James Bond - Feuerball

Miss Moneypenny: „In the Conference Room. Something pretty big. Every 00 man in Europe´s been rushed in. And the Home Secretary, too.“
James Bond: „His wife´s probably lost her dog.“
- aus Feuerball

Zur Handlung:
Nachdem Superagent James Bond (Sean Connery) einen Mitarbeiter der Verbrecherorganisation SPECTRE zur Strecke gebracht hat, wird er zur Kur in ein Sanatorium geschickt. Doch auch dort holt ihn die Arbeit ein. Da dieses Sanatorium in der Nähe eines NATO-Stützpunktes gelegen ist, hat SPECTRE dort den plastisch operierten Doppelgänger eines NATO-Piloten einquartiert. Der echte Pilot wird umgebracht und durch den Doppelgänger ersetzt. Dieser bringt einen Bomber mit zwei Atomsprengköpfen in seine Gewalt. Mit diesen Bomben möchte SPECTRE die NATO um 100 Millionen Pfund erpressen. Sollte dieser Aufforderung nicht nachgekommen werden, droht SPECTRE eine Großstadt in Großbritannien oder den Vereinigten Staaten zu zerstören.
James Bond entdeckt in der selben Nacht die Leiche des echten Piloten im Sanatorium. Nachdem SPECTRE seine Erpresserbotschaft durchgegeben hat, macht sich 007 auf den Weg nach Nassau auf den Bahamas um von Dominique "Domino" Derval (Claudine Auger), der Schwester des Piloten, Informationen zu erhalten. Dort entlarvt Bond den Drahtzieher hinter der ganzen Aktion: den SPECTRE-Mitarbeiter Nr. 2 Emilio Largo (Adolfo Celi). Es kommt zu einem finalen Unterwasserkampf zwischen Gut und Böse.

Zur Umsetzung: Ich komme direkt auf den Punkt: Ich mag Feuerball nicht. Von der Handlung her sollte man eigentlich meinen, dass man hier die Bond-Action geboten bekommt, die man erwartet. Doch dem ist leider nicht so. Der Plot ist wirklich gelungen, aber er entfaltet niemals wirklich Spannung. Am meisten stört mich, das ca. 90 Minuten vergehen bis es mal zu richtiger Action kommt. Leider entpuppt sich die sehr aufwändig gestaltete Unterwasserschlacht als ein lahmes Geblubber im Planschbecken. Gut eine Viertelstunde lang kann man Froschmänner in schwarzen und roten Taucheranzügen dabei beobachten, wie sie mit Harpunen und Messern aufeinander losgehen. Echt spannend!

Weitere Minuspunkte sind der oftmals unpassend eingesetzte Soundtrack und der übermäßige Einsatz von projizierten Hintergründen, die leider immer als solche erkennbar sind.
Aber Feuerball hat nicht nur Schlechtes; leider auch nichts sehr Gutes. Alles dümpelt irgendwo im Mittelmaß. Es gibt lediglich Lichtblicke bei den Schauspielern: Adolfo Celi gefällt mir als Nr. 2 sehr gut und auch Luciana Paluzzi in der Rolle der Bond-Widersacherin Fiona Volpe versprüht echtes Biest-Feeling. Dennoch wird dadurch der Film nicht besser. Es hat sich wieder einmal gezeigt, das guter Wille und enormer Aufwand noch lange keinen guten Film erzeugen.

Die DVD:
Was ist denn da passiert? Laut der Verpackung bietet Feuerball in Englisch, Deutsch und Spanisch den zeitgemäßen Mono-Sound der 60er. Doch beim Einlegen der DVD präsentiert die englische Tonspur einen 5.1 Mehrkanalsound der nicht mal schlecht klingt. Trotzdem ärgert mich, dass ausgerechnet Feuerball der einzige der alten Bond-Filme ist, der einen Upmix auf 5.1 spendiert bekommen hat.
Die Bildqualität ist gewohnt gut und ab jetzt werden die Bond-Filme in einem Seitenverhältnis von 2,35:1 dargeboten und wirken alleine aus diesem Grund bereits opulenter.

An Extras wird wieder das Übliche geboten:
- das Making Of von Feuerball (gewohnt gut, wie jedes Bond-Making Of),
- Special: Das Feuerball-Phänomen (sehenswert, hilft zu verstehen, warum der Film damals so ein Renner war),
- Audio-Kommentar des Regisseurs (gehört dazu),
- Audio-Kommentar von Peter Hunt (Schnitt), John Hopkins (Drehbuch) u.a. (interessant im Hinblick auf den Feuerball-Rechtsstreit zwischen EON Productions und Kevin McGlory, welcher 18 Jahre später ein Remake von Feuerball drehen wird),
- Special: Inside Thunderball (interessanter Überblick über die verschiedenen Versionen von Feuerball, welche im Lauf der Jahre durch Schnitt und alternative Synchronisation entstanden sind),
- Fotogalerie mit Textpassagen,
- Original Kino-Trailer
- 8-seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen (kann man gut während einigen langweiligeren Szenen lesen. Leider hat das Ding nur 8 Seiten.)

Fazit:
Wenn man die komplette Bond-Reihe sein Eigen nennen möchte, ist Feuerball ein notwendiges Übel. Sollte man nicht von solchen Komplettierungsgedanken geplagt werden, kann man die Scheibe getrost links liegen lassen.

Schulnote: 4-


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