Eberron - Shadows of the last war
Race to uncover secrets buried by disaster
- vom Backcover von Shadows of the last war
"Shadows of the Last War" (SotLW) ist das erste Abenteuer einer Trilogie, welche den Spielern das neue Kampagnensetting Eberron näher bringen soll. Damit der Start auch problemlos von Statten gehen kann, knüpft SotLW direkt an das Kurzabenteuer "The Forgotten Forge" (TFF) aus dem Eberron-Kampagnenbuch an. Und damit die Kontinuität auch wirklich gewahrt bleibt, durfte Keith Baker, der Erfinder der Spielwelt, das erste Abenteuer verfassen und eine Kurzgeschichte beilegen. "Death at Whitehearth" schildert die Erlebnisse der Abenteuergruppe um den Kämpfer Daine und seine Gefährten (welche sich in Bakers Eberronroman "Die Stadt der Türme" weiteren Gefahren stellen müssen) in einer Forschungsstation des Hauses Cannith. In eben jene Einrichtung müssen die Spieler im Abenteuer eindringen, doch hat sich seitdem einiges geändert. Die Kurzgeschichte mit 15 Seiten in einem etwa DINA5-Format, liegt als seperates Heftchen bei und sollte wenn möglich nur vom SL vor dem Spiel gelesen werden.
Beim ersten Durchblättern fällt auf, dass das Modul ziemlich dünn ist. Gerade mal 32 Seiten hat das Abenteuer. Das Cover hat höchstens indirekt etwas mit dem Abenteuer zu tun und zeigt leider kaum etwas vom Artwork. Im inneren bekommt man solide Zeichnungen geboten, mit qualitativen Schwankungen nach oben und unten. So ist beispielsweise die Karte der Kneipe "The Broken Anvil Inn" zwar mit allen Räumen versehen, doch man sieht nicht wo nun Tische, Bänke und dergleichen stehen, die einem in einem Kampf nützlich sein könnten. Leider ist das Artwork auch sehr universell, der besondere Eberron-Look findet sich nicht.
Aber nun einmal zum Inhalt. Die Gruppe wird wieder von der Dame aus TFF angeheuert um weitere Teile einer magischen Bauanleitung zu finden, welche die Charaktere im ersten Abenteuer erbeuten konnten. Das ganze ist etwas dringend, denn die gute Frau wird verfolgt. Wenn die Abenteurer sich um die Verfolger gekümmert haben, können sie zu ihrer Reise aufbrechen, die sie von Sharn aus zunächst in das Monsterland Darguun und von dort in das Mournland / Die Klagelande weiterbringen wird. Die Reise an sich ist nicht groß ausgearbeitet, so dass der SL hier improvisieren kann. Das ist natürlich Fluch und Segen zugleich. Zum einen hat man als SL viel Freiheiten um selbst Begegnungen und Nebenplots einzubauen, auf der anderen Seite versteht sich SotLW aber als Einsteigerabenteuer und als solches ist es wenig überzeugend, da es den neuen SL in solchen Situationen nicht alleine lassen sollte. Wenn man ein wenig durch die Gegend gereist ist, gelangt man zunächst zu einer Minenarbeiterstadt im Mournland, die erwartungsgemäß nicht mehr das ist, was sie vor der Katastrophe einmal war. Dort wartet bereits eine weitere Partei auf die SCs, die bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist, aber ebenfalls hinter den Bauplänen her ist. Das Finale findet dann in einem gut durchdachten Dungeon statt, der viel Raum für Rätsel, Interaktion und Kampf bietet. So weit also alles okay und ein ganzes Stück über den alten Abenteuern für DnD3.
Leider wird es dem SL nicht sehr leicht gemacht, dass Abenteuer adequat umzusetzen. Sharn, DIE Stadt Eberrons, wird nicht weiter erwähnt und wenn der SL von den vom Abenteuer vorbereiteten Pfaden abweichen möchte, dann muss er einen langen Blick in das Quellenbuch zur Stadt werfen. Einige weitere Fragwürdigkeiten finden sich dann in der zerstörten Stadt. Wieso haben es die Schurken hier nicht geschafft das relativ simple Rätsel zu lösen, welches den Standort der geheimen Forschungsstation verrät, obwohl sie bereits seit einigen Tagen dort kampieren? Wieso kommt die Partei, die im ersten Abenteuer nach den Bauplan gesucht hat nicht mehr vor, obwohl man nun in deren Heimatland umherreist? Diese Probleme sind allerdings zu vernachlässigen. Schade hingegen ist es, dass die Gelegenheit ausgelassen wurde näher auf die eberronspezifischen Eigenheiten einzugehen. Zwar reist man durch das Mournland, doch es gibt wenig atmosphärische Beschreibungen, um den Charakteren vor Augen zu führen, welche Katastrophe über das Land hereingebrochen ist und alles verwüstet hat. Darüber hinaus bietet das Abenteuer aber einen soliden Schatzjadplot, der die Charaktere bisweilen etwas von Ereignis zu Ereignis schiebt, aber dies durch intelligente Rätsel und NSCs wieder wet machen kann. Es ist leider kein gut aufgemachtes Einstiegsabenteuer geworden, doch erfahrenere SLs können aus SotLW ein durchaus sehr unterhaltsames Abenteuer zaubern. Empfehlenswert.
Name: Shadows of the last war
Verlag: WotC
Sprache: amerikanisch{jcomments on}
Autor: Keith Baker
Empf. VK.: 9,95 US-Dollar
Seiten: 32 s/w geheftet
ISBN: 0786932767