Frankensteins Sohn

Ygor: „Now he´s sick. Make him well, Frankenstein.“
Wolf von Frankenstein: „I don´t know whether I...“
Ygor: „Your father made him. And Heinrich Frankenstein was your father, too.“
Wolf von Frankenstein: „Do you mean to imply then that that is my brother?“
Ygor: „But his mother was lightning.“
Wolf von Frankenstein: „Electricity. We´ll see.“
- aus Frankensteins Sohn

Zur Handlung:
Viele, viele Jahre nachdem DER Frankenstein das Zeitliche gesegnet hat, kehrt sein Sohn, Baron Wolf von Frankenstein (Basil Rathbone) mit seiner Familie in die Heimatstadt der Frankensteins zurück. Doch die große Begeisterung der Einheimischen bleibt aus, denn dafür erinnert man sich noch zu sehr an „Das Monster“ (Boris Karloff). Doch nicht nur das Monster macht das Einleben schwierig, eine Mordserie welche vor dem Zuzug der Frankensteins begann, tut ihr Übriges dazu. Als Wolf beginnt, das Labor seines Vaters wieder aufzubauen, trifft er auf Ygor (Bela Lugosi), den ollen, buckligen Leichenteilbesorger seines Vaters. Gemeinsam gehen sie in die Familiengruft, wo noch ein anderer Bekannter wartet: Die Kreatur, welche sich jedoch in einer Art Koma befindet, seit sie vor kurzem vom Blitz getroffen wurde.
Der Anblick des Wesens lässt in Wolf den Forscherdrang aufkeimen. Er möchte den Namen seines Vaters reinwaschen und will daher das Monster zum Guten verändern. Das passt Ygor aber gar nicht in den Kram. Denn Ygor will Rache nehmen. Denn Ygor wurde wegen der Beschaffung der Rohmaterialien, welche Papa Frankenstein brauchte, zum Tod am Galgen verurteilt. Mit gebrochenem Genick hat er das überlebt und will nun das Geschöpf auf die Geschworenen hetzen, welche ihn verurteilten. Wolf ist der Situation nicht gewachsen, das Monster gehorcht ihm nicht und die Gruppe der Geschworenen schrumpft weiter. Die Ermittlungen der Polizei führen immer mehr Richtung Labor. Und da so ein Mob in den Frankenstein-Filmen ja obligatorisch ist und die Frankensteins eh alles Schuld sind, rotten sich die Dorfbewohner wieder mit Heugabeln und Fackeln zusammen um die Frankensteins ein für alle mal auszurotten. Endlich merkt Wolf, was für ein Depp er eigentlich war und will die Kreatur vernichten. Das gefällt Ygor natürlich gar nicht und Wolf muss ihn in Notwehr erschießen. Das findet das Monster aber doof und will Peter (Donnie Dunagan), den kleinen Sohn vom Wolf, in die laboreigene Schwefelgrube werfen. Da kriegt das Monster aber Mitleid mit dem Kleinen und lässt ihn laufen. Jetzt betritt Inspektor Krogh (Lionel Atwill) die Szene und will das Geschöpf erschießen. Die Kugeln machen der Kreatur aber nix aus. Bevor der Inspektor dran glauben muss, schmeißt Wolf es in bester Indiana Jones-Manier, an einer Liane schwingend, in die Schwefelgrube.

Die Umsetzung:
Nachdem Draculas Tochter alles andere als befriedigend war, kann Frankensteins Sohn hier so einiges wettmachen. Die Starbesetzung, bestehend aus Karloff, Lugosi und Rathbone hebt den Film automatisch auf eine viel höhere Stufe als Draculas Tochter, wo einfach nur unbekannte Menschen mitspielen. Frankensteins Sohn setzt die Handlung recht konsequent fort, auch wenn kaum ein Detail noch mit den Vorgängerfilmen übereinstimmt. Diese Tatsache stört mich persönlich aber nicht. Was mir auch sehr positiv auffiel ist der Ausflug des Set-Designers in den Deutschen Expressionismus. Die Kulissen sehen alle samt und sonders aus, als hätten sie auch bei „Der Golem“, „Das Testament des Dr. Mabuse“ oder „Das Kabinett des Dr. Caligari“ verwendet werden können. Auch interessant finde ich, dass Ygor, der bucklige Gehilfe des alten Frankensteins zum intriganten Strippenzieher aufgebaut wird, während Frankenstein und ganz besonders die Kreatur ein wenig in den Hintergrund geraten.
Besonders störend empfinde ich, dass die Kreatur die Fähigkeit zu sprechen wieder verloren hat und zu Ygors tumben Gehilfen degradiert wird. Was mich an dem Streifen ebenfalls überraschte, war die Lauflänge von überraschenden 99 Minuten. Die bisherigen Gruselfilmchen waren ja so nach ca. 70 Minuten zu Ende und manche von ihnen haben Probleme die ganze Zeit über unterhaltsam zu bleiben. Frankensteins Sohn hat damit erstaunlicherweise kein Problem. Er bleibt über die gesamte Lauflänge kurzweilig.

Die DVD:
Geboten wird das übliche Vollbild in Schwarz/Weiss mit Mono-Ton in Deutsch, Englisch und Französisch, sowie einigen Untertiteln. Extras gibt es keine. Aber auf der selben Scheibe liegt noch „Frankenstein kehrt wieder“. Erhältlich ist der Film lediglich in der Frankenstein-Legacy-Collection und in der Büsten-Box.

Fazit:
Eine überraschend gute Fortsetzung, welche zwar den Vorgängerfilmen nicht das Wasser reichen kann, aber trotzdem zu unterhalten weiß.


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