Space Gothic - Overkill II

Hereinspaziert ins Wunderland der Mobilität!
vom Backcover von Overkill II

Thomas Römer von Fanpro sagte auf dem NordCon, dass das erste Quellenbuch, das er zu einem märchenhaften Rollenspiel mit Feenwesen im Zentrum herausbringen würde, wäre ein Waffenbuch.
Dies ist für "Space Gothic", ja bereits mit Overkill I geschehen, aber auch weitere Ausrüstungsbände erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, wie zum Beispiel die umfangreiche "Shadowrun"-Palette zeigt, und mit Overkill II haben wir einen solchen vor uns, der uns mit den Gefährten des Jahres 2245 vertraut machen soll.

Ein erstes Durchblättern des Bandes, bei dem mein besonderes Augenmerk der Illustration und dem Layout galt war allerdings eher ernüchternd:
Zum einen fällt eine hoher Grad an Wiederverwendung bereits bekannter Zeichnungen auf, was aber viel drastischer wirkt sind die einfach nur scheußlich zu nennenden Renderbilder mit denen die einzelnen Fahrzeuge, Reittiere oder Schiffe illustriert waren.
Sie wirken lieblos und steril, wobei ich dem Künstler nicht absprechen will, dass er sich viel Arbeit gemacht hat, aber es bleibt die Frage ob eine schöne Zeichnung von Hand den kantigen und künstliche wirkenden Bilder nicht vorzuziehen gewesen wären, die Renderbilder fangen schlicht Null Atmosphäre ein und sind dabei nicht einmal handwerklich gut gemacht, sprich hübsch anzusehen.

Mit Skepsis begann ich also die Lektüre von Overkill II und wurde dort angenehm überrascht.
Das Buch kann in drei Kapitel eingeteilt werden: Das erste beschäftigt sich mit dem Verkehrswesen der TSU und beschreibt die teschnichen Besonderheiten des Fuhrparks von 2245, während im zweiten Kapitel die Fahrzeugtypen im Detail vorgestellt werden, abgerundet wird der Band mit den Fahrzeugkampfregeln, bevor schließlich mit dem obligatorischen Tabellenteil geschlossen wird.
Insbesondere das erste Kapitel wusste zu Gefallen, erwartete ich doch eine knappe Einweisung in die futuristischen Techniken mit allenfalls rudimentären Hintergrundinformationen, stattdessen bekam ich eine Beschreibung des Verkehrswesen der TSU, die das mein Bild vom Jahre 2245, so wie "Space Gothic" es schildert wieder etwas erweitert und ich kann mir jetzt vorstellen wie der Verkehr auf Prometheus und anderen Planeten geregelt ist.
Auch die Beschreibung der technischen Details ist besser gelungen las ich befürchtet hatte, so kann sich nach einmaligen durchlesen auch ein Laie etwas unter dem "Superkavitationsprinzip" vorstellen und man erhält, im Gegensatz zu vielen anderen ScienceFiction-Settings, auch endlich mal eine Erklärung warum zweibeinige Kampfläufer nicht umfallen, eine Frage, die wohl vielen seit "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" auf der Zunge brannte.
Bei den folgenden Fahrzeugtypen ist so ziemlich alles dabei, was den Autoren einfiel, vom Straßenflitzer über Schwebepanzer und U-Boote, bis hin zu Reitdinosauriern ist so ziemlich alles vertreten, wobei einige "Gefährte" wie der fliegende Teppich oder eben der Brontosaurus schon sehr ausgefallen sind.
Nichtsdestotrotz lesen sich die einzelnen Fahrzeuge sehr interessant und amüsant und ehe man es sich versieht ist man auch schon durch dieses Kapitel und kann sich mit den Fahrzeugkampfregeln beschäftigen. Diese sind alle recht gut gemacht und unterstützen auch die allgemeine Atmosphäre von "Space Gothic", so wird auch an einer Stelle darauf hingewiesen, dass die Gefechte so geregelt sind, dass sie schnell, heftig mit spektakulären Explosionen verlaufen, was sich nahtlos in das bisherige Bild von "Space Gothic" mit einfügt.


Name: Overkill II 
Verlag: fantastische Spiele GbR {jcomments on}
Sprache: deutsch
Autoren: Michael Greiss, Gerhard Winkler
Empf. VK.: 20,90 EUR 
Seiten: 118