Cowboy Bebop - The Movie

Old Woman: "He called you a Cowboy. What did he mean? What are you?"
Spike: "Just a humble bounty hunter, mam."
- aus Cowboy Bebop - The Movie

So, der Vollständigkeithalber folgt nun nach dem Komplettdurchlauf der gesamten Serie auch noch die Rezi zum Film.

Zum Inhalt:
Eigentlich sieht es nach einem recht durchschnittlichen Routinejob aus, doch auf der Jagd nach einem Hacker stoßen Spike, Jet, Fay, Ed und Ein auf etwas viel größeres.
Nach einem terroristischen Akt, inmitten von Alba City der Metropole des Mars, bei dem anscheinend ein neuartiger Virus zum Einsatz kommt wird ein Kopfgeld von 300 Millionen Woolong auf die Ergreifung des oder der Täter ausgesetzt, klar das sich Spike und der Rest diese Summe nicht entgehen lassen wollen.
Doch schon bald geraten sie dabei in den Racheplan des totgeglaubten Ex-Soldaten Vincent Volaju, der im Krieg auf Titan gefallen sein soll, und auch die geheimnisvolle Elektra die für eine Pharmakonzern arbeitet scheint in die Sache verwickelt zu sein.

 

Als Fan der Serie war ich sehr erfreut endlich auch den 2001 entstandenen Film sehen zu können und zuerst muß ich sagen daß ich auch nicht enttäuscht wurde.
Zeitlich läßt er sich irgendwo innerhalb der Serie ansiedeln, da die gesamte Besatzung der Bebop hier noch vollständig versammelt ist.
Dies ist auch kein Problem da die Handlung an sich nichts mit dem Metaplot der Serie zu tun hat und man darauf verzichtet hat in diesem später entstandenen Film irgend welche Handlungsfäden aus der Serie aufzugreifen.
So funktioniert der Film eigenständig sehr gut und vermeidet eben geschickt das Problem das man sich A) mit der Serie gut auskennen muß oder eben B) plötzlich Handlungsfäden aufgreift die in der Serie eigentlich schon abgeschlossen sind oder auch ohne den Film recht gut funktionieren.

So bildet der Film einfach nur eine gut gemacht flotte und actionreiche längere Fassung einer Cowboy Bebop-Folge, wobei aber eben auch die dramatische Seite nicht zu kurz kommt. Somit kann man also von dieser Seite aus eigentlich zufrieden sein.
Die Geschichte um alte Rache, Sein und Schein, missglückte Experimente und die Entfremdung von sich selbst ist sicherlich nicht gerade neu aber dennoch so gut in Szene gesetzt das man ihr das alles sehr gerne verzeiht.

Die Charaktere sind wie auch schon in der Serie recht vielschichtig angelegt und das einfache Gut Böse Schema verwischt sich hier wieder einmal.
So handeln alle Protagonisten nachvollziehbar und auch ihre Motivationen sind dem Zuschauer einleuchtend.
Das der Film so nah an der Serie bleibt liegt auch zu einem guten Teil daran das ebenso wie Regisseur Shinichirô Watanabe als auch Autor Keiko Nobumoto beide wieder mit von der Partie waren und dafür sorgten das soweit keine großen Experimente gewagt wurden.

Auch der Zeichenstil ist deutlich besser als bei der Serie, kräftigere Farben und deutlich mehr Animation, sowie bei rasanteren Szenen auch unter Mithilfe von Kollegen Computer (ohne jedoch das es einem sofort auffällt) merkt man der Produktion an das hier mehr Geld zur Verfügung stand.

Auf der anderen Seite muß man sagen daß aber Gott sei Dank auch einiges beim alten blieb, so ist die Musik immer noch richtig gut geblieben und vermittelt wie auch schon bei der Serie einen guten Teil der Atmosphäre.

Ja, ja, jetzt habe ich mich wieder ellenlang positiv über den Film an sich ausgelassen aber damit unsere Freunde von der Technischen Seite nicht zu kurz kommen: Hier das ist für euch.
Die DVD an sich bietet neben dem japanischen Ton auch die Deutsche, Englische und Italienische Fassung (alle in 5.1) sowie Untertitel in Englisch, Deutsch, Italienisch und Türkisch.
Dazu gibt es auch noch die obligatorischen Trailer und zusätzliche Filminfos.
Diese beinhalten neben einer Filmdokumentation auch noch Vergleiche vom Storyboard und der endgültigen Fassung, sowie der Vorstellung der Hauptcharaktere.
Musikvideos und eine Artwork Galerie. Wer sich übrigens die Limited Edition kauft bekommt diese Konzept Galerie auch in gebundener Form als DinA5 formatiges Artbook dazu.

Tja soweit also auch zu unserem kleinen silbernen Freund an sich.
Fassen wir also noch einmal zusammen, ein guter Film, eine gut gemachte DVD.
Damit bleibt mir also eigentlich nicht mehr viel zu sagen, wer die Serie mochte wird auch den Film gerne sehen und wer die Serie noch nicht kennt der kann trotzdem beruhigt eine Blick in den Film, riskieren ohne das von ihm zu viel Vorwissen verlangt wird oder das ihm etwas vorweg genommen wird, denn wie schon erwähnt funktioniert der Film eben auch eigenständig sehr gut.

Are you living in the real world?


Galerie: {jcomments on}