James Bond - Leben und sterben lassen

Sheriff J.W. Pepper: „There´s the son of the bitch. I got him! What are you? Some kind of doomsday machine, boy? Well, we´ve got a cage strong enough to hold an animal like you here!“
Felix Leiter: „Captain, enlighten the Sheriff, please.“
Captain: „Yes, sir. JW, let me have a word with you. JW, now this fella´s from London, England. He´s an englishman workin´ in cooperation with our boys. A sort of secret agent.“
Sheriff J.W. Pepper: „Secret agent?! On whose side?!“
aus Leben und sterben lassen

Die Handlung:
In New York, New Orleans und auf der Karibikinsel San Monique werden drei Geheimagenten getötet. Ein weiterer Fall für Top-Agent James Bond (Roger Moore). In New York stößt Bond auf den Gangsterchef Mr. Big und den Premierminister von San Monique Dr. Kananga (beides Yaphet Kotto). Er folgt Kananga nach San Monique. Dort trifft er die aufreizende Solitaire (Jane Seymour), welche für Kananga mit Hilfe von Tarot-Karten die Zukunft deutet. Es kommt, wie es kommen muss. Solitaire und 007 vollziehen den obligatorischen Mitte-des-Films-Verkehr, wodurch Solitaire ihre spirituelle Kraft einbüßt.
Dies stößt Kananga natürlich sauer auf. Auf ihrer Flucht von San Monique entdecken die beiden, dass im gesamten Hinterland der Insel Mohn angepflanzt wird. Nach New Orleans geflüchtet bringt Mr. Big Mrs. Solitaire und Bond in seine Gewalt.
Es stellt sich heraus, dass Mr. Big und Kananga ein und die selbe Person sind. Als Strafe für ihre Untreue soll Solitaire in einem Voodoo-Ritual geopfert werden. Klare Sache das James Bond ihr zur Hilfe eilt. In Dr. Kanangas Versteck offenbart der Schurke 007 seinen Plan. Er beabsichtigt zwei Tonnen Heroin zu verschenken um sich so in den hart umkämpften Markt einzubringen und die anderen Drogendealer aus dem Geschäft zu drängen. Wird James Bond den schurkischen Plan vereiteln können? ;-)

Die Umsetzung:
Nachdem Sean Connery seine Rolle als James Bond endgültig an den Nagel gehängt hat, besetzt nun Ex-Simon Templars Roger Moore den Part. Da Roger Moore nicht so eine Kante wir Sean Connery ist, wurden die Drehbücher diesem Umstand angepasst. Die Prügelaction wird zurückgefahren und der Humor stark erhöht. Dennoch hat man mit Roger Moore eine Art Traumbesetzung für die Rolle gefunden, war sie doch bereits 1962 der Vorschlag von Bond-Erfinder Ian Fleming. Tatsächlich ist es so, dass Moore dem Roman-Bond alleine aufgrund seines arroganteren Auftretens bereits sehr Nahe kommt.
Doch kommen wir zum hier vorliegenden Film. Die Handlung finde ich stark an den Haaren herbeigezogen. Ich will nicht sagen, dass sie übertrieben ist (denn das sind die Bond-Filme irgendwo alle, und das ist ja auch eine Art Markenzeichen der Reihe), aber der okkulte Touch des Films will meiner Meinung nach nicht so wirklich zu 007 passen. Die im Film verwendeten Tarot-Karten, welche auf der Rückseite ein stilisiertes 007-Logo prangen haben, tun ihr übriges dazu.
Die Schauspieler wiederum gefallen mir sehr gut. Roger Moore gibt einen gelungenen Einstand und Yaphet Kotto spielt die Doppelrolle Kananga/Mr. Big souverän. Die weibliche Hauptrolle Solitaire, gespielt von Jane Seymour gefällt mir dagegen überhaupt nicht. Aber das liegt nicht an der schauspielerischen Leistung von Mrs. Seymour, sondern wieder einmal an dem Drehbuchschreiber, der es nicht fertig bringt, der Leading Lady vernünftige Sätze in den Mund zu legen. Aber Jane Seymours Part ist bald vergessen, sobald Südstaaten-Sheriff J.W. Pepper auftritt. Clifton James' überaus komische Darstellung des tabakkauenden, fluchenden Gesetzeshüters ist schlichtweg nur als genial zu bezeichnen.
Ein anderer Kritikpunkt geht mal wieder an die Action. Um es kurz zu sagen: Die Motorboot-Verfolgungsjagd in den Sümpfen von New Orleans und die Szenen auf der Krokodilfarm gefallen mir richtig gut. Aber alles andere an Action in dem Streifen kommt nicht über das Mittelmaß hinaus. Ich stelle es mir auch als extrem schwierig vor, für jeden 007-Film das Maß an Action und Spannung in der Form zu erhöhen, dass die jeweiligen Vorgängerfilme getoppt werden. Schließlich sind wir in der Vergangenheit mit Glanzleistungen wie Man lebt nur zweimal und Im Geheimdienst Ihrer Majestät sehr verwöhnt worden. Und immerhin ist der vorliegende Leben und sterben lassen spannender und actionreicher als Diamantenfieber.
Ebenso darf man nicht vergessen, das die Produzenten sich jetzt erstmal auf Ihren neuen Hauptschauspieler einstellen müssen. Daher betrachte ich den Film als experimentell, was mich aber nicht dazu verleitet, diesem Film eine bessere Note zu geben, nur weil die Hauptrolle neu besetzt wurde.

Die DVD:
Alles bleibt wie es ist. Es gibt wieder ein wunderbares Making-Off zur Entstehung des Films, jeweils einen Audio-Kommentar von Regisseur Guy Hamilton und Drehbuchautor Tom Mankiewicz, Hintergrundinformationen zu Richard Dix No. 1-Fan und der Drachenflugszene, Set-Aufnahmen mit Roger Moore von der Beerdigungsparade und den Flugstunden, zwei Original-Kino-Trailer, verschiedene Radio- und TV-Spots, sowie das obligatorische Booklet.
Das Bild der DVD ist wie immer gut, hat ein Seitenverhältnis von 1,77:1 und ist für 16:9 optimiert.
Der Ton ist Mono in Englisch, Deutsch und Spanisch. Dazu gibt es wieder eine Palette an Untertiteln.

Fazit:
Einer der schwächeren Filme der Bond-Reihe. Er ist bei weitem kein Rohrkrepierer wie Feuerball oder Vorgängerfilm Diamantenfieber, aber so richtig gut ist er auch nicht. Dennoch ist Leben und sterben lassen ein Bond-Film den man gesehen haben sollte, alleine schon wegen Sheriff J.W. Pepper.

Schulnote: 3


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