Death to Smoochy

Rainbow Randolph: "But it’s the rhino, Angie. The devil send him from hell to destroy me. Smoochy is the face of evil."
- aus Death to Smoochy

Hm, ein Film von Danny DeVito mit Edward Norton und Robin Williams? Sehr seltsam, aber es scheint sich um eine bitterböse Komödie über das Kinderfernsehen zu handeln. Nun gut, da ich rabenschwarze Komödien mag und sowohl die beiden Hauptdarsteller als auch den Regisseur gut leiden kann wollen wir einmal eine näheren Blick wagen.

Zur Handlung:
Der Kindershow-Moderator Rainbow Randolph verliert wegen einiger Bestechungen seinen Job und den Sendeplatz. Die Manager suchen nun nach einem integeren Ersatz um eine neuerlichen Skandal zu verhindern. Dabei stoßen sie auf den engagierten Sheldon Mopes der mit seiner Figur Smoochy Großes vorhat und bescheren ihm seine eigene Show. Allerdings muss Sheldon feststellen, dass es gar nicht so einfach ist seine Ideen in der harten Welt des Showbiz zu verwirklichen. So versucht nicht nur der gefeuerte Rainbow Randolph mit allen miesen Tricks einen Job wieder zu bekommen auch die örtliche Mafia des Kinderfernsehens versucht sich ihr Stück vom Kuchen abzuschneiden.

Zur Umsetzung:
Regisseur Danny DeVito, der wie auch hier in seinen Filme oftmals eine größere Rolle selber spielt, hat wieder einmal eine herrlich böse Komödie abgeliefert. Das er auf diesem Gebiet bereits Erfahrung hat davon zeugen einige seiner früheren Werke bei denen er Regie führte. So etwa seine Hitchcock-Homage "Schmeiß die Mama aus dem Zug" oder der "Rosenkrieg" mit Michael Douglas und Kathleen Turner, beides Filme in den einem das Lachen manchmal im Halse stecken bleibt.

So ist auch Death to Smoochy teilweise richtig böse aber der Film schafft dabei gekonnt die Gradwanderung zur Komödie.

Edward Norton, der den Charakter Sheldon Mopes spielt, verleit der Figur einen gewisse Naivität gepaart mit Ergeiz. Er gibt nicht so einfach auf sondern kämpft für sein Sache auch wenn seine Ideale den meisten Leuten recht naiv und einfach gestrickt vorkommen mögen so ist doch immer der ehrliche gute Junge von nebenan der leider an die falschen Leute gerät und dessen einziges Problem darin besteht zu vertrauensselig zu sein und in jedem etwas gutes zu sehen.
Im Gegenüber steht zunächst einmal Robin Williams als Rainbow Randolph, er hat sich von der Maschinerie vereinnahmen lassen und sich für das große Geld verkauft. Allerdings muss auch er feststellen dass der Sturz von so weit oben schmerzt und er stürzt wahrlich tief hinab.
Robin Williams liefert eine einfach herrliche Vorstellung teilweise schon eine Parodie auf frühere witzige Rollen. So versucht er sich anfangs immer wieder erfolglos mit allen möglichen Mitteln wieder an die Spitze zu bringen nachdem man ihn so grob hat fallen lassen.
Danny DeVito spielt den Agenten Burke Bennett der sich Sheldons annimmt um ihm unter die Arme zu greifen und ihm beizustehen. Allerdings verfolg auch er dabei recht plutoniche Ziele und geht sogar soweit das er nicht mal mehr vor Mord zurückschreckt um seine Interessen durch zusetzten.
Catherine Keener zu guter Letzt gibt die Angestellt Managerin Nora Wells die sich anfangs nur dafür interessiert das die Show gut läuft und die Einnahmen stimmen, doch als sie sich in Sheldon Mopes verliebt beginnt sie langsam an ihrer Einstellung zu zweifeln.

Wie eingangs schon erwähnt eine rabenschwarze Komödie über das Showbiz und hier im Besonderen das Kinderfernsehen. Während Sheldon Mopes versucht seine Ideale in der Sendung zu verwirklichen wollen sich alle anderen nur an ihm bereichern und als er mit der Idee einer kostenlosen Ice Show ankommt ist er in den Augen der Parade of Hope, einer Art Kindershow-Mafia, eindeutig zu weit gegangen und man beschließt das Problem Smoochy ein für allemal zu lösen. Tja, so kann es gehen wenn man sich nicht den Gegebenheiten anpasst, Danny DeVito liefert mit diesem Film ein herrliches Stück Satire ab, bei dem nicht nur die Zuschauer ihren Spaß haben.
Man merkt es auch den schauspielerischen Leistungen der Darsteller und der Crew an das man hier noch einmal eine Film vor sich hat wo die Mischung noch einmal stimmt.

Deshalb ist es eigentlich schade das ihm bei uns nur eine Veröffentlichung auf DVD beschiene war, aber besser als gar nicht. Allerdings könnte einem Kinostart bei wahrscheinlich eine gewisse Szene im Weg gestanden haben in der Rainbow Randolph Smoochy zu einem illegalen Nazi-Treffen lockt um ihn in Misskredit zu bringen.
Aber egal der Film hat durch aus mehr zu bieten und das Mr. DeVito nicht nur sein Handwerk vor der Kamera versteht merkt man auch wieder einmal.
Gekonnt inszeniert er die Geschichte um Menschen die versuchen die Welt nicht zu verbessern aber immerhin eine Veränderung zu bewirken.

Allerdings schafft es DeVito diese Moral eben nicht mit ernsthafter Miene und dem erhobenen Zeigefinger zu verbreiten sondern sie eben in Form einer Komödie aufzuzeigen und dabei das ganze satirisch zu verarbeiten.

Auch der Silberling an sich kann sich sehen lassen. Neben den Sprachen Deutsch, Englisch und Spanisch gibt es noch jede Menge Untertitel und Extras.
So etwa entfallenen Szenen oder auch einfach nur verpatzte Szenen. Einen Originalkommentar von Danny DeVito und Tass Michos, sowie mehrere Trailer, eine Fotogalerie und eine interaktive Ice Show.

Fazit:
Wer auf rabenschwarze Komödien steht der sollte diesen Film nicht verpassen, sicherlich nicht jedermanns Geschmack aber wenn man eben auch über bitterböse Szene lachen kann ist der Film ein echter Geheimtipp.
Vor allem die englische Fassung kann ich hier nur wieder einmal besonders ans Herz legen.
Ich war sehr positiv überrascht und empfehle den Film auch ohne schlechtes Gewissen weiter.


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