.
Auch die Ausstattung kann sich sehen lassen, überbordend (zwar nicht immer zeitlich passend, was jedoch vollkommen egal ist) und mit viel Liebe zum Detail.
Luhrmann zeigt das er sein Handwerk beherrscht, sowohl auf Seite der Schauspieler als auch auf technischer Seite.
Das Spiel mit Farben und Licht gelingt perfekt: Während das Moulin Rouge immer in schillernde Farben getaucht ist wirkt die Welt draußen kalt, grau und farblos.
Nur Welt des Showbiz kann hier Wärme ausstrahlen und die wirkliche Welt wirk wenig einladend, auch der spezielle Look trägt einiges dazu bei, oftmals umgibt eine gewisse Unschärfe diese Außenwelt und läßt sie eher unwirklich erscheinen.
Aber was kann unser kleiner Freund der Silberling uns eigentlich noch bieten?
Neben der deutschen und der englischen Sprachfassung gibt es noch Untertitel in Deutsch und Englisch.
Auf der Special-Feature Seite hat die DVD zwar nicht sehr viel, aber dennoch Interessantes zu bieten. Neben zwei Audio-Kommentaren von Baz Luhrmann und weiteren Produktionsmitgliedern gibt es noch 8 zusätzliche Filmszenen und eine Blick hinter die
Kulissen.
Fazit:
Insgesamt also ein DVD deren Kauf sich sicherlich lohnt, auch weniger Musicalbegeisterte sollten vielleicht dennoch mal eine Blick riskieren – man wird sicherlich überrascht sein.
Stimmiger kann eine rockige Umsetzung von Altbekanntem gar nicht sein.
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