Indiana Jones

"Oh, Marcus. What are you trying to do, scare me? You sound like my mother. We've known each other for a long time. I don't believe in magic, a lot of superstitious hocus pocus. I'm going after a find of incredible historical significance, you're talking about the boogie man. Besides, you know what a cautious fellow I am."
- Indiana Jones, in Jäger des verlorenen Schatzes

Es gibt einfach Sachen auf die lohnt es sich zu warten, den Messias, das DORP-Update oder aber auch die Indiana Jones DVD-Box. Mit letzteren verhielt es sich jedoch wie mit einem bestellten ISDN Anschluss: Man weiß er kommt, aber wann?
Im Falle von Indiana Jones wurden unsere Gebete pünktlich zum letzten Weihnachtsgeschäft erhört. Zusammen mit einer weiteren Zusatz DVD kamen die bereits erschienene 3 Filme, Jäger des verlorenen Schatzes , Tempel des Todes und der letzte Kreuzzug in den Handel.

Die Aufmachung der Box ist schlicht, ein Pappkarton hält die 4 in Papphüllen gehüllte DVDs zusammen, wobei jedes einzelne Cover noch mal das ehemalige Kinoplakat der Filme trägt. Insgesamt finde ich die das Layout durchaus passend und die Box selber ist zum Glück auch nicht so Instabil wie sie auf den ersten Blick wirkt (das Bewies ein 3 Meter Sturz von meiner Treppe).

 


Jäger des verlorenen Schatzes

Chronologisch korrekt beginne ich mit "Jäger des verlorenen Schatzes" von 1980. War es doch eigentlich der Film, dem man bei allen Wiederholungen im TV am meisten sein Alter anmerkte. Häufig waren in dem Film nicht nur Nazis der Feind, sondern auch böse Pixel und schwarze Balken, die sich aufmachten den Bildschirm zu erobern. Dementsprechend kritisch war ich dann auch als ich die DVD in meinen Spieler legte. Aber allen Zweifeln zum trotz, ist das Bild hervorragend aufgearbeitet worden und kann nun sogar einen Filmen der Neuzeit Konkurenz machen. Der Sound ist ebenfalls hervorragend gelungen, bis auf die Basslastigkeit in den verschiedenen Sprachausgaben. Wo man bei der deutschen Tonspur verzweifelt einen Bass sucht, da haut einem die DVD in der englischen Sprachausgabe bereits bei kleineren Ausschlägen der Bassfrequenz einen Donner ins Zimmer.
Aber diese Kleinigkeiten stören bei einem Film dieser Klasse nur unwesentlich. Insgesamt liegen 5 Tonspuren vor. Das Original in Englisch in 5.1 Surround, die deutsche, tschechische und ungarische in Dolby Surround.

Zum Inhalt:
Dr. Indiana Jones macht sich auf die Suche nach der "Bundeslade" in denen die Gebetstafeln liegen sollen, die Moses vom Berg seinem Volk brachte. Doch leider suchen auch die Nazis auch danach. So begibt sich Mr. Jones zu seiner alten Freundin Marion um dort das Amulett zu holen, dass jedem den Weg weist, der es zu benutzen versteht. Dort angekommen muß er leider feststellen, dass Marion das Amulett nicht einfach hergeben will, sonder darauf besteht ihn zu begleite. Also stiefeln die beiden los und versuchen vor den Nazis die Bundeslade zu finden.

Was sich so anhört wie ein 08/15 Plot ist auch genau das. Große Neuerungen und grandiose Einfälle in der Handlung sucht man meist vergeblich. Das ist aber auch egal, schließlich wird das ganze durch lustige Figuren und einen genialen Szenenwitz wieder weggemacht. Die Indiana Jones Filme sind nicht aufgrund Ihrer genialen Handlung berühmt geworden, sonder wegen Ihrer unterhaltsamen Charaktere. Es gibt eigentlich keine Figur, die nicht in irgendeiner Form überzogen ist. Dr. Indiana Jones, der wirklich alles überlebt und nebenbei einen LKW mit 15 Soldaten kapert. Der französische Archäologe, der den gesamten Film nichts anderes tut, als komische Reden zu schwingen und der Frau nachzustellen. Der böse Nazischerge, der selbst in der Wüste noch in schwarzer lederner Kluft herumläuft. Sie alle machen den Film sehenswert. Wer lieber ausgefeilte Handlungen mag ist sicher nicht glücklich mit diesem Film, wer sich aber einfach 2 Stunden unterhalten lassen möchte. Der kann hier nun wirklich nichts falsch machen.


