d20 - Monster Encyclopaedia 1 – Ravagers of the Realms

Mongoose Publishing hatte sich mit dem Ultimate Monsters nicht gerade mit Ruhm bedeckt, was d20-Quellenbände über Kreaturen angeht. Mit der Monster Encylopaedia versuchten sie etwas später, die D&D-Leserschaft wieder für sich zu gewinnen.

Auf den 256 Seiten finden sich mehr als 200 Monster nach 3.5-Regeln zwischen den soliden Hardcover-Deckeln des mit "Ravagers of the Realms" untertitelten Buches. Was als erstes auffällt, ist das Cover. Jedoch nicht wegen des Artworks, das irgendeinen Spinnendämon zeigt, der sich gerade wollüstig auf eine angekettete und kaum bekleidete Rothaarige stürzen will und im Buch nicht mehr vorkommt, sondern wegen der Laminierung, die ordentlich Falten wirft. Das Papier ist etwas dünn, so dass man oftmals die Illustration des Monsters auf der nächsten Seite bereits erahnen kann. Die Zeichnungen sind leicht überdurchschnittlich, mit den üblichen Ausreißern nach oben und nach unten. Das Seitenlayout ist schlicht, mit weißem Hintergrund und kleinem Zierrand.

Einleitend bekommt der Leser einen Leitfanden präsentiert, wie man Monster sinnvoll einsetzt, sie in die Spielwelt einbaut, wie man interessante Begegnungen zusammenstellt, wie man sich das normale Leben der Monster ohne die Spielercharaktere vorzustellen hat und wo sie leben. Ein sehr hilfreicher Artikel, der sicherlich zu einem stimmungsvollerem und auch effizienterem Einsatz der Kreaturen führt, wenn man ihn beherzigt.

Die Auswahl der Kreaturen ist dabei sehr umfangreich, so dass man für die meisten Situationen ein passendes Monster finden sollte. Von schwächlichen CR 1/4-Kreaturen bis hin zu fast unbesiegbaren CR 28-Viechern findet sich viel Getier für verschiedene Klimazonen und Existenzebenen. Auffällig sind auch Ungeheuer wie der Hellephant oder der Dolphiend. Einer der Autoren entschuldigt sich im Nachwort dafür, dass er für solche Wortspiele einfach zu empfänglich sei. Ein paar kleinere Fehler wie falsche Kreaturentypen oder falsche Größen beim Advancment der Monster lassen sich zwar finden, jedoch nichts wirklich kritisches.

Ist die Monster Encyclopaedia – Volume I – Ravagers of the Realms denn nun ein vernünftiges Monsterhandbuch? Jaein, denn es macht zwar nichts falsch, weiß aber auch nicht zu begeistern. Die meisten Monster sind okay, doch sind wirklich herausstechenden und erinnerungswürdigen Monster wie die Dreamtoad oder die Blood Scarecrow zu selten oder zu speziell. Der Eye Mire ist zwar ein faszinierendes Monster, das Augen stielt und dann Zauber erhält, doch sind permanente Verletzungseffekte eigentlich kein Teil von D&D. Viele der Kreaturen können zwar durch eine interessante Geschichte aufwarten, haben dann aber recht langweilige Regeln oder gar keine Sonderregeln, so dass sie sich, wenn es hart auf hart kommt, kaum von einem anderen Monster unterscheiden.

Insgesamt bleibt dem Buch damit nur der Platz im unbefriedigenden Mittelfeld der Monsterhandbücher, das zumdem mit 40 Dollar vergleichsweise teuer ausfällt.


Name: Monster Encyclopaedia – Volume I – Ravagers of the Realms 
Verlag: Mongoose Publishing 
Sprache: englisch
Autor: August Hahn, Gareth Hanrahan, Lizard{jcomments on}
Empf. VK.: 39,95 US-Dollar 
Seiten: 256 
ISBN: 1-904854-62-1