Hundra - Die Geschichte einer Kriegerin

Hundra: "Ich fühle lieber ein Pferd zwischen meinen Schenkeln als einen Mann.
Denn es bereitet mir Freude anstatt Schmerzen."
- aus Hundra

Zur Handlung:
Hundras Stamm, welcher nur aus Frauen besteht, wird von einem anderen Barbarenstamm danieder gemetzelt. Nur Hundra überlebt und macht sich auf zu ihrer weißen Frau. Von ihr erfährt sie dass sie ihren Stamm nur wieder aufleben lassen kann wenn sie endlich ein Kind bekommt und dies am besten von einem jener Krieger die unter dem Zeichen des schwarzen Bullen ihre Leute abgeschlachtet haben. Also macht sie sich widerwillig auf um einen Mann zu finden. Dabei gerät sie in die "Hauptstadt" die beherrscht wird von Nepakin, dem Hohepriester des schwarzen Bullen, der eine Art Tempel-Edelbordell führt und dazu immer wieder neue Frauen benötigt. Mittlerweile hat sich Hundra in Pateray, den Arzt des Ortes verliebt, und lässt sich im Tempel zu einer richtigen Frau umstylen um ihm zu gefallen.

Zur Umsetzung:
Das war auch schon die gesamte Handlung im Groben und wer sich in diesem Gerne einigermaßen auskennt wird auch den Ausgang der Geschichte nur allzu leicht erraten: Natürlich versucht der Hohepriester Hundras Willen zu brechen und scheitert daran, Hundra gelingt es natürlich den Tempel zu Zerstören und sich mit ihrem neugeborenen Kind, von Pateray, in ein besseres Leben aufzubrechen.
Ups, ich habe doch jetzt nicht etwa gespoilert *schulterzuck* na ja auch egal, die Story lehnt sich zum guten Teil bei ihrem großen Vorbild Conan an, aber wer sich in den bekannten B-Film Bahnen des Barbarenfilms bewegt der muss eben mit so was rechnen und so richtig schlecht ist er ja auch nicht, zumindest einen gewissen Unterhaltungswert kann man ihm nicht absprechen, und "Barbarien" war in mancher Hinsicht schlimmer.
Die Ausstattung ist recht in Ordnung und entspricht den Gewohnheiten eines solchen Filmes aus dem Jahre 1983, aber auch hier merkt man nur all zu deutlich das Conan Pate gestanden hat, die wilden Barbaren sind wirklich barbarisch und die Bevölkerung lebt in einer Art Prä-Frühzeit, die gesamte Landschaft sowie die Locations sind wirklich gut gewählt und alles sieht recht archaisch aus.
Inhaltlich sollte man den Film allerdings nicht ganz zu ernst nehmen, manchmal kommt er mit seinen feministischen Einlagen schon recht deftig daher, besonders wenn Hundra mal wieder freudestrahlend oder hämisch grinsend einen männlichen Gegner verhauen darf, oder als Beispiel: Der Tempel.
Stammesfürsten kommen zu einem bestimmten Termin hierher zusammen und spenden Geld damit der Hohepriester die ganzen Bauernmädchen zu Tempelhuren rausputzen kann, welche sich die Stammesfürsten dann abholen komme: Praktisch gesprochen bezahlen sie für die Weiterverarbeitung des Rohmaterials um sich in einem ihre schon fertige Ware zu Gemüte führen zu können. Allerdings verbleiben die Mädchen anscheinend im Tempel, warum man also immer wieder neue braucht war nicht so ganz klar. Egal, auf jedenfall möchte Hundra für ihren Pateray nun attraktiv wirken darum begibt sie sich freiwillig in den Tempel wo sie auch prompt einer Schönheitskur unterzogen wir inklusive Schlammbad. Wie Anfangs auch schon erwähnt schafft sie es dann im Verlaufe der Handlung von Pateray ein Kind zu bekommen, dem Hohepriester zu trotzen und mit die Tempelaufseherin für ihre Seite zu gewinne und im Kampf zu unterrichten. Ich würde jetzt noch gerne mehr Beispiele der Handlung zu Grabe tragen aber ich möchte ja keinem wirklich die Laune verderben, außerdem bietet der Film in anderen Sachen noch genug Kritikpunkte.
Immerhin stammt die Musik, wir waren ebenso verwundert, von keinem Geringeren als Ennio Morricone.
Ja, genau dem, derselbe Morricone der sich für Leones Dollar-Trilogie verantwortlich zeigt oder solch eine unverwechselbaren Score wie für "Once upon a time in the West" komponierte.
Also keine Ahnung welche Drogen man dem armen Man gegeben hat damit er an diesem Projekt mitwirkte (neben der Hauptdarstellerin übrigens die einzige Auflistung eines Mitwirkenden auf dem DVD-Cover). Nun den, zumindest weiß man also um eine fähigen Komponisten…und so schlecht ist die Musik auch gar nicht, es gibt da nur ein Problem:
Es gibt zu wenig davon, das Hundra-Theme, wie ich es jetzt mal nenne, wird bei jeder wichtigen Sequenz eingespielt und spätestens nach dem vierten Mal hätte man sich etwas Abwechslung gewünscht, aber bei dem Preis war sicher nur ein stück drin.
Bleibt noch irgendwas zu erwähnen, ah ja: Für alle interessierten Käufer: Es handelt sich um die neue Version, freigegeben ab zwölf Jahren. Was daran nun so neu ist haben wir auch nicht herausfinden können, wahrscheinlich die Freigabe, den früher war er 18, das könnte natürlich auch die teilweisen recht rabiaten Schnitte erklären, aber die gehören dazu ebenso wie die miese Bildqualität und der rein deutsche Ton in Dolby Digital-2.0.

Fazit:
Wer nun ein weibliches Gegenstück zu Conan erwartet hat wird sicherlich enttäuscht, aber für alle Freunde des deftigen Barbarenfilms heißt es hier zugreifen, zumal der Film für 2.99 Euro erhältlich ist und dafür bekommt man wirklich was geboten: Barbarinnen in kurzen Lederbikinis mit großen Schwertern, böse Hohepriester, barbarische Barbaren und ne Menge Gekloppe. Trotz all der Minuspunkte hat der Film einen hohen Unterhaltungswert.


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