Frankensteins Haus

Larry Talbot: „It´s no use, Ilonka. Only death can bring us peace of mind. And a werewolf doesn´t just die. He must be killed. Killed by a silver bullet.“
Ilonka: „Fired by the hand of one who loves him enough to understand.“
- aus Frankensteins Haus

Zur Handlung:
Im Knast von Neustadt schmort Dr. Niemann (Boris Karloff) vor sich hin, weil er ebenfalls wie Baron Frankenstein mit Leben und Tod experimentiert hat. Zusammen mit seinem buckligen Gehilfen Daniel (J. Carrol Naish) gelingt ihm während eines Gewitters die Flucht. Unterwegs treffen sie auf den Freak-Show-Betreiber Lampini (George Zucco), dessen bester Freak-Show-Bestandteil der Original-Sarg mit dem Original-Skelett von Dracula, in dem noch immer der Original-Pflock steckt. Niemann möchte sich an den Menschen rächen, die ihn damals hinter Gitter brachten. Zu diesem Zweck tötet er Lampini um sich die Freak-Show anzueignen und erweckt durch Zufall Dracula (John Carradine) wieder zum Leben in dem er den Pflock aus dem Skelett zieht.

Damit niemand Dracula nicht direkt wieder tötet, hilft der Graf ihm, einen seiner ehemaligen Peiniger zu töten. Dummerweise wird der Graf von der Polizei verfolgt und Niemann erledigt sich des Grafen, welcher in der aufgehenden Sonne hops geht. In Visaria angekommen sucht Niemann die geheimen Aufzeichnungen des Barons und findet in den Ruinen zuerst mal die Kreatur (Glenn Strange) und den Wolfsmenschen Larry Talbot (Lon Chaney, Jr.), welcher weiß wo sich die Unterlagen befinden. Währenddessen hat sich Daniel in Ilonka (Elena Verdugo) verguckt, welche aber schon bald ein Auge auf den Larry wirft. Dr. Niemann möchte die Kreatur wiederbeleben, den Wolfsmenschen heilen und Daniel verspricht er, ihm einen neuen, buckelfreien Körper zu bauen. Alles kommt natürlich ein wenig anders. Larry verwandelt sich, wird aber von Ilonka mit einer Silberkugel getötet. Im Todeskampf tötet er Ilonka. Das findet Daniel doof und will Dr. Niemann töten, da das alles nicht passiert wäre, wenn Dr. Niemann Daniel einfach einen neuen Körper gebaut hätte. Während Daniel würgend Dr. Niemann bearbeitet, befreit sich die erstarkte Kreatur, tötet den Buckligen und klemmt sich Dr. Niemann unter den Arm um vor dem wütenden Mob zu flüchten. Da das Monster aber doof wie ein Stück Knäckebrot ist und anscheinend Niemanns Warnungen nicht versteht, flüchtet er gradewegs in die laboreigenen Treibsandsümpfe, wo beide jämmerlich abblubbern.

 

Die Umsetzung:
Der Film hat einfach alles. Und mit kaum einem Bestandteil kann er mich zufriedenstellen. Außer Dr. Niemann. Der klassische Mad Scientist vom Dienst. Hervorragend gespielt von Boris Karloff. Ich habe noch nie jemanden mit soviel Würde im Treibsand versinken sehen wie ihn. Seine Performance hat mir wirklich gut gefallen. Aber die eigentlichen Aushängeschilder des Streifens, Dracula, die Kreatur und der Wolfsmensch wirken alle so lustlos und gequält in diesem Film. Dracula sieht aus wie der Psychopath aus der Nachbarschaft, taucht nur im ersten Drittel des Films auf und hat einen extremst dümmlichen Abgang.
Die Kreatur kann erst in den letzten Minuten des Films aktiv werden und wirkt in denen, als hätte sie grade eine Weinprobe bestehend aus Oldenburger Hackestramm, Rüpelsheimer Nierentritt, Treppenschmeisser Kabinett und Fratzenschneider Spätauslese hinter sich. Larry Talbot aka Wolfsmensch kann in diesem Flickwerk auch nichts Neues zu seiner Rolle beitragen und zu guter Letzt ist da noch Buckel Daniel, der sich zwar mal romantisch vergucken und die Kreatur mit dem Gürtel schlagen darf, aber auch nichts Positives zum Gesamtwerk beitragen kann. Da denkt man mit Wehmut an Dwight Frye oder Uber-Ygor Bela Lugosi zurück. Und auch der obligatorische Mob ist mir in diesem Film nicht mobbig genug. Universal dachte sich wohl, dass viele Monster auch viele Zuschauer anlocken. In den 40ern hatten sie damit zweifellos Recht. Heute hinterlässt die vorliegende Monsterparade einen sehr schalen Nachgeschmack.

Die DVD:
Anders als der Film leistet sich die DVD keine Schwächen. Das Bild ist quadratisch, praktisch und Schwarz/Weiss. Der Ton gibt es monoaural in Deutsch, Englisch und Französisch. Extras sind nicht vorhanden.

Fazit:
Der Trashfaktor ist hoch. Also je nach Veranlagung anschauen oder sein lassen.


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