Conan der Zerstörer

“Between the years when the oceans drank Atlantis and the rise of the sons of Arius, there was an age undreamed of, when shining kingdoms lay spread across the world.
Hither came Conan, the Cimmerian, sword in hand. It is I, his chronicler, who knows well his saga.
Now let me tell you of the days of high adventure...”
- aus Conan the Destroyer

Zur Handlung:
Alte Prophezeiungen verheißen, dass wenn ein Mädchen mit einem bestimmten Mal geboren wird, diese in der Lage sein wird, ein altes Artefakt zu bergen, welches den Träumenden Gott Dagoth zurückbringen wird.
Also Jehnna, die Tochter der Königin Taramis, dieses Mal hat, ist klar, dass sie auf diese Queste geschickt wird … und wer wäre da ein besserer Begleiter als Conan, der König der Diebe, angelockt durch das Versprechen, seine verstorbene Geliebte Valeria wiederzusehen.
Doch die Reise ist gefahrvoll, finstere Magier, seltsame Monster und viele Krieger liegen auf dem Weg der Gruppe … doch auch Taramis plant ein finsteres Schicksal für Conan ...

Zur Umsetzung:
Eine Predigt an die Bekehrten, denke ich, denn ein Großteil der DORP-Leser sollte diesen Film wohl bereits kenne, doch da ich innerhalb der letzten 48 Stunden gleich zwei Leute getroffen habe, für die das nicht galt, dachte ich, sei eine kurze Besprechung dieser Klassiker des Fantasy- bzw. Barbarenfilms angebracht.
Der Grund, dass ich dabei den zweiten Teil zuerst rezensiere (Teil 1 war „Conan the Barbarian“) ist schlicht der, das wir ihn vor einigen Tagen noch gesehen haben und er daher frischer im Gedächtnis ist … nächste Woche dann Teil 1.

Der vorliegende Film reicht, das merkt man schnell, nicht an die Klasse des ersten heran. Auftretende Monster sehen einfach Mist aus, die Musik ist leider nicht so gelungen wie im Vorgänger und, wohl am wichtigsten, die Handlung ist totaler Unsinn … dennoch ist dieser Film ein gutes Stück Fantasy und kein simpler Barbaren-Unfug wie etwa „Ator“ oder „Einer gegen das Imperium“ es vorgemacht haben.

Warum?
Nun, zunächst einmal ist dieser Film ein klassischer Heldengruppen-Film. Conan reist mit einem Dieb umher, sammelt unterwegs dann noch einen Schamanen und eine Amazone ein, hat mit Jehnna eine klassische naive Adelige dabei und ihr Leibwächter, Bombaata, gibt eine Art Söldner.
Das ist einfach schön, es klappt gut und, besonders angenehm und ungewohnt: jeder hat in dem Film seine Rolle, seine Aufgabe. Es ist nicht „Conan und sein Anhang“, Conan könnte es ohne sie nicht schaffen, ebenso wenig wie einer von ihnen ohne ihn Erfolg haben könnte.

Auch die schauspielerische Leistung ist gut, wenn auch nicht überragend. Aber gerade Akiro, der Zauberer/Schamane, gefällt, da er viel murmelt, seine Zauber alleine auf seltsamen Gesten basieren und er deshalb wirklich noch etwas Mysteriöses behält, wohingegen man beim klassischen Fantasy-Wizard vermutlich einfach abwinken würde.
Ein Highlight für sich, vor allem im O-Ton, ist allerdings Schwarzenegger, der natürlich erneut in die Rolle des Conan geschlüpft ist. Er bringt den Barbaren gut herüber, sei es nun als zorniger Recke in Kämpfen oder auch einfach betrunken am Lagerfeuer. Sein österreichischer Akzent ist da natürlich wieder ein wundervoller Bonus, manchmal in Kombination mit dem Schauspiel auch fast zum Brüllen komisch, etwa wenn sie morgens aufwachen und Jehnna ist verschwunden. Conan blickt zu ihrem Schlafplatz, auf magische Schloss, vor dem sie rasteten, auf das Boot, das dorthin führt, auf das Schloss, auf den Magier, auf das Schloss, auf das Boot und schließt genial „Into the Boat!“.

Aber irgendwie schmecken auch diese Szenen einfach nach Rollenspiel, jeder der Fantasy-RPGs spielt, sollte sich dort eigentlich sofort heimisch fühlen.

Wo der Film aber noch einmal eindeutig punktet ist bei den Kämpfen gegen menschliche Gegner. Die Kampfperformance ist recht gut und wer einmal selbst ein Schwert in der Hand hatte und sieht, wie Schwarzenegger wirklich geschickt und, vor allem, schnell damit durch die Luft wirbelt, der wird schon anerkennen müssen, dass da einfach sehr, sehr professionell choreographiert wurde.
Das gilt leider, wie Eingangs schon angedeutet, nicht für die Monsterkämpfe. Drei mystische Kreaturen hat der Film, zwei davon werden verhauen und beide wirken nicht sehr Überzeugend. Die Erste ist vom Konzept her nett, sieht aber aus wie eine LARP-Maske, das andere ist ein typisches 80er-Jahre Gummimonster.
Dafür sind sonstige Effekte, vor allem die Matte Paintings des Films, ziemlich schön gelungen und das gesamte Land wird überzeugend dargestellt.

Das ganze ist dabei dann noch wirklich erstklassig auf DVD umgesetzt, mit schönen Extras, fünf Tonspuren (Mono, nur Englisch gibt es in 5.1, dafür diesmal auch ohne die Zwangsuntertitel des ersten Teils) und vor allem einer erstklassigem Bildqualität.

„Conan the Destroyer“ ist weit von der Perfektion entfernt, aber er ist sicherlich ein Glanzlicht des raren Felds der guten Fantasyfilme und gerade jetzt, wo auch die DVD billiger wird, gibt es eigentlich keinen Grund, warum es der Film nicht in die eigene Sammlung schaffen sollte.


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