d20 - Liber Bestarius - The Book of Beasts

Totally compatible with all d20 System materials, the Liber Bestarius provides a horde of new creatures for any campaign. From the massive to the minute, from the motivated to the mindless, these monsters stalk your setting with terryfing relentlessness!
- vom Backcover des Liber Bestarius

Und wieder ein Monsterhandbuch! Ich liebe diese Dinger! Und wenn sie so gut gemacht sind wie dieses macht es auch noch Spaß sie zu lesen!

Das "Liber Bestarius - The Book of Beasts" bietet 61 neue Monster auf 160 schwarz / weißen Seiten. Das heißt, das jedes Monster mindestens zwei Seiten zur Verfügung hat. Und diese zwei Seiten werden dann auch sinnvoll genutzt.

Aber mal alles von Anfang an. Eine Einleitung des Hauptautors gibt direkt mal die Richtung des Buches an. Er erklärt warum es zu diesem Buch kam und diese Geschichte ist mal wirklich gut! Bei einer DnD-Runde wurde sein Charakter niedergeschlagen und er erwachtete, dass der Erdelementar nun zum nächsten Gegner weiterziehen würde. Nö. Der SL teilte ihm ein knappes "Der Erdelementar tritt auf deinen Kopf um sicherzustellen das du tot bist!" Das scheint den armen Menschen mitgenommen zu haben, denn nun musste er ein Buch mit Monstern füllen, die richtige "Badasses" sind.
Oder um ihn mal direkt selbst zu zitieren:
"If your players start reacting to the unknownby complaining, "Shit, it's one of those monsters from that damned book," I've done my job. :)"
Die Richtung dürfte damit klar sein.

Es folgen ein paar Seiten "How to use this book", in denen der ganze Kram wie im Monster Manual erläutert wird. Erfreulicherweise stehen bei den Monsters direkt noch die Levelequivalente, die gesprochenen Sprachen sowie die "Flatfooted-" und "Touch-AC" dabei.
Am Anfang stehen wie üblich unter dem Namen des Monsters eine Zeichnung und die Werte. Jedes Monster wird dann in den Kategorien Background, Physiology/Habitat, Combat, PC-Suitability und Usage beschrieben.
Der Background ist meist sehr kurz gehalten, die Physiology dafür meist ausführlicher. Bei einigen Rassen kommen dann sogar noch besondere religiöse, gesellschaftliche Verhaltensweisen oder ähnliches dazu. Stellenweise wirklich sehr nette Sachen dabei, wie die Tsiyah, eine Art reptilische Zentauren, deren Gesellschaft in eine Nacht- und eine Taggesellschaft aufgeteilt ist. Combat beschreibt dann wenig überraschend das Verhalten des Wesens im Kampf, seine Taktiken und seine Spezialfähigkeiten.
Die PC Suitability beschreibt kurz ob das Wesen als Spielercharakter geeignet ist oder nicht. Und hier sind einige Perlen! Z.B. beim "Corpse Fungus":
"PC Suitability: Zero. Roleplaying as a fungus is not very challenging, consisting mostly of sitting perfectly still, jaw hanging slack, perhaps a little drool oozing out of the corner of the mouth. Actually, forget beeing a character, give it some dice and a Mountain Dew and it could be a player!", oder beim Razor Fiend:
"PC Suitability: Zero. GMs who allow razor fiend PCs are insane. This can be proven using algebra. Ok, a razor fiend PC is possible, but it would have to be in an extremly unusual, all-demon campaign (which sounds pretty cool, actually).
Bei Usage kommt dann wirklich etwas brauchbares: Abenteuervorschläge. Meist nicht nur einer sondern zwei oder drei. Und die sind auch mal brauchbar und nicht das übliche "Ja, das Monster verwüstet die Gegend und die Helden müssen mal nachsehen...".

Der Appendix lässt auch keine Wünsche offen. Er informiert über die verschiedenen Kurzsetting, in denen viele der Monster angesiedelt sind, wie dem "Great Swamp" oder bei den "Beast Lords of Kham". Die Auflistung der Kreaturen ist vorbildlich. Sie sind nach Größe, Typ, CR, Level Equivalent, Gesinnung und Terrain sortiert. Wer hier ein Monster nicht wiederfindet ist selber schuld.
Bei einigen Monstertypen finde man noch einen "Badass", einen NSC der Rasse, den man direkt einsetzen kann. Meist haben diese Typen bereits eine paar Level in einer Klasse und sind... gemein. Da ist der Name Programm.

Die Kreaturenzeichnungen sind durchgängig auf hohem Niveau und das Layout weiß auch zu gefallen. Keine hässlichen Ränder und weiße Blätter (gell, Warcraft RPG?), sondern eine Art verwaschenes Dingen was die Seite einschließt. Kein Innovationspreis dafür, aber es erfüllt seinen Zweck.

Viele der Kreaturen finde ich sehr gut gelungen, aber den Vogel schießt die "War Snail" ab. Eine kolossale Belagerungsschnecke mit Kriegsschrei und einer Festung auf dem Panzer! HAHA! Das ist sooo cool! *g

Herausgebracht wurde das Buch übrigens von den Eden Studios, das sind die Jungs die auch das Buffy und das Angel Rollenspiel machen, genauso wie das innovative "All Flesh must be eaten". Die scheinen also was von ihrem Job zu verstehen.

Ja, doch. Ein gutes Buch. Viele der Monster machen richtig Lust Begegnungen mit ihnen auszuarbeiten und nicht wie üblich Monster für Begegnungen zu suchen. Daumen hoch!


Name: Liber Bestarius 
Verlag: Eden Studios 
Sprache: englisch{jcomments on}
Autoren: Matthew Colville 
ISBN: 1891153560
Empf. VK.: 27 US-Dollar 
Seiten: 160 s/w