Der Tempel des Todes

Der 1984 erschienene Indiana Jones und der Tempel des Todes ist meiner Meinung nach der schwächste der Reihe. Dies liegt aber nicht am Film selber, sondern an den Nebendarstellern, besonders die deutsche Syncronisation ist noch mal eine ganze Spur "nerviger" als die englische. Ich frage mich bis heut noch immer was die Autoren dazu bewogen hat diesen ätzenden kleinen Koreaner in die Geschichte einzubauen.
Short Round soll hier wohl der lustige Sidekick Charaktere sein, wird den Ansprüchen aber in keinster Weise gerecht. Gespielt wird die kleine Nervensäge von Jonathan Ke Quan, der danach wohl noch durch einige Serien geisterte, dessen Gesicht ich aber zum Glück nie wieder sehen mußte.
Ergänzt wird das ganze durch eine Kate Capshaw, die sich vollkommen talentfrei durch den Film mogelt. Diese Dame halte ich für ein klassisches Beispiel für die bekannte Besetzungscouch. Schließlich ist sie seit 1991 mit dem Regisseur der Filme verheiratet. Zum Glück spielte sie nach diesem Film auch keine wirklich großen Rollen mehr. Der bekannteste sollte dabei noch "Im Sumpf des Verbrechens" sein in dem sie zusammen mit Sean Connery vor der Kamera steht.
So negativ das ganze nun klingt, finde ich den Film trotzdem noch gut. Der Grund hierfür ist einfach. Harrison Ford ist souverän und spielt mit Leichtigkeit alles an die Wand was mit Ihm vor die Kamera tritt. Schlecht für die anderen Schauspieler, gut für Ford. Davon aber mehr im Fazit.

Zum Inhalt:
Indiana Jones gerät über einige Umwege in die Wildnis von Indien. Im Schlepptau hat er den Shorty, einen kleinen minderjährigen Koreaner und Willie, eine Nachtclubsängerin. Sie geraten in ein kleines Dorf aus dem sämtliche Kinder entführt worden sind. Heldenhaft macht sich Dr. Jones auf den Weg um die Kinder zu retten. Die Spur führt zu einem alten Palast in welchem der Thuggee-Kult früher einen Standsitz hatte. Nach einigen Begegnungen mit Meuchelmördern und dem wohl makabersten Abendessen der Filmgeschichte (ich entschuldige mich hierbei bei allen Freunden des Steven Jacksons Film "Braindead", aber dort ist es ein Mittagessen), erkennen unsere Helden, daß der Kult wieder voll in Aktion ist und die Kinder in einer Mine als Sklaven hält.
Dies kann ein guter Archäologe natürlich nicht dulden. Also geht es auf in den Kampf gegen die Anhänger einer bösen Gottheit.

Fazit:
Über diesen Film ein Fazit zu ziehen ist schwer. Er ist definitiv der schlechteste Film der Reihe, aber immer noch überdurchschnittlich. Was den Film wirklich runterzieht sind die schlechten Nebencharaktere und die vorhersehbare Story. Die beliebten Nebendarsteller Denholm Elliot (Markus Brody) und John Rhys-Davies / Gimli (Sallah) kommen gar nicht vor und werden schmerzlich vermisst.
Positiv ist zu sehen das der Film einige hochkarätige Actionszenen hat und man Harrison Ford den Spaß an der Rolle wirklich anmerkt. Dementsprechend fällt dann auch mein Fazit aus. Wenn man die Wahl hat, sollte man sich einen anderen Jones ansehen. Wenn man aber keine Auswahl hat, kann man sich mit diesem Film einen schönen Abend machen, aber bitte in der englischen Tonspur.


Der letzte Kreuzzug

Der letzte Kreuzzug ist der einzige Film, in dem wir neben der üblichen Rahmenhandlung auch ein wenig von Indiana Jones selbst erfahren. So hören wir in diesem Film woher er den Namen "Indiana" hat und warum sich der mutigste Archäologe der Welt wie ein Mädchen aufführt, wenn er mal ein paar Schlangen sieht. Zu den Verbesserungen der DVD gibt es oben genannten nichts hinzuzufügen, außer vielleicht das der Unterschied zwischen der Fernsehversion und der hier vorliegenden DVD nicht mehr ganz so drastisch ist wie noch bei "Jäger des verlorenen Schatzes". Dies liegt aber einfach daran, daß "Der letzte Kreuzzug" erst 1989 herauskam und damit auch ein ganzes Stück jünger ist als seine Vorgänger.

