James Bond - Octopussy

Vijay: „Is he still there?“
Q: „You must be joking. 007 on an island populated exclusively by women? We won´t see him till dawn.“
aus Octopussy

Zur Handlung:
In Ost-Berlin wird Spitzenagent 009 ermordet. Bei seiner Leiche findet sich ein gefälschtes Fabergé-Ei. Der britsche Geheimdienst vermutet, dass diese Fälschung aus Russland stammt und die Russen planen, mit diesen Fälschungen Devisen für verdeckte Operationen zu erwirtschaften. Als im Auktionshaus Sotheby´s das echte Ei versteigert wird, macht James Bond (Roger Moore) den Käufer Kamal Khan (Louis Jourdan) ausfindig und folgt ihm nach Indien um herauszufinden, was hinter der ganzen Sache steckt.
Ebenfalls macht James Bond die Bekanntschafft der schönen Octopussy (Maud Adams), welche einen Zirkus betreibt. Kamal Khan benutzt den Zirkus und Octopussy, um Juwelen durch die Welt zu schmuggeln. Doch leider bleibt es nicht bei den Juwelen. Der russische General Orlov (Steven Berkoff), besessen davon, den Westen Europas erobern zu wollen, arbeitet mit Kamal Khan zusammen. Bei einer Vorstellung des Octopussy-Zirkusses auf einer US-Militär-Basis in Westdeutschland planet Orlov eine Atombombe detonieren zu lassen, welche der Zirkus in die Bundesrepublik schleust. Da auf diese Weise nicht festgestellt werden kann, ob ein Angriff der Russen erfolgt ist, wäre eine atomare Abrüstung in der westlichen Hemisphäre die Folge, was es General Orlov ermöglichen würde, ohne nennenswerten Widerstand in Westeuropa einzufallen. Kann James Bond den Wahnsinnigen stoppen?

Zur Umsetzung:
Die Produzenten bleiben ihrer Linie treu und halten James Bond auf dem Boden. Die Handlung präsentiert sich als glaubwürdige Kalte Kriegs-Thematik und Roger Moore spielt den Agenten wie eh und je. Louis Jourdans Darstellung ist in meinen Augen gewöhnungsbedürftig, da er nichts anderes tut, außer in einem merkwürdigen Akzent zu sprechen. Ein absoluter Lichtblick hingegen ist Steven Berkoffs Darstellung des General Orlov. Er brilliert in der Rolle des verrückten Psychopathen, dass es eine wahre Freude ist ihm zuzuschauen. Und die Frauen im Film? Die sind halt da!
Auch die anderen typischen Zutaten sind natürlich vorhanden. Gegenüber dem Vorgängerfilm ist in Octopussy mehr Action drin. Angefangen bei der Flugsequenz mit dem Acro-Jet, der Autoverfolgungsjagd durch Udaipur, der Großwildjagd in Indien, der Hetzjagd auf dem Zirkuszug und schließlich die Stürmung von Kamals Palast. Hier wird wieder ordentlich was geboten. Auch die Spannung im Film ist nicht zu verachten. Regisseur John Glen beweist erneut sein Gespür für dramatische Situationen und dezent eingesetzte Schockmomente.
Die andere wichtige Zutat der James Bond-Filme ist zweifelsohne der Humor. Und auch Octopussy besitzt reichlich davon. Egal ob er mit seinem leergeflogenen Acro-Jet an eine rustikale Hinterwald-Tankstelle fliegt und mit einem absolut süffisanten „Fill her up!“ den Film einleitet, oder seine Widersacher mit dem ersten „Muhahaha“ der Filmgeschichte zu Tode erschreckt. Hier darf auch mal herzhaft gelacht werden.
Besondere Erwähung finden sollte noch die von John Barry komponierte Musik. Es ist ihm wieder einmal gelungen einen unverwechselbaren, schönen Bond-Soundtrack zu kreieren, welcher nicht nur die Szenen wunderbar untermalt, sondern auch für sich alleine sehr gut klingt.

Die DVD:
Beim Bonusmaterial wird wieder das Übliche geboten. Es gibt ein sehenswertes Making Of, eine Dokumentation über den Produktionsdesigner Peter Lamont, einen Audiokommentar des Regisseurs John Glen, Storyboards über die Taxi-Verfolgung und die Rettung von Octopussy, das Musikvideo zum Titellied „All Time High“, den original Kino-Trailer sowie das obligatorische Booklet.
Das Bild ist diesmal nicht so gut wie bei den vorherigen Titeln. In einigen Szenen trüben eine leichte Unschärfe und Kompressionsartefakte den Sehgenuss ein wenig. Das Bildformat ist 2,45:1 und ist für eine 16:9-Darstellung optimiert.
Beim Ton ist ebenfalls ein Rückschritt zu beklagen. In den drei Sprachen Englisch, Deutsch und Spanisch liegt der Ton lediglich in Dolby Digital 2.0 Surround vor. Dennoch ist Octopussy ein schönes Beispiel dafür, dass für einen guten Ton nicht zwingend ein diskretes 5.1-Format notwendig ist, um einen schönen Raumklang zu erzeugen.

Fazit:
Auch bei Octopussy wird gezeigt, dass alles beim Alten bleibt. Es wird gewohnte Kost geboten. Nichts absolut Herausragendes. Nichts Schlechtes. Aber ein gutes Stück Unterhaltung. Kann man sich getrost ansehen.

Schulnote: 2+



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