James Bond - Der Mann mit dem goldenen Colt

Verfasst von Ralf Murk. Veröffentlicht in DVD

Zur Handlung:
Ein merkwürdiges Präsent geht beim britischen Secret Service ein. Eine goldene Patrone mit einer eingravierten „007“. Sofort kommt man zu dem Schluß, das es der Profi-Killer Francisco Scaramanga (Christopher Lee), dessen Markenzeichen sein goldener Colt und die goldenen Kugeln sind, auf James Bond (Roger Moore) abgesehen hat. Da 007 kein Interesse daran hat, sich von Scaramanga um die Ecke bringen zu lassen, will er ihn aufspüren und zuerst erledigen. Eine heiße Spur führt ihn nach Beirut. Dort wurde vor einigen Jahren ein Kollege von 007 angeblich von Scaramanga getötet. Dies konnte aber nie bewiesen werden, da die goldene Kugel nie gefunden wurde.
James Bond kann die Kugel im Bauchnabel einer Bauchtänzerin ausfindig machen. Diese hat die Kugel nämlich als Andenken an den ermordeten Agenten behalten und verwendet sie als Bauchnabelschmuck und Talisman. Eine Analyse der Kugel ergibt, dass sie in Macau hergestellt wurde. In Macau macht 007 die Bekanntschaft des Fabrikanten der Kugel. Dieser gibt ihm weitere nützliche Tipps. In Hongkong gerät der britische Top-Agent an die Mätresse (Maud Adams) des Top-Killers und es gelingt ihm ihr zu entlocken, wo er Scaramanga treffen könnte. Sie hat nämlich die goldene 007-Kugel nach London geschickt weil sie möchte, dass Bond Scaramanga ausschaltet. Während 007 auf Scaramanga wartet, tötet dieser einen Spitzen-Wissenschaftler auf dem Gebiet der Solarenergieforschung.
Der hat nämlich ein Gerät entwickelt, was die Sonnenenergie so effizient nutzen kann, das die Energiekrise überwunden wäre. Scaramanga betreibt mit diesem Gerät ein Sonnenenergiekraftwerk, welches er an den Meistbietenden verkaufen möchte. Auf der Privatinsel Scaramangas im Rotchinesischen Meer kommt es zum Duell Mann gegen Mann. Der goldene Colt gegen die Walther PPK. Wer da wohl gewinnen mag? ;-)

Die Umsetzung:
Tja, was soll ich sagen? Der Film ist ganz nett. Kein sehr guter, aber vor allen Dingen kein schlechter Bond-Streifen. Der Schurke ist mir einfach nicht schurkisch genug. Er macht ja nichts sonderlich Tolles. Scaramanga ist ein sehr gut bezahlter Killer und will mit einer Art simplen Firmenverkauf viel Kohle scheffeln. Hmmm. Reiht sich gut in die Kategorie Kananga/Mr. Big aus dem Vorgängerfilm ein. Aber immerhin bekommt man Christopher Lee geboten, der die Rolle so spielt, wie eben nur Christopher Lee eine Rolle spielt.
Doch auch sonst bietet der Film nette Schauspieler. Zunächst einmal wäre da der Kleinwüchsige Hervé Villechaize, welcher die Rolle von Scaramangas Butler Nick Nack spielt und Clifton James, welcher erneut seine Rolle als Sheriff J. W. Pepper aufnimmt. Die weiblichen Akteure Maud Adams und Britt Ekland sind halt was fürs Auge.
Kommen wir zur Action des Films, wo wieder einmal gemischte Kost geboten wird. Für meinen Geschmack prügelt sich James Bond in diesem Film zu viel, während sehr wenig materialistische Action eingesetzt wird. Einziger Pluspunkt ist hier die Bootverfolgungsjagd durch die Klongs von Bangkok und die Autoverfolgungsjagd durch die Innenstadt von Bangkok. Und diese ist für meinen Geschmack nicht so unheimlich dolle. Erst der spektakuläre Spectral-Jump-Stunt, in dem der Wagen über eine zerstörte Brücke springt und dabei eine seitliche 360°-Drehung macht, ist wirklich gut. Außerdem tröstet mein Lieblings-Sheriff aus Louisiana über die gröbsten Dramaturgie-Löcher in der Verfolgungsjagd hinweg.
Am Ende auf Scaramangas Insel legt die Spannung dann noch mal was zu und der königliche Kampf Zwerg vs. Geheimagent beendet dieses Abenteuer des britischen Top-Agenten. Eins möchte ich noch über die Musik des Films loswerden: der Score von John Barry ist wieder einmal gewohnt gut und fängt die Atmosphäre des Schauplatzes Süd-Ost-Asien sehr gut ein. Dem Titellied von Lulu hingegen kann ich nichts abgewinnen.

Die DVD:
Obwohl ich es hasse mich zu wiederholen, bleibt mir auch bei dieser DVD aus dem Hause MGM nichts anderes übrig. An Extras wird wieder einiges geboten. Es gibt ein wieder sehr sehenswertes Special über die Entstehung des Films, eine Dokumentation über die besten Stuntszenen und Stuntdarsteller aller 007-Filme sowie einen Audiokommentar von Regisseur Guy Hamilton und Mitgliedern der Crew. Ferner gibt es die üblichen Original-Kino-Trailer, verschiedene Radio- und TV-Spots und das übliche Booklet.
Das Bild des Film ist gewohnt gut, kommt in einem Seitenverhältnis von 1,77:1 daher und ist für 16:9 optimiert. Den Ton gibt es in Mono in den Sprachen Englisch, Deutsch und Spanisch. Zur Unterstützung gibt es wieder viele Untertitel.

Fazit:
Obwohl auch dieses Abenteuer mich nicht vollends befriedigen kann, ist dennoch ein klarer Trend nach oben erkennbar. James Bond scheint seinen Weg zu finden. Aber ich möchte klarstellen, dass der Film ohne Christopher Lee und Clifton James wohl ein weiterer Mittelmaß-Film wie Leben und Sterben lassen geworden wäre. Hier kann man zugreifen.

Schulnote: 2

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