James Bond - Casino Royale (2006)
James Bond: "Vodka-martini."
Bartender: "Shaken or stirred?"
James Bond: "Do I look like I give a damn?"
- aus Casino Royale (2006)
Nachdem James Bond (Daniel Craig) seinen Doppel-0-Status erreicht hat, wird er auf den zwielichtigen LeChiffre (Mads Mikkelsen) angesetzt. Dieser Mensch steht im Verdacht, als Bankier für Terroristen tätig zu sein. Dummerweise hat LeChiffre die 100 Millionen Dollar eines afrikanischen Warlords bei einem Aktiengeschäft in den Sand gesetzt. Um das Geld zurück zu bekommen, veranstaltet der Pokerspieler LeChiffre eine Pokerpartie im Casino Royale in Montenegro. James Bond bekommt von Vesper Lynd (Eva Green), Mitarbeiterin des Schatzamtes, die Summe von 15 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt, um an dieser Pokerpartie teilnehmen zu können, um zu verhindern, dass LeChiffre das Geld bekommt. Kann James Bond die Partie gewinnen, dem Schurken das Handwerk legen, die Frau für sich gewinnen und das sinistre Doppelspiel einiger beteiligter Personen aufdecken?
Die Umsetzung:
Bis zum Jahre 2006 stand der Titel "Casino Royale" entweder nur für den Ian Fleming-Roman, die missratene Erstverfilmung für das amerikanische Fernsehen oder die ebenfalls in die Hose gegangene Parodie aus dem Jahre 1967. Seit Ende letzten Jahres jedoch steht "Casino Royale" für allerfeinste Unterhaltung à la James Bond 007. Wie man diesen ersten Zeilen entnehmen kann, mag ich diesen Film sehr. Der Zuschauer erfährt, wie James Bond zum Agenten mit der Lizenz zum Töten wurde und das er noch nicht der geleckte Saubermann ist, wie in den zwanzig Filmen vorher. "Casino Royale" bedeutet eine Kehrtwende im James Bond-Franchise. Wie bereits "Batman Begins" wagten die James Bond-Macher einen Neuanfang. Erwähnung finden muss hier besonders die Wahl des Hauptdarstellers.
Milchbrötchen Pierce Brosnan wurde abgelöst von Hinterhofschläger Daniel Craig. Nirgendwo wird diese Wandlung des Charakters deutlicher als in der ersten großen Actionszene des Films, wo James Bond einen afrikanischen Bösmann durch einen Rohbau verfolgt. Während dieser Parcour-Sequenz schwingt sich der narbige Schurke durch ein kleines Fenster über einer Tür. Mit solchen akrobatischen Kunststückchen kann sich eine Kante wie Craig nicht aufhalten und läuft lieber einfach durch die Wand. Ganz großes Tennis, was hier geboten wird. Auch sonst lässt sich von dem neuesten 007-Streifen nur positives berichten. Die Darsteller sind alle erste Sahne und überzeugen. Besonders hervorheben möchte ich hier Eva Green als Vesper Lynd.
Die kann nicht nur mit dem Hintern wackeln, sondern pumpt auch einen Großteil an Tiefgang in den Charakter. Die Regie von Bond-Veteran Martin Campbell ist schnörkellos, die Ausstattung in bester Bond-Manier wieder spitzenklasse und auch alle anderen technischen Seiten des Films sind überdurchschnittlich. Auch die Musik von David Arnold zaubert genug Bond-Flair in den Streifen. Kurzum: Man fühlt sich einfach saugeil unterhalten. Durch die Umstrukturierung weiß der Film nicht nur den gestandenen Bond-Fans zu gefallen, auch so mancher Filmfreund, dem Bond bis jetzt immer am Arsch vorbei ging, sollte mal im Casino Royale vorbeischauen, er könnte eine Überraschung erleben.
Die DVD:
Hier leistet sich Sony keine Schnitzer. Die Bildqualität ist auf hohem Niveau angesiedelt. Der Film kommt im Originalformat von 2,40:1 daher und ist, wie sich das für ein schickes Format gehört, für eine 16:9-Darstellung optimiert. Auch beim Ton ist alles bestens. Der Ton bringt das heimische Wohnzimmer im feinstem Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch und Englisch zum beben. Ein Fest für die Augen und die Ohren. Beim Bonusmaterial sieht das Ganze in meinen Augen nicht ganz so rosig aus. Auf Disc 1 wird man vom Trailer erwartet. Auf Disc 2 befinden sich ein paar Dokus. Eine macht uns mit Daniel Craig vertraut und wie er Bond wurde. Die nächste Doku betont den Realismus des neuesten Bond-Spektakels und die letzte widmet sich den Bond-Girls. Die hat aber meistens den Charme vom letzten Konzert auf der Titanic, wenn man sich die Schnallen aus den 60ern anschaut und wie sie heute aussehen. Alles in allem nett, aber sie erreichen bei weitem nicht die Qualität wie die genialen Making Ofs und Dokus der alten Bond-Veröffentlichungen bei Fox.
Fazit:
Kaufen, Leihen, Ansehen. Ein Muss für Bond-Fans und Freunde des gehobenen Action und Agentenkinos.
Schulnote: 1+
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