James Bond - Diamantenfieber

James Bond: „Anyone seeing you in that outfit, Moneypenny, would certainly be discouraged from leaving the country. What can I bring you back from Holland?“
Moneypenny: „A diamond? In a ring?“
James Bond: „Would you settle for a tulip?“
Moneypenny: „Yes.“
aus Diamantenfieber

Die Handlung:
Diesmal wird James Bond (Sean Connery) auf einen Diamantenschmugglerring angesetzt. Er verfolgt die Spur der Schmuggler von Holland bis in die Vereinigten Staaten. In Las Vegas findet 007 heraus, dass sein alter Erzfeind Blofeld (Charles Gray) dahinter steckt. Mit diesen Diamanten rüstet der Oberschurke einen Satelliten aus, damit dieser als gigantischer Laserstrahl funktioniert. Mit dieser Superwaffe hält Blofeld die Welt als Geisel, sollten seine Forderungen nicht erfüllt werden. Das Finale findet diesmal auf einer Bohrinsel statt.

Die Umsetzung:
Was soll ich sagen. Sean Connery ist wieder da. Und er hat das Glück mit einem der furchtbarsten Filme der ganzen Reihe zurückzukehren. Die Handlung ist absoluter Obermüll und die Naturwissenschaften werden mit Füßen getreten. Oder wie sonst ist es möglich, dass ein kleiner Laserstrahl aus dem Weltraum ein komplettes U-Boot unter Wasser durch Erhitzung zur Explosion bringt?
Charles Greys Darstellung des Blofeld ist ein absoluter Witz. Blofeld hat es einfach nicht nötig sich tuntig als Frau verkleidet aus einem Casino zu schmuggeln.
Einziger Lichtblick in dem missratenen Film sind die beiden homosexuellen Killer Mr. Wint und Mr. Kidd. Die bringen durch ihre wirklich gelungenen Kommentare wenigstens etwas Witz in diese Vorstellung.
In der Location Las Vegas wirkt der Gentleman-Agent im weißen Smoking neben den Touristen höchst deplaziert und außerdem ist die Zockerstadt nicht gerade der exotische Schauplatz den man von einem Bondfilm erwartet. Überhaupt finde ich die Drehorte geradezu billig. Früher hauste der Oberschurke wenigstens noch in Vulkanen oder auf Berggipfeln. Jetzt scheint das Geld gerade mal für eine gammelige Bohrinsel zu reichen.
Auch die Action fällt auf der ganzen Linie durch. Die Prügelszenen sind leidlich dramatisch und die Autoverfolgungsjagd scheitert kläglich. Sie ist schlecht gemacht, nicht spannend und von Unterhaltung sehr weit entfernt. Auch die Stürmung der Bohrinsel am Schluß des Filmes hat die Spannung einer ausgelutschten Walkman-Batterie.
Die deutsche Synchronfassung setzt durch dümmliche Sprüche dem ganzen die Krone auf. Denn der Holzhammerreim, dass Tiffany Case „ein eckiges Döschen im Höschen hat“ kann nur Synchror, dem Schwundgehirn eingefallen sein.
Wie der geneigte Leser meinen Ausführungen entnehmen kann, finde ich den Film, gelinde gesagt, scheiße!

Die DVD:
So schlecht wie der Film auch ist, so gut ist das Bonus-Material. Es gibt eine, wie immer sehr gute, Dokumentation über die Entstehung des Films, eine Dokumentation über den Produzenten der Filme, Albert R. Broccoli, Deleted Scenes, einen Audiokommentar des Regisseurs Guy Hamilton, Original Kino-Trailer, verschiedene Radio- und TV-Spots, sowie ein Booklet. Also das gleiche wie immer.
Das Bild der DVD ist gewohnt gut. Es wird in einem Seitenverhältnis von 2,35:1 präsentiert und ist für eine 16:9-Darstellung optimiert.
Der Ton liegt in den drei Sprachen Englisch, Deutsch und Spanisch, jeweils in Mono vor. Zur Unterstützung gibt es wieder viele Untertitel.

Fazit:
Wer einen Trash-Film sehen will, liegt hier richtig. Wer einen guten James Bond-Film sehen möchte, sieht sich besser nach anderen Titeln der Reihe um. Es gibt genug bessere. Der Film kann getrost gemieden werden. Möchte man aber die komplette Reihe sein Eigen nennen, ist Diamantenfieber ein sogar noch schlimmeres Übel als Feuerball.

Schulnote: 4-


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