Einer gegen das Imperium

"Yor wird zu den primitiven Völkern des Festlandes zurückkehren, entschlossen seine Kenntnisse einzusetzen um der Menschheit eine neue Zukunft zu geben."
- aus Einer gegen das Imperium

Wow, da trifft man sich nichts ahnend mit seinen Freunden zu einem netten Filmabend und dann wird man direkt mit so einem Werk überrascht. Aber der Reihe nach.

Zur Handlung:
Yor lebt in einer Welt die zum größten Teil von wilden Tieren und barbarischen Stämmen beherrscht wird. Seine Herkunft ist unbekannt und deshalb zieht er als einsamer Jäger durch die lande. Bei dieser Gelegenheit rettet er die hübsche Ka-Laa und ihren Onkel Pag vor einem Dinosaurier (Ja ein Triceratops ist eigentlich ein Pflanzenfresser aber mein Gott, es ist der Spannung wegen doch egal). Ihr Stamm veranstaltet daraufhin ein Freudenfest und wird noch in derselben Nacht von einem gegnerischen Stamm barbarischer Höhlenbewohner überfallen.

Yor macht sich auf den Weg Ka-Laa zu retten, danach beschließt man weiter zu ziehen um Yor Geheimnis seiner Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Als nächstes trifft man auf ein Wüstenvolk welches ein Frau als Göttin verehrt die das selbe Zeichen wie Yor trägt, sie weist ihm den Weg zum Meer und bald darauf erfährt Yor von einer geheimnisvollen Insel die anscheinend der Schlüssel zu allem ist. Und auf der ein Übermächtiger Schurke mit seiner Androidenarmee hockt und darauf erpicht ist die neue perfekte Rasse zu erschaffen.

Zur Umsetzung:
Dies soweit zum Inhalt und zu erst einmal muss auch gesagt werden dass der Film im Italienischen Original als dreiteiliger TV-Film geplant war, was sich bei dem Spielfilm Zusammenschnitt besonders in der Dramaturgie bemerkbar macht.
Wo immer Yor erschein muss ein Volk dran glauben, als erstes wird der feindlichen Barbarenstamm ausgelöscht, danach muss das Wüstenvolk dran glauben, gut die Küstenbewohner werde nicht von ihm ausgerottet aber zumindest war Yor da und zum Schluss muss noch der Oberschurke mit seiner Roboterarmee dran glauben. Bei drei separatren Teilen mag das sicher noch angehen aber hintereinander wirkt das ganze doch schon ein wenig seltsam, aber das tut dem Film in seiner Gesamtkonzeption sicherlich keinen Abbruch. Der Film ist nämlich wieder einmal ein gelungenes Beispiel für einen Trashfilm italienisch, französisch und türkischer Herkunft. Verantwortlich für diesen Wirren Mix aus Barbaren- und Endzeitfilm zeichnete sich der italienische Filmfilmer Anthonio Mrgheriti aus der zwar eine enorme Liste vorzuweisen hat, wobei die meisten Filme aber auch nicht gerade die Qualitäten eines Meisterwerkes aufweisen Aber Mitte der 80-er Jahre waren Fantasy und Barbarenfilme gerade mal wieder groß im Kommen, und das dachte man sich wohl auch 1983 als man mit diesem Film, der übrigens auf dem Buch von Ray Collins beruht, auf Zelluloid bahnte.

Yor wird dabei von dem amerikanischen Schauspieler Reb Brown verkörpert, dieser Name wird den meisten vermutlich eher nichts sagen es sei den man interessiert sich für die B-Film Ecke des Kinos, dann allerdings stößt man auf seinen Name in solch illusteren Filme wie "Space Mutiny" oder Robowar", aber eben auch Il Mondo di Yor (wie er im Original heißt) gehört eben dazu.
Die weiteren Schauspieler die sich in diesem Machwerk ein Stelldichein geben sind etwa Corinne Clery als Ka-Laa, die es zumindest bis zu einem Auftritt in Moonraker geschafft hat, Luciano Pigozzi als Pag, wieder mal ein italienischer Darsteller der eine lange, lange Liste an B-Filme vorzuweisen hat und John Steiner als Oberschurke (je nach Sprache: Overlord, Il Supremo oder der Höchste), auch dieser britische Darsteller schaffte den Sprung aus dem B-Film leider nicht heraus, so verschlug es ihn etwa in den Sindbadfilm mit Lou Ferrigno.

Mit dieser Darstellerriege hat man natürlich schon mal ein Ensemble bei dem man weiß was eine höchstwahrscheinlich erwartet und dem entsprechend sind auch die Darbietungen, aber allein Reb Brown mit seinem herrlich debilen Grinsen muss man einmal erlebt haben.

Ansonsten bietet der Film natürlich alles was man von solch einer Produktion auch erwartet, die Tricks bewegen sich gerade mal am Rande des erträglichen. Pappmachedinosaurier die auf der Stelle wenden können, kleine Ferkel denen man Hörner anklebt, Miniaturtricks denen man in jeder Minute ihre Künstlichkeit und ihre Unbeweglichkeit ansieht, die Festung des Oberschurken ist eine alte Fabrikanlage (die in der selben Form auch in Space Mutiny Verwendung fand) und seine Roboter stapfen unbeweglich einher.
Aber all das sind eben jene Dinge die eine Trashfilm dieser Kategorie so richtig unterhaltsam machen, besonders wenn man ihn sich im Kreis mit ein paar Freunden anschaut.

Denn solch ein Film hält doch immer wieder Momente bereit bei denen man einfach nicht weiß ob sie nun ernst gemeint waren oder nicht. So zum Beispiel am Schluss, wenn Yor sich einfach vom Acker macht als der Schurke ihm seinen Plan erklärt oder die Tatsache das die Roboter nicht darauf programmiert sind die gesamte Anlage mit einem einfachen Knopfdruck abzuschalten und somit die Zerstörung zu verhindern. Auf der anderen Seite ist Yor der perfekte Übermensch, er ist zwar in der Wildnis aufgewachsen und erledigt darum auch mal nebenbei einen Dinosaurier im Alleingang, aber wenn es darauf ankommt ist er auch in der Lage Boote zu bauen und sie zu steuern oder auf Anhieb mit den Laserwaffen perfekt zu schießen. Der perfekte Held eben und das dabei eben mal ein paar Völker auf der Strecke bleiben ist doch nur eine kleine Nebensache bei der Befreiung der Welt.

Noch schnell ein paar Worte zur DVD selber, diese bietet nicht viel. So gibt es eben nur die deutsche Fassung in 2.0 und ein paar Trailer zu Filmen die allerdings auch nicht mehr Qualitäten aufweisen als unser Exemplar hier.
Der ganze Film geht dann noch 85 Minuten und das war es auch schon. Muss eben reichen.

Fazit:
Einer gegen das Imperium ist sicherlich ein Film von dem man am besten die Finger lassen sollte, er bietet in keinerlei Hinsicht auch nur irgendetwas das einen Kauf rechtfertigt. Allerdings hat er diesen unvergleichlichen B-Film Charme der ihn für Freunde dieser Kunst eben doch wieder interessant macht, wenn man also nicht explizit nach solchen Perlen Ausschau hält sollte man bloß die Finger davon lassen um nachher nicht schockiert zu sein alle anderen könne, aber am besten auch nur für wenig Geld, ruhig zugreifen, lustige Unterhaltung auf B-Filmbasis ist euch für einen Abend sicher.


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