Grosse Pointe Blank

Marty: They all have husbands and wives and children and houses and dogs, and, you know, they've all made themselves a part of something and they can talk about what they do. What am I gonna say? "I killed the president of Paraguay with a fork. How've you been?"
aus Grosse Pointe Blank

Zum Inhalt:
Martin Blank hat eine eigene Firma und bekommt immer die bestbezahlten Aufträge.
Eigentlich hat er keinen Grund sich zu beklagen, abgesehen davon dass er ein professioneller Auftragskiller ist.
Aber seit einiger Zeit kommen ihm doch immer wieder Zweifel, genauer gesagt scheint er in einer Art Midlife-Crisis zu stecken, bei der ihm auch sein Psychiater nicht helfen kann.
Die Einladung zu seinem Klassentreffen scheint eine willkommene Abwechslung zu sein, also nimmt Martin noch einen letzten Auftrag an, der ganz in der Nähe ist und macht sich auf den Weg nach Grosse Pointe.

Zur Umsetzung:
Ich liebe schwarze Komödien, sollen doch andere über pubertäre Teeniekomödien lachen, ich finde solch etwas anderen Humor eben gelungener, außerdem zeigen sie das man auch den Tod witzig präsentieren kann.
Besonders wenn es so trocken und dennoch unterhaltsam gelungen ist wie in dem vorliegenden Fall.

Regisseur George Armitage liefert eine herrliche Arbeit über Killer in der Midlife-Crisis ab.
John Cusack (Identity, The Road to Wellville, Being John Malkovich) tut mit seiner Darstellung von Martin Blank aber auch sein übriges dazu. Ein absolut trockener Typ, den bei seiner Arbeit eigentlich nichts so schnell aus der Ruhe bringt.
Als ihm aber ein Einladung zum Klassentreffen ins Haus flattert, ist er doch ein wenig verunsichert und das hängt nicht nur mit seiner derzeitigen Tätigkeit zusammen. Zudem hat er beim Abschlussball auch seine einstige Jugendliebe sitzen lassen und ist auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Und gerade der normale Kontakt mit Menschen über seinen Beruf hinaus macht ihm doch sehr zu schaffen.
Seine einstige Jugendliebe spielt Minnie Driver (The Phantom of the Opera, Sleepers, Good Will Hunting). Auch wenn sie es anfangs nicht zeigt freut sie sich doch Martin wiederzusehen, auch wenn sie nicht gerade von seiner Berufswahl begeistert ist.
Gerade hier ergibt sich aber auch immer die meiste Situationskomik wenn Martin trocken erklärt, dass er Berufskiller ist und er von seinem Gegenüber meist gar nicht ernst genommen wird.

In einer Nebenrolle glänzt hier noch einmal Dan Aykroyd (Ghost Busters, The Blues Brothers, 1941) als Martins Gegenspieler Grocer, überdreht aber in seinem Geschäft auch nicht minder gefährlich, versucht er anfangs Martin noch zu einer Zusammenarbeit zu überreden, will er ihn nachher einfach nur aus dem Weg räumen.

Alan Arkin (Catch-22, The Seven-Per-Cent Solution, The Rocketeer) spielt hier übrigens in einer Nebenrolle Martins Psychiater, auch wenn dieser das zweifelhafte Vergnügen gerne abgeben würde.

Die Charaktere sind allesamt wirklich gut gelungen, mit ihren kleineren oder größeren Macken und obwohl der Film teilweise auch recht ruhig läuft, ist er doch keinesfalls langweilig oder gar langwierig, gerade der trockene Humor lockert das ganze immer wieder mal auf. Sicherlich nicht jedermanns Sache.

Zur DVD selber gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, Bild und Ton sind gut (Deutsch, Englisch und Spanisch in 5.1, dazu jede Menge Untertitel).
Extras gibt es leider keine, eigentlich schade aber dafür ist der Film auch recht billig zu haben.
Fazit:
Wer also auf schwarze Komödien und trockenen Humor steht sollte auf jeden Fall einmal eine Blick riskieren, es lohnt sich, ich persönlich wurde bestens unterhalten.
Auch wenn eben solche Filme nicht immer den Geschmack der Masse treffen (sicherlich auch ein Grund dafür dass er doch recht unbekannt ist), ist man seine 103 Minuten doch bestens unterhalten.
Zumal der Humor sich eben auch nicht immer nur um Martins Probleme dreht, sondern teilweise auch einfach mit schräge Situationen spielt.


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