d20 - Mongoose Pocket Game Master‘s Guide, The

The Mongoose Pocket Game Master‘s Guide is a simple reference book to the world‘s most popular roleplaying game system.
- vom Backcover von The Mongoose Pocket Game Master‘s Guide

Es hat lange gedauert, bist Mongoose nach ihrem erfolgreichen „Pocket Player‘s Handbook“ auch endlich den ergänzenden „Game Master‘s Guide“ heraus gebracht haben. Offenkundig reicht der Erfolg zwar aus, um mittlerweile „Babylon 5 d20“ und „Conan d20“ auch im Taschenbuchformat zu bringen, dass große blaue Buch des Spielleiters ließ sich dagegen Zeit.
Ob dies nun daran lag, dass auch die lustigen Jungs und Mädels bei Mongoose dem fortan DMG abgekürzten WotC-Band keinen rechten Nutzen abgewinnen konnten, sei dahingestellt. Da sie aber sonst eh alles drucken was nicht niet- und nagelfest und zudem noch d20 ist, eher unwahrscheinlich.
Jetzt jedenfalls ist er da, acht Seiten dünner als sein Vorgänger und wie dieser mit 19,95 US-$ als Preis bemessen. Offen gestanden kommt mir das für dieses Buch subjektiv weit mehr vor als beim Vorgänger, aber heben wir uns das doch für‘s Fazit auf.

Ein erstes Durchblättern zeigt die gewohnten Tabellen- und Textwüsten, allerdings gibt es nun doch Illustrationen. Zwar nur eine pro Kapitel und da jeweils am Ende, aber hey – sie sind da. Gegliedert ist der Band, dessen Cover exakt dem der Pocket-PHB nachempfunden wurde, in fünf große Kapitel, zuzüglich Einleitung, Index und, klar, OGL-Lizenzvertrag.
Die Einleitung haut einem erst einmal, als wolle sie unnötigen Ballast loswerden, auf gerade mal zwei Seiten einige ebenso generische wie flache Tipps zum besseren Leiten um die Ohren und marschiert dann gleich zu den Regeln. Da die Tipps im offiziellen DMG aber auch nie wirklich bahnbrechend waren und es hier um die Referenz, nicht ums Lesen, geht, voll okay, denke ich.

Kapitel 1 ist dann mit „Characters“ überschrieben. 77 Seiten umfasst diese Übersicht der charakterbezogenen Regeln für den bösen Mann hinter dem Schirm. Von Eigenschaften wie „Breath Weapon“ über „Level Loss“, „Poisons“ und „Prestige Classes“ bis hin zu Regeln zum Verwenden von Monstern als Spielerrasse findet man hier alles, was man braucht.
Kenner des „System Reference Documents“ (fortan SRD) werden hier keine Überraschungen vorfinden.

„Using Monsters“ nennt sich Kapitel 2 und bietet nicht, wie einstmals in der Gerüchteküche vermutet, all das Viehzeug des SRD, sondern geht einen etwas anderen Weg. Zunächst einmal findet man natürlich auf den 23 Seiten alle Regeln für Kreaturen, von entsprechenden Feats bis hin zur Steigerung ihrer Werte, die man haben können wollte. Zudem wurde zumindest die „Creature Overview“ aus dem SRD komplett übernommen, was einem generische Werte für die Oberklassen der Kreaturen bietet und so zumindest etwas Hilfe stellt.

Kapitel 3 nennt sich „The Worlds“ und ist dann mit exakt siebzig Seiten auch mal wieder etwas länger. Nee, Spielwelten kriegt man hier natürlich nicht, dafür aber etwa die Angriffsmodifikatoren bei Katapultschüssen, Auswirkungen extremer Kälte, die Hardness Ratings einer Holztür oder das Challenge Rating eines Steinschlags. Schön alles gesammelt und kompakt, gut sortiert um schnell alle Eventualitäten am Spieltisch entscheiden zu können.

Kapitel 4, „Rewards“, ist ebenfalls erstaunlich lang. Auf sage und schreibe 156 Seiten findet man hier ... Schatztabellen und magische Gegenstände. Eben alles, was man so als Belohnung am Ende eines Abenteuers plündern kann, oder so...
Einmal mehr die volle Wucht des SRDs, wenn auch in der Tat nützlich am Spieltisch.

Im fünften Kapitel wird es dann episch, wenn „Epic Level Characters“ angesprochen werden. Okay, 58 Seiten Epic Character Classes, Epic Skills, Epic Feats und so weiter und so fort. Nicht unnütz, aber sicherlich auch nicht für jedermann hilfreich, rundet das Kapitel dieses Buch der Allerweltstabellen für den Spielleiter etwas eigenartig ab, denn irgendwie passt es ja doch nicht so ganz ins Gefüge.

Es folgt noch der dreiseitge Index, der okay, aber auch nicht perfekt ist. Überhaupt hätte man an dem Buch etwas mehr tun können, soweit es die Übersicht betrifft. Textwüsten sind bei der Idee hinter dem Buch ja noch verständlich – warum ich aber pro Doppelseite zwei mal in der Kopfzeile das akutelle der gerade mal fünf Kapitel, niemals aber eines der Unterkapitel, genannt finde, ist sträflich. Wer erstmalig durch das „Epic“-Kapitel blättert und bestimmte Feats sucht, wird wissen, was ich meine.
Auch ist der Nutzwert des Bandes sicherlich nicht so hoch wie beim Pocket-PHB. Klar, gerade die Schatztabellen sind nützlich, aber doch nicht so praktisch wie etwa eine allgemeine Skillliste für schnelles Nachschlagen. Klar, es ist schön, die Hardness eines Tür nachschlagen zu können – aber ist es nicht schon irgendwo Luxus?

Bei den knapp 20 Dollar, die das Büchlein kosten soll, wird man ja doch nachdenklich. Ich war nie ein großer Fan das offiziellen DMG, betrachte die enthaltenen Regeln auch heute noch als praktisch, das Buch selber aber als recht misslungen.
Von daher kann der Pocket-DMG für Leute, die die WotC-Ausgabe noch nicht haben, eventuell eine Alternative sein; ebenso etwa für jene Leute, die wirklich jede Sitzung darin nachblättern.
Wer aber, wie ich selber auch, nur dann und wann mal etwas nachschlägt, wenn er D&D leitet, und die Schätze seiner Monster auch schon zuhause auswürfelt, der sollte sich den Kauf gut überleben. Denn der konkrete nutzwert ist einfach geringer und man darf eines nicht vergessen: Schatztabellen, Kreaturenwerte, magische Gegenstände – all das kann man planen und all das kann man im SRD auch kostenfrei im Internet finden.


Name: The Mongoose Pocket Gamer Master‘s Guide 
Verlag: Mongoose Publishing 
Sprache: Englisch
Autoren: Shannon Kalvar
Empf. VK.: 19,95 US-Dollar {jcomments on}
Seiten: 392 Seiten, DinA5