Reise ins Labyrinth, Die

Sarah: "I wish I did know what to say to make the goblins take you away."
Goblin: "I wish the goblins would come and take you away, right now. That’s not hard, is it?"
- aus Labyrinth

Zur Handlung:
Als sich Sarah wünscht ihr kleiner Bruder würde von Kobolden entführt werden geht ihr Wunsch auch prompt in Erfüllung. Allerdings plagt sie dann doch das schlechte Gewissen und sie möchte ihren Bruder wiederhaben, der Koboldkönig gibt ihr daraufhin 13 Stunden Zeit sich durch sein Labyrinth zu seinem Schloss durch zu schlagen um ihren Bruder wieder zu bekommen. Mutig macht sie sich auf den Weg und trifft unterwegs Freunde die ihr bei der Such beistehen, doch der Weg durch das Labyrinth ist gefährlicher als zunächst angenommen und der Koboldkönig Jareth versucht alles mögliche um Sarah an ihre Unterfangen zu hindern.

Zur Umsetzung:
Nach "The Dark Crystal" von 1982 war dies der zweite Fantasyfilm von Jim Henson in den 80-er Jahren, genauer gesagt1986. Zusammen mit Produzent George Lucas, mit dem er auch an dessen Star Wars Filme mitgearbeitet hatte machte man sich nun daran das Buch von Terry Jones auf die Leinwand zu bringen.

Die Ausstattung ist beeindruckend, auch heute noch wirkt das Labyrinth verdammt gut und kann auch im Vergleich mit anderen Filmen mithalten. Die Figuren sehen besser aus als noch vier Jahre vorher im dunklen Kristall. Zumal diesmal nicht nur die Puppen im Vordergrund standen sondern auch richtige Schauspieler. So gibt die damals noch unbekannte Jennifer Conelly die Sarah und der Musiker David Bowie den Koboldkönig Jareth.
Beide Darsteller sind recht gut und besonders David Bowie weiß in seiner Rolle als Koboldkönig zu überzeugen, zwar machte er hauptberuflich als Musiker von sich reden doch im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen schaffte er es auch im Film eine gute Figur zu machen, dies blieb übrigens nicht sein einziger Filmauftritt – so war er auch in dem Film der Mann der vom Himmel fiel und Into the Night zu sehen.
Für Jennifer Connely war die ihre erste Hauptrolle die sie auch souverän meisterte, auf der Suche nach ihrem kleinen Bruder muss sie sich dabei allen Widrigkeiten in den Weg stellen denen sie im Labyrinth begegnet, dabei verliert sie allerdings nie ihren Mut und ihren Entschluss ihr Ziel zu erreichen.
Neben diesen beiden menschlichen Hauptdarstellern wissen aber auch wieder einmal die von Jim Henson kreierten Puppen zu überzeugen, wobei die meisten diesmal auch bedeutend mehr Mimik aufweisen können als noch ein paar Jahre vorher, aber auch so fügen sie sich nicht nur gut in die Geschichte ein sonder entwickeln sogar einen ganz eigenen Charakter und Charme.
So gibt es zum Beispiel den Helfer wieder Willen namens Hoggel, einen anfangs missgelaunten Gnom oder das riesige – zwar furcht erregend aussehende Monster aber dennoch gutmütige Monster Ludo oder denn an eine Fuchs erinnernden Sir Didymus.
Aber auch der Rest der Labyrinthbewohner hat dabei seinen ganz eigenen Charme.
Auch das Labyrinth an sich ist ein kleines Meisterwerk mit all seinen verrückten Fallen und Ideen eigentlich der Hauptdarsteller und somit ja auch Titelgebend für den Film.
Zwar verdeutlichen auch hier die damals noch sehr beliebten Mattepaintings die schiere Größe, doch besonders das Innere des Goblinschloßes, mit seiner an M. C. Escher geahndeten Struktur, ist für die damalige Zeit einfach gut umgesetzt und wirkt herrlich surreal und in seiner Optik absolut unwirklich.
Aber auch die anderen Locations sind stimmungsvoll und passend sich gut in die Geschichte ein, angefangen bei dem sich immer verändernden Labyrinth, dem Sumpf des Gestanks über die Schutthalde mit ihren seltsamen Bewohnern vor den Toren der Goblinstadt bis hin zu dieser selbst.
Vor allem mit optischen Tricks arbeitet der Film eine Menge, mansche Sachen ergeben erst aus dem richtigen Blickwinkel gesehen einen Sinn oder lösen sich bei nähere Betrachtung einfach in Teile des Gesamtbildes auf.

Für das Charakterdesign zeichnete sich auch diesmal wieder Brian Froud mithauptverantwortlich, der auch schon zusammen mit Jim Henson und Frank Oz an The Dark Crystal gearbeitet hatte.
So sind die gesamte Kostüme und Puppen ein Glanzstück ihrer Zeit, und beweisen dass man nicht immer auf modernste Computertechnologie angewiesen war um gute Effekte zu erzielen. Die Puppen sind, wie bereits beschrieben, besser ausgearbeitet als beim Erstling "The Dark Crystal" wobei man auch sagen muss das hierbei ganz andere Anforderungen im Vordergrund standen als früher und zumal man mit der Produktionsfirma von George Lucas auch die Trickschmiede ILM hinter sich wusste die somit auch einiges beisteuerten, so um Beispiel der Flug der animierten Eule in der Titelsequenz.

Auch auf der technischen Seite kann man mit dem kleinen Silberling voll auf zufrieden sein. Das Bild ist gut ebenso wie der Ton, dieser liegt dann auch in Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch vor zusammen mit den entsprechenden Untertiteln.
Dazu bietet die DVD noch einige weitere Extras, eine Dokumentation über die Entstehung des Films mit Interviews diverser Beteiligter, Filmografien der Besetzung und des Regisseurs sowie der original Kinotrailer.

Fazit:
Was wir hier haben ist sicherlich einer der besten Fantasyfilme der 80-er Jahre. Angefangen bei der Optik über die Ausstattung bis hin zu den Schauspielern stimmt hier einfach alles.
Sicherlich sollte man schon ein Fan dieses Genres und am besten auch noch ein klein wenig Kind sein damit an diesem Film seine wahre Freude haben kann.
Für alle auf die das zutrifft kann ich das Labyrinth nur empfehlen.


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