K-Pax
Dr. Mark Powell: Do you know why you're here?
Prot: You think I'm crazy.
Dr. Mark Powell: Do you think you're crazy?
Prot: A little homesick, perhaps.
Dr. Mark Powell: And where is home?
Prot: K-PAX.
Dr. Mark Powell: K-PAX?
Prot: It's a planet about 2,000 of your 'light-years' away.
Dr. Mark Powell: I see.
- aus K-Pax
Ein mysteriöser Fremder, nach eigenen Angaben auf den Namen Prot hörend, wird in die psychiatrische Klinik von Dr. Powell eingeliefert. Er behauptet von sich, ein Außerirdischer vom Planeten K-Pax zu sein. Doch was erst wie ein Verrückter wirkt, erfüllt den Arzt bald mit großer Faszination, denn zu ausgeklügelt erscheinen die Ideen seines Patienten, und gibt den anderen Insassen neue Hoffnung. Als er aber ankündigt, in drei Wochen wolle er wieder abreisen, setzt Powell alles daran, zuvor die wahre Identität Prots herauszufinden.
Zur Umsetzung:
Filme gibt es ja in einer ganzen Menge Sorten. Sortiert man sie nach Genre, so kommen einerseits unzählige Klischees dabei herum, andererseits aber auch viele Filme, die einfach in keine Schublade passen wollen.
Geht man die ganze Sache noch allgemeiner an, so tun sich einem wohl vier Kategorien auf. Zunächst einmal reine Unterhaltungsfilme, Actionkracher, Slasherfilme und dergleichen, sowie Filme mit einer durchaus hintergründigeren Geschichte, sei es nun Avalon oder JFK. Kategorie drei sind dann eben jene Filme, die gerne eine Aussage hätten, aber nicht haben, momentan ja gerade in Form der Matrix sehr erfolgreich.
Die letzte Kategorie, um endgültig den Bereich der Fakten zu verlassen, seien mal hier als „Filme zum Nachdenken“ betitelt. Ich denke da an „Die fabelhafte Welt der Amelie” oder auch „American Beauty“.
Das diese Einteilung kaum haltbar ist, das weiß ich auch, aber sie dient mit zur Verdeutlichung eines Faktes: „K-Pax“ ist klar ein Film für jene, letzte Kategorie.
Der Verleih selbst sieht in dem Film einen Science Fiction-Film, aber das trifft es nicht wirklich, weder im modernen Star Wars/Star Trek-Sinne noch gemäß der klassischen SciFi-Definition.
Es geht nicht darum, ob Prot außerirdisch oder verrückt ist – es geht um Menschen in den kleinen Mikrokosmen ihres Lebens – in der Nervenheilanstalt oder auch daheim in der Familie.
Es ist ein Film über das Menschensein, der ohne übermäßig viel Aktion auskommt, viel aus Dialog und großartigem Drehbuch besteht und eben davon lebt.
Es steckt viel drin in den Dialogen von K-Pax, der Film macht einen schnell sehr nachdenklich, vor allem, weil eigentlich jede Szene in dem Film schlichtweg authentisch wirkt. Real.
Das verdankt der Film zunächst einmal seinen großartigen Schauspielern.
Prot wird von Kevin Spacey verkörpert, und der Oscar-Preisträger, der in all seinem Rollen vom irren Mörder in „Sieben“ bis hin zum Familienvater in „American Beauty“ eigentlich immer gefallen hat, spielt so genial, das man gar nicht genug davon kriegen kann. Prot wirkt fremd, aber nirgends überzogen und man will ihm auch einfach glauben, dass er außerirdisch ist.
Sein Gegenpart ist mit Jeff Bridges auch nicht weniger Prominent besetzt und auch wenn Spacey sicherlich der mit Abstand markantere Typ im Film ist, so spielt er Bridges doch nie an die Wand sondern ergänzt diesen schlicht perfekt.
Diese beiden Schauspieler tragen den Film – und es gelingt ihnen, was sehr beeindrucken kann.
Sicherlich auch ein verdienst der hervorragenden Regie von Iain Softley, dessen frühe Werke wie etwa „Hackers“ zwar recht kultig, sicherlich aber kein Meisterleistungen waren, hier aber schnell vergessen werden denn in K-Pax stimmt jeder Winkel, jede Ausleuchtung und jede Farbgebung – rundum einfach perfekt.
Untermalt wird der Film noch von der wunderbaren Musik Ed Shearmurs, einem eher unbekannten und doch vielbeschäftigten Komponisten, der neben den beiden neuen „Charlies Angels“-Filmen auch etwa „Miss Undercover“, „Herrschaft des Feuers“ und „Eiskalte Engel“ versorgt hat und hier einen wunderbaren Mittelweg aus fröhlicher, trauriger und mitreißender Musik schafft.
Doch all diese Lorbeeren gehen geschlossen noch einmal an Charles Leavitt, den Autor des Drehbuchs, sowie an Gene Brewer, Urheber der Romanvorlage.
Ihre Geschichte fesselt den Zuschauer, schlägt ihn in ihren Bann und ja, regt auch seine Gedanken an. „K-Pax“ funktioniert auf vielen Ebenen, von einer humorvollen, oberflächlichen Betrachtung über die persönliche Tragödie im Hintergrund bis hin zum simplen für und wider von Familien.
Der Film kommt zudem noch exzellent präsentiert daher. Die DVD liegt in Deutsch und Englisch, jeweils in Dolby Digital 5.1, vor, wobei die deutsche Fassung inhaltlich gut übertragen wurde, bei der Auswahl der Sprecher aber einige deutliche Minuspunkte hinnehmen muss – gerade bei Prot, der im Original noch wesentlich pointierter präsentiert wird.
Das Bild ist gestochen scharf und die Farben wirken sehr kraftvoll, was gerade bei dem visuellen Stil des Films auch sehr wohltuend ist.
Dazu gib es dann noch 23 Minuten Making Of von durchschnittlicher Qualität und eine riesige Menge an Filmtrailern.
Im Fazit kann man nur festhalten, das K-Pax ein einfach exzellenter Film ist, hervorragend gespielt, durchdacht geschrieben und gekonnt umgesetzt, ein Film, den man sich definitiv ansehen sollte.
Die DVD zum Film ist von deutlich gehobener Qualität, so wie es der Film auch verdient hat und wer noch mal nach einem gehaltvolleren, einfach guten Film sucht, der sollte hier zugreifen!
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