Arkham Sanitarium

The battle against the horrors of the mythos often leaves an investigator dead or insane. In either case, a paper trail has formed, one that can lead new, ignorant investigators into realms of unspeakable evil.

Vom Umschlag von Arkham Sanitarium

Hallo und herzlich willkommen zu einem kleinen Schlachtest zwischendurch. Der Wunsch nach der vorliegenden Rezi hegt sich schon eine Weile in mir, und endlich komme ich dazu, mir einen der größten Abzocke-Versuche seitens Chaosium vorzunehmen.

Das die amerikanischen Cthulhu-Lizenzinhaber so ziemlich alles veröffentlichen, was sich ohne großartige eigene Geistesleistung publizieren lässt und zumindest ein Minimum an Geld einfährt, das war mir ja schon lange bekannt – was für einen Abschuss sie sich aber mit dem „Arkham Sanitarium Kit” geleistet haben hätte ich nicht mal erahnen können...

Noch immer frage ich mich, wie man die hier verarbeitete Idee haben konnte und wer dafür die Verantwortung trägt, der Kerndialog muss aber in etwa wie folgt gewesen sein:
„Hey, was für Supplements haben wir eigentlich noch nicht draußen?“
„Naja, eins zum Papierkrieg gab's noch nie...“
Nein, kein vergessenes historisches Ereignis, sondern genau der Papierkrieg den wir von den Schreibtischen ungezählter Beamten kennen. Und so kam es dann, 1997, als Frucht dieser Entscheidung, das „Arkham Sanitarium Kit” heraus.

Darin versammeln sich sage und schreibe zehn Formulare aus dem normalen Betrieb der Irrenanstalt von Arkham, fünf Dokumente aus dem Bereich der Kriminalistik, vier weitere, wild ausgewählte Briefköpfe, eine Seite mit Visitenkartenvordrucken und einen Block zur Medikamenteverordnung mit sage und schreibe 25 Blatt.
Die Formulare der Anstalt sind dabei teilweise noch ganz nett, etwa drei ganz schön gemachte „Tintenklekse“ oder ein echt ganz hübsches „Wahnsinnszertifikat“, alles andere schwankt aber von traurig bis „eine Frechheit“.
Traurig beispielsweise die unzähligen echt bürokratischen Formulare, etwa das Formular für den Bericht eines Pathologen oder auch diverse Einlieferungsbescheide und Krankengeschichten zum Sanatorium.
Frech dagegen sind etwa die Briefköpfe – einfach die Namen der Institute in verschiedenen Schriftarten und eventuell noch ein unauffälliges Clipart dabei. Das kann jeder auch daheim mit seinem PC, seinem Drucken und MS Word, vermutlich sogar besser.
Ebenfalls ein Schlag ins Gesicht des zahlenden Kunden ist auch das „Besucherformular“: eine Überschrift und unzählige Zeilen – nein, keine Textzeilen, einfach Zeilen, die der geneigte SL dann mit Namen füllen kann.
Klar, so sehen Besucherformulare wohl aus, aber auch DAS hat man am Heim-PC binnen Sekunden selbst geschaffen.

Das wäre ja alles noch nicht so Schlimm, wenn das Dingen umsonst wäre. So als Download, den man dann eben einfach schlecht finden kann oder sich vielleicht drüber freut.
Aber nein – der Mist kostet richtig Bares, 14 Dollar 95 wollen Chaosium dafür haben, ein Preis, bei dem ich schon eine Goldkante erwarten würde, um damit noch diesen Inhalt aufwiegen zu können.

Insofern muss man für ein Endfazit nicht mal nachdenken:
Dieses Set ist Müll! Es ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist und es ist schade um jeden Tropfen der dafür verbrauchten Tinte.
Wer auch nur einen Funken, einen kleinen Funken Ahnung von PC-Anwendungen hat, der kann so etwas auch mit irgendeiner Software, ob Word, Open Office oder auch ganz was Skurrilem, nachbauen – und da keines der Dokumente öfter als zwei Mal enthalten ist, bleiben sogar noch die eigenen Tintenkosten gleich.


Name: Arkham Sanitarium
Verlag: Chaosium
Sprache: Englisch {jcomments on}
Autoren: nicht wirklich
Empf. VK.: 14,95 US-$
Seiten: speziell