d20 - Tome of Horrors

Over 400 of your favourite first edition monsters for the third edition rules
- vom Backcover von The Tome of Horrors

Das Tome of Horrors (ToH) ist ein Monsterhandbuch für die Nostalgiker und alten Hasen unter den Fans von Dungeons & Dragons. Von den fast 400 im Buch vorgestellten Monstern sind an die 300 bereits aus älteren Monsterkompendien und Abenteuern bekannt, die restlichen 100 stammen fast ausschließlich aus der Feder des Herausgebers Scott Greene.

Die alten Kreaturen hatten es nicht bis in die dritte Edition geschafft, was nach Lektüre des Bandes bei vielen durchaus verständlich erscheint. Viele der Monster weichen nur minimal von einander ab oder sind schlicht uninteressant. Ein guter Teil ist zudem einfach... blöd. Kann man über den Giant Hamster und den Monstrous Abyssal Dire Frog noch lächeln, fragt man sich dann doch irgendwann einmal, wieso es so viele gigantische, aber sonst gewöhnliche Kreaturen gibt. Eine riesige Fliege ist meiner Meinung nach nun wirklich keinen Eintrag wert. Eine andere Auffälligkeit, die sich aber durch quasi alle anderen Monsterhandbücher ebenso zieht, ist die häufig von bösartigen, humanoiden Rassen. In der durchschnittlichen d20-Kampagnenwelt müsste es nachts und unterirdisch sehr eng werden, wenn diese Viecher mal wirklich alle aktiv würden.

Besondere Erwähnung verdient noch das gewaltige Kapitel über Dämonen und Teufel. Es sollte wohl eine komplette Liste über alle Herrscher und Offiziere der Hölle eingefügt werden, was sich aber nicht so wirklich interessant liest. Jeder der Herrscher ist natürlich extrem mächtig (CR 20+), unterscheidet sich aber nur in Aussehen und der magischen Waffe wirklich von seinen Kollegen. Dämonenlord A hat ein magisches Bastardschwert und Stierkopf, Lord B einen Flegel und Schwingen, etc. pp. Lucifer als Herr der Hölle schießt dann aber mit seinem CR von 39 wirklich alles ab. Es hat Werte, also können wir es töten! Na gut, das Buch soll ja nun wirklich das alte Feeling von DnD unterstützen.

Gelungen sind auf jeden Fall die Templates am Ende. Endlich kann man jeder Kreatur das Präfix Dire verpassen, mächtige Skelettheroen erschaffen oder Antagonisten unter dem Einfluß von zombifizierenden Blumen auf die Charaktere schicken.

Optisch liegt das Buch im Mittelfeld. Die schiere Zahl der Illustrationen ist bei etwa 400 Kreaturen wirklich sehr groß, da gibt es auch einige Ausschläge nach oben und unten, was die Qualität angeht. Im Ganzen kann man aber zufrieden sein, auch wenn der Layouter des Buchs bisweilen wohl angetrunken war. Auf einer Seite fehlt der Zierrand, Überschriften sind bisweilen nicht fett oder kursiv gedruckt, Schriftgröße und Zeilenabstand springen lustig von einer Seite zur anderen.

Sehr angenehm empfinde ich die Quellenangabe mit Hinweis über das erste Auftauchen der Kreatur wie auch den Autor. So weiß man, wer, wo, was erschaffen hat und kann so nachvollziehen, was Anfang der 80er noch als cooles Monster galt.

Wizards of the Coast brachten übrigens ein Jahr nach dem ToHs eine Neuauflage ihres Fiend Folios heraus, wo sie viele der alten Monster neu auflegen. Dabei kam es zu vielen Überschneidungen mit diesem Band. Wo das Fiend Folio aber seltsamerweise keinerlei Open Gaming Content besitzt, findet sich am Ende des ToH einen extra Abschnitt, wo detailiert erklärt wird, wie man die Monster des Buches in seine eigenen Werke einbinden kann und wie man dies legal zu kennzeichnen hat. Hut ab dafür!

Das ToH ist vor allem etwas für Nostalgiker, die gerne mal ins Buch sehen und sich dann schmunzelnd feststellen können, dass einem die Viecher damals gar nicht so dämlich vorkamen. Zeitgemäß ist die Sammlung der Monster nicht wirklich, aber vielleicht will der ein oder andere SL seine Spieler mal auf eine Zeitreise einladen, getreu dem Motto des Verlags: „3rd Edition Rules, 1st Edition Feel!“


Name: The Tome of Horrors 
Verlag: Necromancer Games 
Sprache: englisch{jcomments on}
Autor: Scott Greene (Hrsg.)
Empf. VK.: 29,95 US-Dollar 
Seiten: 325 s/w Hardcover 
ISBN: 1588461122