Inhalt:
Im Auftrag eines bekannten Millionärs macht sich Dr. Jones auf dem weg um die Grabstätte eines alten Ritters zu finden. Die Grabstätte soll angeblich den Weg zum "heiligen Gral" zeigen. Der Kelch verspricht denen die aus ihm trinken Gesundheit und ein langes/ewiges Leben. Indianas Vater, war bereits auf der Suche nach eben jenem Grab, wurde aber bedauerlicherweise von den Nazis entführt. Das kann "Junior" natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Nachdem er das Grab des Ritters entdeckt hat, macht er sich auf nach "Schloß Brunwald" um seinen Vater zu retten.
Gemeinsam entkommen sie der deutschen Armee und machen sich auf den Weg Richtung "Gral". Die Nazischergen sind ihnen dabei immer dicht auf den Versen.

Fazit:
Wer mich kennt, der weiß, eigentlich finde ich an jedem Film irgendwas auszusetzen. Bei "Der letzte Kreuzzug" aber nicht. Die Schauspieler sind durchgehend richtig gut. Allen voran natürlich die beiden Jones, Harrison Ford und Sire Sean Connery. Meine beiden Lieblings Sidekick Charaktere aus dem ersten Film Denholm Elliot (Markus Brody) und John Rhys-Davies / Gimli (Sallah) kommen auch wieder vor und machen Ihren Job richtig gut. Ich würde mich ja gerne beschweren, aber sogar das Drehbuch ist von vorne bis hinten durchdacht und macht dabei einfach Spaß.
Klares Fazit: Nicht nur der beste Film der Reihe, sonder vielleicht der beste Action/Adventure Film überhaupt.

Bonusmaterial
Es gibt Leute, die legen keinen Wert auf Bonusmaterial. Ich dagegen bin ganz hin und weg, wenn mir zusätzlich zu den Filmen gleich noch mehrere Stunden Hintergrundmaterial geliefert werden. Bei der Indiana Jones Bonus DVD findet sich jede Menge Bonusmaterial über die "makin ofs" der Filme, bis hin zu den Gesprächen mit den Hauptdarstellern. Kurz und gut ist so ziemlich alles vertreten, daß man von anderen Filmen auch kennt, wobei hier noch einige Sachen zu bestaunen sind, die wohl er an Werbung für "LucasArts" erinnern, anstatt daß sie etwas mit den Filmen zu tun haben. Insgesamt ist die Bonus-DVD gut, aber man hätte noch mehr herausholen können.
Zum Beispiele wäre eine ausführliche Bewertung einiger Szenen durch Produzenten/Regisseur/Hauptdarsteller wünschenswert gewesen. Ich denke dabei zum Beispiel an die Szene mit Adolf Hitler in "der letzet Kreuzzug." Meiner Meinung eine wirklich geniale Szene, wenn man bedenkt, daß der Regisseur selber Jude ist.

Box Fazit:
Ich kann diese Box nur jedem ans Herz legen, der sich im entferntesten für dieses Genre interessiert. Die Aufbearbeitung ist einfach Klasse und das Bonusmaterial ist immer noch guter Durchschnitt. Der Preis ist mit 39,00 Euro durchaus angemessen und schlägt auch nicht so ins Gewicht wie bei anderen Boxen.
Letztendlich bleibt mir nur zu sagen, daß Steven Spielberg (der bei allen 3 Teilen Regie führte) und Georg Lucas (der für die Drehbücher mitverantwortlich war) hier wirklich einige zeitlose Filme geschaffen haben, die man sich gerne auch ein 2tes mal ansehen kann. Der Score stammt von John Williams und wohl mittlerweile eine der bekanntesten Melodien der Welt. Außerdem muß man den Hut vor Georg Lucas Efektschmiede ziehen, wenn man bedenkt, daß für die Spezialefekte in diesen Filmen noch keine Computer verwendet wurden.
Kurz und knapp. Ich habe den Kauf keine Sekunde bereut und lege diese Box wirklich jedem Genrefan ans Herz.


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